DeuAq.com >> Leben >  >> Haus & Garten

Rhododendron: Krankheiten, die ihn häufig befallen

Obwohl der Rhododendron eigentlich sehr pflegeleicht ist, bleibt auch er nicht von Krankheiten verschont. Wie du verschiedene Rhododendron-Krankheiten erkennen und richtig bekämpfen kannst, liest du in diesem Artikel.

Krankheiten beim Rhododendron können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Häufig befallen Pilze oder tierische Schädlinge die immergrünen Gewächse. Darüber hinaus können zu wenig Nährstoffe oder ein ungeeigneter Standort dazu führen, dass die Blätter des Rhododendron durch spezielle Blattkrankheiten Schaden nehmen.

Häufige Rhododendron-Krankheit: Chlorose

Viele Krankheiten des Rhododendrons kannst du schon verhindern, indem du die Pflanze richtig pflegst und sie an einen passenden Standort setzt. Die Chlorose beispielsweise ist eine typische Blattkrankheit und tritt auf, wenn der pH-Wert im Boden über fünf liegt: Dann kann der Rhododendron keine Nährstoffe wie Eisen oder Stickstoff mehr aufnehmen. Auch trockene Erde an zu sonnigen Standorten kann die Krankheit verursachen.

Krankheit erkennen:

  • Die Triebspitzen der jungen Rhododendron-Blätter verfärben sich gelb.
  • Im späteren Verlauf nehmen die Blätter eine braune Farbe an.
  • Die Blattadern behalten ihre grüne Farbe und setzen sich deutlich von der verfärbten Blattoberfläche ab.

Krankheit behandeln und vorbeugen:

  • Um der Krankheit vorzubeugen, solltest du deinen Rhododendron nur mit weichem Regenwasser gießen.
  • Ist dein Rhododendron bereits krank, kannst du ihn an einen neuen Standort mit möglichst kalkfreiem Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 bis 5 pflanzen. Kalkarme Erde erkennst du zum Beispiel an bestimmten Zeigerpflanzen oder mit einem pH-Bodentest.
  • Damit die Erde deines Rhododendrons keine Feuchtigkeit verliert, kannst du den Boden zusätzlich mit Rindenhumus mulchen.

Rhododendron-Krankheiten: Knospensterben

Das Knospensterben des Rhododendrons gehört zu den Krankheiten, die durch einen Pilz verursacht werden. In diesem Fall handelt es sich um den Pilz ‚Pycnostysanus azaleae‘, der häufig zusammen mit der Rhododendronzikade auftritt. Diese Insekten ritzen die Knospen der Pflanze ein und legen ihre Eier hinein. Dabei gelangen die am Insekt haftenden Pilzsporen leicht ins Innere der Knospen.

Krankheit erkennen:

  • Über den Winter verfärben sich die Blattknospen braun und verkümmern.
  • Im folgenden Frühjahr treiben die Knospen des Rhododendron dann nicht mehr aus.
  • Aus den Knospen wachsen später dann die Fruchtkörper des Pilzes, etwa zwei Millimeter lange Stäbchen.

Krankheit behandeln und vorbeugen:

  • Entferne bei den ersten Anzeichen alle befallenen Knospen. So verhinderst du, dass sich die Pilzsporen weiter durch die Zikaden verbreiten können.
  • Entsorge die kranken Blattknospen unbedingt über den Hausmüll. Auf dem Kompost kann sich der Pilz sonst ungestört weiter verbreiten.
  • Weil die Rhododendronzikade die Hauptursache für den Pilzbefall ist, solltest du das Insekt gezielt bekämpfen. Wie das funktioniert, erfährst du im nächsten Absatz.
  • Da der Pilz sehr hartnäckig ist, kannst du ihn langfristig nur mit einem speziellen Fungizid aus dem Gartenfachhandel bekämpfen.

 

Rhododendronzikade erkennen und bekämpfen

Die Rhododendronzikade richtet allein eigentlich keinen allzu großen Schaden an deinem Rhododendron an. Die Tiere saugen lediglich die Knospen an und legen ihre Eier hinein. Allerdings sorgt die Zikade mit der Eiablage dafür, dass Pilzsporen in die Pflanze gelangen und das oben erläuterte Knospensterben verursachen. Deshalb solltest du das Insekt schnellstmöglich bekämpfen.

Befall erkennen:

  • Die bunt gefärbten Zikaden sitzen meistens an der Blattunterseite des Rhododendrons.
  • Auch die gelb-grünen Larven befinden sich an der Unterseite der Blätter und werden oft mit Blattläusen verwechselt.
  • Als Folge der durch die Zikaden verursachten Pilzerkrankung färben sich die Knospen schwarz und verkümmern.

Befall behandeln:

  • Schneide die befallenen, schwarzen Knospen großzügig ab und entsorge sie über den Hausmüll.
  • Um die erwachsenen Tiere zu fangen, kannst du zum Beispiel Gelbkarten einsetzen.
  • Im Sommer kannst du die erwachsenen Tiere auch mit einem Kescher abfangen und in ausreichender Entfernung zu deinem Garten wieder aussetzen.

Weitere Rhododendron-Krankheiten: Rhododendronwelke

Die Rhododendronwelke ist eine Pilzkrankheit, die ganze Äste der Pflanze befallen und sie unbehandelt komplett eingehen lassen kann. Die Pilzgattung ‚Phytophthora‘ kann sich besonders im feuchtwarmen Klima gut verbreiten.

Krankheit erkennen:

  • Die Endknospen der Triebe, Blätter und Äste werden braun.
  • Entlang der Mittelrippe der Rhododendronblätter zeigen sich schokoladenfarbige Flecken.
  • Die Blätter werden matt und glanzlos, nehmen eine grau-braune Farbe an und rollen sich ein.
  • Triebe und Äste werden braun und beginnen zu welken.

Krankheit behandeln und vorbeugen:

  • Vorbeugend solltest du deinen Rhododendron vor feuchtwarmem Wetter schützen und ihn an einen trockenen, halbsonnigen Standort pflanzen. So kann sich der Pilz nicht so leicht ausbreiten.
  • Solange die Wurzel der Pflanze nicht vom Pilz befallen ist, reicht es aus, wenn du die kranken Pflanzenteile großzügig entfernst. Schneide die betroffenen Äste dabei bis ins gesunde Holz zurück und entsorge sie im Hausmüll.
  • Bei der Rhododendronwelke musst du möglichst schnell handeln, denn je nach Pilzart kann die Krankheit den gesamten Strauch verwelken lassen. Wenn der Pilz sich erst einmal auf die Wurzel ausgebreitet hast, ist die Pflanze leider nicht mehr zu retten und muss entsorgt werden.

Der Echte Mehltau beim Rhododendron

Der Echte Mehltau wird ebenfalls durch einen Pilz verursacht, der besonders bei zu dicht wachsenden Rhododendronsträuchern auftritt. Je nach Pflanzenart sieht der für die Krankheit typische Belag auf den Blättern unterschiedlich aus.

Krankheit erkennen:

  • Bei sommergrünen Rhododendren tritt ein grau-weißer Belag auf den Blättern auf.
  • Bei wintergrünen Rhododendren bedecken gelbe Flecken die Blattoberfläche.
  • Durch den Belag können die Blätter keine Photosynthese mehr betreiben und gehen langsam ein.

Krankheit behandeln und vorbeugen:

  • Um Mehltau zu verhindern, solltest du deinen Rhododendron an einen trockenen und vor allem gut belüfteten Platz pflanzen. Achte auch auf genug Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen.
  • Pflanze den Rhododendron in der Nähe von abwehrfähigen Pflanzen, zum Beispiel Knoblauch oder Basilikum.
  • Schneide befallene Blätter schnellstmöglich ab und entsorge sie über den Hausmüll.
  • Um Mehltau effektiv zu bekämpfen, kannst du auf viele verschiedene Hausmittel zurückgreifen, zum Beispiel Milch-Sprühkuren oder Pflanzenjauchen aus Beinwell.

Befall mit der Rhododendronwanze

Die Rhododendronwanze ist einer der bekanntesten Schädlinge des Heidekrautgewächses. Die Wanze legt im Sommer ihre Eier vor allem an der Blattunterseite von violett blühenden Rhododendron-Arten ab.

Befall erkennen:

  • Die Blätter sind hell und dunkel gesprenkelt.
  • Auf der Blattunterseite findest du dunkle Kotflecken.
  • Die Blattränder verbiegen sich und verdorren im späteren Stadium.

Befall behandeln und vorbeugen:

  • Um die Rhododendronwanze fernzuhalten, kannst du deine Pflanzen regelmäßig mit etwas Brennnesseljauche gießen und den Boden mulchen.
  • Bemerkst du die Eier der Rhododendronwanze bereits im Winter, kannst du sie einfach mit warmem Wasser abspülen.
  • Wenn die Larven im Frühjahr bereits geschlüpft sind, kannst du deinen Rhododendron nur noch mit einem Insektizid behandeln.

Rhododendron-Krankheiten: Stickstoffmangel

Wenn der Rhododendron nicht genug Stickstoff über die Erde aufnehmen kann, treten schnell Mangelerscheinungen an der Pflanze auf. Denn ohne Stickstoff kann das für die Photosynthese wichtige Blattgrün nicht mehr ausreichend ausgebildet werden.

Krankheit erkennen:

  • Ältere Blätter hellen sich auf und vergilben langsam.
  • Im Verlauf der Krankheit nehmen alle Rhododendron-Blätter eine hellgrüne bis gelbe Farbe an.
  • Auch die Blattadern werden heller.
  • Wird der Mangel nicht bekämpft, wirft der Rhododendron schließlich die älteren Blätter ab.

Krankheit behandeln und vorbeugen:

  • Um deinem Rhododendron mehr Stickstoff zuzuführen, musst du zuerst den Boden mit stickstoffhaltigem Dünger aufbereiten. Am besten nimmst du dafür Komposterde oder Kaffeesatz.
  • Bereits geschädigte Blätter und Triebe solltest du abschneiden, damit der gedüngte Rhododendron neu austreiben kann.

Dickmaulrüssler am Rhododendron bekämpfen

Der Dickmaulrüssler kann auch für den Rhododendron sehr gefährlich werden. Während die erwachsenen Tiere sich über die Blätter hermachen, fressen die Larven die Wurzeln der Pflanze an. Weil der Käfer nachtaktiv und seine Eier nur schwer zu erkennen sind, ist es nicht ganz einfach, diese Rhododendron-Krankheit frühzeitig zu erkennen.

Erkennen

  • Blattränder und Blätter zeigen deutlich Fraßspuren und sehen in der Folge sehr ausgefranst aus.
  • Später werden auch die Wurzeln angefressen.
  • Der Rhododendron hört auf zu wachsen und geht schließlich ein.

Behandeln und vorbeugen

  • Die in der Erde lebenden Larven des Dickmaulrüsslers kannst du am besten mit natürlichen Fressfeinden bekämpfen. Besonders gut eignen sich Nematoden dafür, die du im Gartenfachhandel kaufen kannst.
  • Wenn die Käfer nachts auf den Blättern sitzen, kannst du sie einfach absammeln.