Ebenholz ist wegen seiner Eigenschaften eine der wertvollsten Holzarten. Welche diese sind und warum die Verwendung von Ebenholz problematisch ist, erfährst du hier.
Was ist Ebenholz?
„Die Haut weiß wie Schnee, die Lippen rot wie Blut und das Haar schwarz wie Ebenholz.“ – Diesen Satz kennt wohl jede*r. Doch was ist Ebenholz eigentlich?
Ebenholz ist ein Edelholz, das von Bäumen der Familie der Ebenholzbäume stammt. Sowohl Rinde als auch Kernholz dieser Bäume sind charakteristisch dunkel bis schwarz und kommen vor allem aus Afrika und dem südostasiatischen Raum. Ebenholz gilt aufgrund seiner Eigenschaften als wertvolle Holzart und beliebter Rohstoff:
- Aussehen: dunkle Farbe, kaum sichtbare Jahresringe
- Konsistenz: hohe Dichte, sehr hart, widerstandsfähig, witterungsbeständig
Die Ausprägung der Eigenschaften variiert je nach Art. Verschiedene Arten von Ebenholz sind zum Beispiel:
- Kamerun-Ebenholz: verbreitete Sorte von Ebenholz, aus Afrika, tiefschwarz, etwas größere Poren
- Ceylon-Ebenholz: höchste Qualität, feinporig, kaum noch verfügbar, dunkelbraun, aus Sri Lanka
- Madagaskar-Ebenholz: dunkelbraun, feinporig, aus Madagaskar
- Makassar-Ebenholz oder Zebraholz: schwarz mit gelblicher Maserung, aus Indonesien
Hauptsächlich wird Ebenholz dazu verwendet, um Musikinstrumente oder auch Möbelstücke zu bauen, aber häufig auch, um diese Gegenstände zu verzieren. Oft ist Ebenholz Bestandteil von Geigen, Klavieren oder auch Schränken und Tischen. Mit dem Holz wird geschnitzt oder Furniere, also dünne Holzplatten, zur Bearbeitung eingesetzt.
Der Kakibaum gehört übrigens auch zur Gattung der Ebenholzbäume. Kakis sind orangefarbene, süßliche Früchte, die äußerlich einer Tomate ähneln.
Warum ist Ebenholz problematisch?
Es gibt einige Gründe dafür, dass Ebenholz problematisch ist:
- Lange Transportwege: Ebenholzbäume sind außereuropäische Laubbäume. Die meisten Arten von Ebenholz kommen aus Afrika und Südostasien. Folglich hat Ebenholz einen langen Transport hinter sich, bis es bei uns in Deutschland ankommt und hinterlässt so einen großen CO2-Fußabdruck.
- Hohe Kosten: Die genaue Kosten kommen auf die Sorte und die Bearbeitung an. Ein Kubikmeter Makassar-Ebenholz zum Beispiel kostet zwischen 19.000 und 26.000 Euro. Zum Vergleich: Ein Kubikmeter Eichenholz bekommt man für rund 1.500 Euro.
- Unnötig hoher Verbrauch: Direkt nach dem Fällen werden nicht benötigte Teile des Holzes entfernt. Dies betrifft das Splintholz, also den noch aktiven Teil des Holzes, das den Baum mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Das Kernholz ist der nicht mehr aktive und damit härtere und wertvollere Teil. Bei Ebenholzbäumen ist Splintholz gelbgrau gefärbt und kann bis zu 70 Prozent des Baumstammes ausmachen. Bei der Gewinnung von Ebenholz wird also ein Großteil des wertvollen Baumes übrig gelassen. Ein kleiner Lichtblick: Bei der Bearbeitung wird ein Teil des Verschnitts zur Herstellung von Besteckgriffen oder auch Strick- und Häkelnadeln verwendet.
- Bedrohter Bestand: Die Bestände nehmen aufgrund der hohen Nachfrage ab. Allerdings ist Ebenholz auf der CITES-Liste (Artenschutzvereinbarung) der geschützten Hölzer. Hier ist festgelegt, dass Ebenholz in die teilnehmenden Länder nur eingeführt werden darf, wenn die legale Herkunft nachgewiesen werden kann. Beachte: Wenn du mit einem Musikinstrument reisen möchtest, dessen Bestandteil Ebenholz ist, brauchst du häufig spezielle CITES-Dokumente.
Alternativen zu Ebenholz
Da die Verwendung von Ebenholz problematisch und auch teuer ist, liegt die Frage nach möglichen Alternativen nahe. In erster Linie kommt es auf deine gewünschte Nutzungsweise an. Sehr hart sind Buchenholz und Eichenholz, die beide in Deutschland einen hohen Bestand aufweisen. Zum Schnitzen eignet sich Holz vom heimischen Birnbaum. Möchtest du dunkles Holz, kannst du verschiedene Holzarten mit geeigneten Lacken bearbeiten, achte hierbei auf biologisch abbaubare Inhaltsstoffe. Oder du greifst auf eine heimische Nussbaumart zurück: Nussbaumholz gilt zum Teil ebenso als Edelholz.