Der weiche Stoff Molton ist vielseitig, aber dabei nicht immer nachhaltig. Hier liest du, in welchen Bereichen Molton zum Einsatz kommt und worauf du achten solltest, wenn du moltonhaltige Produkte kaufst.
Molton ist ein Stoff, der dicht und sehr flauschig ist. Sein Name soll sich von dem französischen Wort „molle“ ableiten, das weich bedeutet.
Meist besteht Molton aus Baumwolle. Durch eine besondere Webtechnik entsteht aus den dünnen Baumwollfäden ein kompakter, dicker Stoff. Zusätzlich ist das Gewebe auf beiden Seiten aufgeraut. Moltonstoffe erinnern ein bisschen an einen kuscheligen Teddystoff.
Das dicke Gewebe fällt locker, hält warm, ist saugfähig und dämpft Schallwellen. Damit ist Molton eine natürliche Dämmung, die vielseitige Möglichkeiten bietet.
So kannst du Molton verwenden
Im Haus: Matratzenunterlagen sind oftmals aus Molton.
- Die flauschige Unterlage wärmt und bietet einen Schutz vor Milben im Bett.
- In Babybetten sorgt eine Moltondecke auf der Matratze für eine besonders weiche Unterlage. Das saugfähige Molton schützt außerdem die Matratze, wenn die Windel mal nicht alles fassen kann. Die Unterlage kannst du einfach waschen und musst nicht umständlich die Matratze reinigen. Moltondecken kannst du in den Kinderwagen oder auf den Wickeltisch legen.
- Aus diesen hygienischen Gründen findest du Moltonunterlagen häufig in Betten von Hotels oder Krankenhäusern.
Übrigens: Auch waschbare Stilleinlagen oder der Kern einer Slipeinlage aus Stoff können aus Molton sein.
In Restaurants: Unterlage unter der Tischdecke.
- Das weiche Molton dämpft den Aufprall und das Geräusch, wenn etwa ein Glas umkippt. Zusätzlich schützt es die Tischplatte vor auslaufender Flüssigkeit.
- In anspruchsvollen Restaurants gehört es dazu, das Menü möglichst geräuscharm zu servieren. Die Moltonunterlage ermöglicht es, Teller und Gläser lautlos abzustellen.
Theater oder Veranstaltungen: Für diesen Bereich gibt es besonderes Bühnenmolton.
- Schwarze Moltonvorhänge kleiden oft den Bühnenhintergrund im Theater oder Kino aus. Sie verbessern die Akustik im Raum und reflektieren weniger Licht. Für diese Zwecke hat der Stoff aus Sicherheitsgründen schwer entflammbar zu sein. Die Baumwolle ist hierfür meist mit synthetischem Gewebe vermischt. Das gilt auch für Dekomolton für Veranstaltungen, Messen oder Events.
- Auch die sogenannten Green- oder Bluescreens können aus Molton sein. Es handelt sich dabei um Hintergründe für Trickaufnahmen bei Film- oder Fotoproduktionen.
Molton, ein Stoff aus Naturfasern – oder?
Molton besteht in den meisten Fällen aus reiner Baumwolle. Trotzdem solltest du genau hinschauen: Je nach Verwendungszweck kann der Stoff imprägniert oder beschichtet sein.
Matratzenunterlagen, auch solche für Babies und Kinder sind häufig mit Polyurethan (kurz PU) beschichtet. Einige besitzen auch einen Kern aus PU-Folie oder ähnlichen Kunststoffen. Die Kunststoffschicht verhindert, das Flüssigkeiten durchdringen. Angaben wie „wasserundurchlässig“ oder „Nässeschutz“ weisen meist darauf hin, dass der Molton mit Kunststoff verarbeitet ist.
Problematisch wird das PU im Molton spätestens, wenn du den Stoff entsorgen möchtest. Der BUND warnt, dass die Beschichtung bei Textilien ein Recycling erschwert. Endet der Moltonstoff mit anderem Restmüll in der Verbrennungsanlage, können giftige Dämpfe entweichen. Der BUND spricht von einer Dioxin-Gefahr.
Mit Molton ohne Flüssigkeitsstopper gehst du diesen Umweltproblemen aus dem Weg. Noch nachhaltiger ist der Stoff, wenn zur Herstellung Bio-Baumwolle aus zertifiziertem Anbau und Handel verwendet wird. Du kannst dich zum Beispiel nach dem Biosiegel GOTS richten. Eine Verarbeitung in Deutschland oder Baumwolle mit dem Fairtrade-Cotton-Siegel zeigen dir, dass du ein wirklich nachhaltiges Stück erworben hast.
In der Regel kannst du Moltonstoffe bei 95 Grad waschen. Richte dich im Zweifel nach den Pflegehinweisen auf der Verpackung.
Decken und Unterlagen für Matratzen aus nachhaltigem Molton erhältst du zum Beispiel auch online bei **Avocadostore oder **Memolife.