In bestimmten Reifestadien können Kartoffeln giftig sein und sind dann nicht mehr zum Verzehr geeignet. Wann eine Kartoffel giftig ist und woran du das erkennst, zeigen wir dir hier.
Ob als Ofenkartoffel, zu Pommes verarbeitet oder als Beilage – die Kartoffel findet auf vielerlei Weisen Verwendung. Doch beim Verzehr der leckeren Knolle gibt es Einiges zu beachten – gerade grüne oder keimende Knollen können Schadstoffe enthalten, hier solltest du genauer hinschauen. Wir verraten dir, woran du erkennst, ob eine Kartoffel giftig ist oder noch essbar.
Übrigens: Bis 2020 war es noch erlaubt, Kartoffeln mit dem gesundheitsschädlichen Keimhemmungsmittel Chlorpropham zu behandeln. Seit Oktober 2020 ist es in der EU jedoch verboten.
Was macht Kartoffeln giftig?
Bestimmte Gemüsesorten enthalten von Natur aus den giftigen Stoff Solanin. Solanin gehört zur Gruppe der Glykoalkaloide und kommt vor allem in grünen und unreifen Kartoffeln vor. Am höchsten konzentriert ist es in der Schale und den Keimen der Knolle.
Achtung, Vergiftungsgefahr!
Der Verzehr von Solanin kann schon bei geringen Mengen zu einer Vergiftung führen: Diese äußert sich dann durch Bauchschmerzen und -krämpfe, Durchfall und generelles Unwohlsein. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung können drei bis fünf Gramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht sogar tödlich enden.
Aus diesem Grund solltest du stark keimende oder grüne Kartoffeln auf keinen Fall verzehren. Ab einer gewissen Größe der Keime oder wenn sehr viele davon auf der Kartoffel sind, hilft es nicht mehr, die Keime einfach zu entfernen oder die grünen Stellen abzuschneiden, denn das Solanin breitet sich mit der Zeit in der gesamten Kartoffel aus. Auch Kochen oder Backen senkt den Solaningehalt deiner Kartoffeln nicht, denn das Gift ist bis zu einer Temperatur von 200° Celsius beständig.
Allgemeine Richtlinie
Faustregel: Kleine Kartoffeln sollten maximal zwei bis drei kleine Keime aufweisen, große können auch mit vier bis fünf Keimen noch gegessen werden. Die Keime sollten aber nicht zu lang sein , und die Kartoffel noch prall wirken. Allerdings solltest du die Keime immer großzügig abschneiden und die Kartoffeln schälen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schmeißt du die überreifen Kartoffeln lieber weg. Da wir uns bei Utopia gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen, geben wir diesen Rat nicht gerne. Aber manchmal ist es sinnvoller, Kartoffeln nicht mehr zu essen.
Übrigens: Auch Tomaten weisen einen hohen Solaningehalt auf, wenn sie noch grün sind. Deshalb sollten sie niemals verzehrt werden, wenn sie noch nicht gänzlich reif sind. Wie du deine Tomaten im Herbst noch nachreifen lassen kannst, erfährst du in unserem Artikel Tomaten nachreifen lassen: Die 5 besten Tipps.
Giftigen Keimen bei Kartoffeln vorbeugen
Wenn du auf ein paar Dinge achtest, kannst du keimende Kartoffeln vermeiden:
- Kaufe keine Kartoffeln, die schon im Laden Verletzungen aufweisen. Diese enthalten aufgrund von Schnitten oder Quetschungen deutlich mehr Solanin als gesunde Kartoffeln.
- Lagere deine Kartoffeln zuhause an einem dunklen Ort. Optimal bietet sich der Keller dafür an. Licht lässt die Knollen schneller ergrünen und grüne Kartoffeln enthalten mehr Solanin.
- Ein wichtiger Faktor ist auch die Temperatur, bei der die Kartoffeln gelagert werden: Ideal sind 10° Celsius. Kleine Abweichungen davon sind kein Problem, allerdings sollten die Kartoffeln nicht in direkter Sonneneinstrahlung liegen.
- Lagere deine Kartoffeln nicht zu lange, damit sich keine Keime bilden. Kaufe nur so viele Kartoffeln, wie du brauchst.