Es hat viele Vorteile, Regenwasser zu sammeln. Zum einen ist es kostenlos und zum anderen schont seine Nutzung die Umwelt. In diesem Artikel erfährst du, wie du Regenwasser am besten sammeln und verwenden kannst.
Besonders wenn du einen Garten hast, macht es Sinn, Regenwasser zu sammeln. Wenn es regnet, kannst du das Wasser zum Beispiel in einer Regentonne auffangen und später zum Gießen deiner Pflanzen verwenden. So verbrauchst du weniger Leitungswasser und kannst viel Geld sparen.
Kalkhaltiges Leitungswasser ist ohnehin nicht ideal zum Pflanzengießen. Die meisten Gewächse bevorzugen Regenwasser, das weniger Kalk enthält und damit auch eine geringere Wasserhärte hat. Wenn du mit Regenwasser gießt, verhinderst du außerdem, dass Zusätze wie Chlor, Fluor oder Ozon in den Boden einsickern.
Regenwasser in der Regentonne sammeln
Wenn du Regenwasser sammeln willst, kannst du es am leichtesten in einer Regentonne auffangen. Am besten stellst du die Tonne unter ein Fallrohr. So gelangt das Wasser vom Dach direkt in die Regentonne. Willst du das Regenwasser nur zum Gießen deiner Pflanzen nutzen, ist die Regentonne deshalb die günstigste Variante. Regentonnen bekommst du zum Beispiel im Baumarkt, wo du aus verschiedenen Modellen auswählen kannst.
Tipp: Nutze am besten einen sogenannten Regensammler. Diesen Aufsatz kannst du per Schlauch mit der Regentonne verbinden. Droht deine Regentonne überzulaufen, leitet er überschüssiges Wasser direkt in die Kanalisation weiter. Außerdem filtert der Regensammler Blätter, Pollen und andere Fremdkörper, die in der Dachrinne hängen können, aus dem Regenwasser heraus.
Regenwasser mit der Zisterne sammeln
Wenn du große Mengen an Regenwasser sammelst, kannst du es nicht nur im Garten, sondern auch im Haushalt nutzen. Dafür eigenen sich beispielsweise Zisternen und Erdtanks.
Unterirdische Erdtanks schützen das Wasser zwar vor Wärme und UV-Strahlung, allerdings werden die meisten Modelle aus Polyethylen hergestellt. Dieser Kunststoff kann von der Natur nicht abgebaut werden und kann sich mit der Zeit zu Mikroplastik zersetzen.
Zisternen bestehen hingegen meist aus Beton. Folgendes solltest du beim Einbau einer Zisterne beachten:
- Zisternen aus Beton sind so stabil, dass du sie sogar unter einer Garagenzufahrt installieren kannst. Damit sind sie eine besonders platzsparende Möglichkeit, um Regenwasser zu sammeln und zu nutzen.
- Wie groß deine Zisterne sein muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Es spielt zum Beispiel eine Rolle, wie hoch dein jährlicher Wasserverbrauch und die durchschnittliche Niederschlagsmenge in deiner Region ist. Am besten kaufst du die Zisterne vor Ort in einem Baumarkt und lässt dich dort beraten.
Achtung: Zisternen leiten das überschüssige Regenwasser in die Kanalisation. In einigen Gemeinden benötigst du dafür eine Genehmigung und musst Gebühren zahlen. Am besten erkundigst du dich im Voraus nach der lokalen Abwasserverordnung. Willst du das Regenwasser im Haushalt nutzen, muss deine Anlage außerdem laut Trinkwasserverordnung beim Gesundheitsamt angemeldet werden.
Regenwasser im Haushalt nutzen
Gesammeltes Regenwasser kannst du auch für verschiedene Tätigkeiten im Haushalt nutzen. Allerdings solltest du beachten, dass seine Qualität nicht an unser Trinkwasser heranreicht.
Trotzdem kannst du es ohne Bedenken bei der Toilettenspülung nutzen: Stelle einfach einen Eimer Regenwasser neben der Toilette und verzichte auf die konventionelle Spülung mit Leitungswasser. So kannst du sehr viel Wasser sparen: Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gehen nämlich knapp 30 Prozent des täglichen Trinkwasserverbrauchs, also im Durchschnitt fast 40 Liter, auf die Toilettenspülung zurück.
Um gesammeltes Regenwasser möglichst risikofrei im Haushalt nutzen zu können, solltest du eine Regenwassernutzanlage installieren. Eine solche Anlage ist allerdings recht kostenintensiv und muss beim Gesundheitsamt angemeldet werden. Besitzt du eine solche Anlage, kannst du Regenwasser zum Beispiel zum Wäschewaschen nutzen.
Das hat folgenden Vorteil: In einigen Regionen von Deutschland ist das Leitungswasser recht hart, das heißt, es enthält viel Kalk. Dieses Kalk kann Waschmittel beim Waschen behindern. Deshalb benötigst du in diesen Regionen mehr Waschpulver, um deine Wäsche zu waschen. Wenn du hingegen mit weichem Regenwasser wäschst, kannst du bis zu 20 Prozent Waschpulver einsparen.