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Mehlmotten: So wirst du die Schädlinge los

Mehlmotten machen es sich gern in Vorratsschränken bequem – und können dort große Schäden an Lebensmitteln anrichten. Wie du die Schädlinge los wirst und einen erneuten Mehlmottenbefall vorbeugst, erfährst du hier.

Mehlmotten sind Vorratsschädlinge

Die Mehlmotte gehört zu den am weit verbreitetsten Vorratsschädligen. Wie ihr Name verrät, macht sie sich in Vorratskammern- und Schränken mit Vorliebe über Kornmehle her. Doch auch andere Lebensmittel wie Nudeln, Haferflocken, Reis, Hülsenfrüchte und Kakao sind bei einem Befall nicht sicher vor ihr.

Mehlmottenfalter werden bis zu 14 Millimeter lang. Ihre Vorderflügel sind blaugrau bis rötlich grau gefärbt und weisen helle und dunkel gezackte Querlinien auf. Die Hinterflügel sind in einem einheitlichen Grau.

Die Eier der Mehlmotte sind an der länglich-ovalen Form erkennbar und an der weißen Farbe, die leicht grünlich oder rötlich eingefärbt sein kann.

Die Raupen der Mehlmotte weisen eine ähnliche weiße Farbe mit roten, rosafarbenen oder grünen Einfärbungen auf. Ihr Kopf ist jedoch bräunlich.

Nicht der Mehlmottenfalter richtet den Schaden an, sondern die Raupen. Die Falter legen ihre Eier in die Lebensmittel, wo die Raupen dann schlüpfen. Auf ihren Fresswanderungen durch die Lebensmittel verunreinigen die Raupen diese durch ihre Ausscheidungen, ihre abgestreiften Häute und das Kokongespinst, das sie bei jeder Bewegung spinnen.

All dies begünstigt die Feuchtigkeitsbildung in den Lebensmitteln, die das Wachstum vom Schimmelpilzen anregt. Mehlmotten selbst sind auch oft von Milben befallen, die in den Lebensmittel zurückbleiben können. Der Verzehr solcher verunreinigten Lebensmittel kann Allergien auslösen oder Magen-Darm-Krankheiten hervorrufen.

Mehlmottenbefall erkennen: So gehst du vor

Die Fraßschäden durch Mehlmotten können sehr hoch sein. Daher ist es wichtig, regelmäßig die Vorräte auf Mehlmottenbefall zu kontrollieren. Dies kannst du in folgenden Schritten tun:

  1. Mehlmottenfalter erkennen: Siehst du eine Motte in der Küche herumschwirren, ist ein Mehlmottenbefall durch Raupen sehr wahrscheinlich. Motten sind nachtaktiv. Es empfiehlt sich also, ab und zu auch bei Dunkelheit einen Blick in Küche und Vorratsschrank oder -kammer zu werfen.
  2. Verpackungen auf Löcher untersuchen: Raupen fressen sich auch durch Plastik und Papier. Kleine Löcher in den Verpackungen sind ein Hinweis auf Mehlmottenbefall.
  3. Klümpchen entdecken: Wenn ein Blick in die Verpackung Klümpchen im Lebensmittel offenbart, ist das wahrscheinlich auf Mehlmottenbefall zurückzuführen. Durch die Kokongespinste wird Kondenswasser gebildet, wodurch Mehle und Co. verklumpen.
  4. Kokongespinste ausfindig machen: Die Kokongespinste, die die Raupen durch ihre Wanderungen hinterlassen, kommen nicht nur in den Lebensmitteln selbst vor, sondern auch in den Ecken und Nischen der Schränke und Vorratskammern. Du solltest auch Gläser und Dosen inspizieren, weil die Raupen auch Verschlussgewinde überwinden können und ihre Kokons in die Rillen spinnen. Kokongespinste erkennst du als körniges oder faseriges Material.

Wenn du mit diesen Schritten einen Mehlmottenbefall festgestellt hast, solltest du schnell handeln und etwas dagegen tun.

Mehlmotten bekämpfen: gründlich putzen und Schlupfwespen

Gründliche Reinigung und Entsorgung:

  1. Bei Mehlmottenbefall ist zunächst eine gründliche Reinigung notwendig. Dazu musst du alle Vorratschränke komplett ausräumen und befallene Lebensmittel entsorgen
  2. Nahrungsmittel, die keinen offensichtlichen Befall zeigen, kannst du entweder im Ofen auf 60 bis 80°C erhitzen oder für eine Woche einfrieren. Keime und Larven sterben dadurch ab.
  3. Wische danach alle Schränke sehr gründlich mit Essig-Wasser aus. Dabei ist es wichtig, dass du auch kleine Rillen, Ritzen, Zwischenräume und Löcher nicht vergisst. Dort fühlen sich die Larven besonders wohl.
  4. Du kannst schwer zugängliche Stellen mit einem Föhn erhitzen, durch die Hitze werden Larven und Eier zerstört.

Danach kannst du folgende Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge probieren:

Pheromonfallen:

  • sind Mottenfallen, die mit dem Sexuallockstoff Pheromon behandelt sind, welcher männliche Mehlmotten anzieht.
  • Nachteil: Auf den Klebestreifen werden nur ausgewachsene männliche Mehlmotten gefangen. Larven, die den Schaden an Lebensmitteln anrichten, werden nicht angelockt.
  • Mit Pheromonfallen kannst du also eher den Mottenbefall in der Küche kontrollieren als das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der Larven verhindern.
  • Pheromonfallen gibt es z.B. auf **Avocadostore.

Schlupfwespen:

  • sind die natürlichen Feinde von Lebensmittelmotten.
  • sind parasitär: Sie suchen die Motten-Eier, um ihre eigenen Eier darin zu legen. Die Motten-Eier werden zerstört, es schlüpfen nun keine weiteren Motten mehr, sondern Schlupfwespen.
  • Vorhandene Mottenfalter und Larven sterben eines natürlichen Todes. Wenn die Schlupfwespen keine Motten-Eier mehr finden, können sie nicht überleben und zerfallen zu Hausstaub.
  • Vorteile: die winzigen Schlupfwespen gelangen in jede noch so kleine Ritze, in denen sich Motten-Eier und Larven befinden könnten. Außerdem muss keine Chemie eingesetzt werden.
  • Schlupfwespen sind unbedenklich für den Menschen, richten keine Lebensmittelschäden an und sind die wohl wirkungsvollste Methode, um Motten loszuwerden.
  • Schlupfwespen sind z.B. auf **Avocadostore erhältlich.

Erneutem Mehlmottenbefall vorbeugen: So haben Mehlmotten keine Chance mehr

Wenn du die Schädlinge loswerden konntest, beuge einem erneuten Befall vor.

  • Lebensmittel richtig lagern: Das ist das A und O zur Motten-Vorbeugung. Denn wenn die Mehlmotte nichts zu Fressen findet, kann sie sich auch nicht fortpflanzen. Weder Papier noch dünnes Plastik eignen sich zum Aufbewahren von Lebensmitteln. Dadurch fressen sich die Larven problemlos. Es sollten am besten Glasbehälter sein, die luftdicht schließen. Gläser mit Drehverschluss sind oftmals kein Hindernis für Mehlmotten. Die Lebensmittel solltest du auch nicht allzu warm lagern, denn in Wärme fühlen sich Motten sehr wohl.
  • Fliegengitter anbringen: Mehlmottenfalter kommen durch geöffnete Türen oder Fenster in das Haus. Das Anbringen von Fliegengittern vor den Fenstern in der Küche stellt sicher, dass Falter draußen bleiben.
  • Ätherische Öle: Die ätherischen Öle von Zitrone, Pfefferminze, Zirbe oder Anis wirken als natürliches Insektizid. Im Sommer kannst du Duftlampen auf die Fensterbänke stellen. Mehlmotten und andere Insekten werden von dem Geruch abgestoßen. Du kannst auch Duftsäckchen direkt in die Schränke legen, wenn der Duft dich nicht stört und deine Lebensmittel gut verschlossen sind. 
  • Regelmäßige Kontrolle: Auch das ist eine unverzichtbare Vorsorgemaßnahme. Je früher Anzeichen eines Mottenbefalls gefunden werden (s. oben), desto leichter kannst du dagegen angehen und eine weitreichende Kontamination deiner Lebensmittel verhindern.
  • Sinnvolle Vorratshaltung: Achte darauf, dass du nur so viele Vorräte anlegst, wie du auch mittelfristig benötigst. Je länger deine Lebensmittel in der Vorratskammer verweilen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Schädlingen befallen zu werden – oder zu verderben.