Selbstgemachtes Spüli spart Plastik und schont die Umwelt. Wir zeigen dir, wie du Spülmittel für die Handwäsche und die Spülmaschine selber machen kannst – und verraten Tipps für nachhaltiges Spülen.
In Drogerie- und Supermärkten findest du ein riesiges Angebot an Spülmitteln. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Düften, mit extra Fettlösekraft oder für strahlenden Glanz. Aber fast alle haben gemeinsam, dass sie in Plastikflaschen abgefüllt sind und dazu noch zahlreiche bedenkliche Inhaltsstoffe wie Palmöl enthalten. Dadurch belasten sie die Umwelt, unsere Haut und auf Dauer auch unsere Gesundheit.
Dabei ist die Lösung bequem und einfach – mache dein Spülmittel einfach selber. Dafür brauchst du nur wenige Zutaten und ein paar Minuten Zeit.
Spülmittel selber machen: Rezept für Handspülmittel
Für 500 ml selbstgemachtes Geschirrspülmittel brauchst du:
- 20 g biologische Kernseife
- 1 TL Natron
- 450 ml kochendes Wasser
- auf Wunsch 15 Tropfen biologisches, naturreines ätherisches Öl (Wichtig: Anders als der Name vermuten lässt, sind auch naturreine ätherische Öle nicht unproblematisch für die Umwelt. Viele davon sind biologisch nur schwer abbaubar und giftig für Wasserorganismen. Je sparsamer du sie dosierst, desto besser.)
Außerdem brauchst du:
- Eine Reibe
- Einen Topf
- Einen Löffel
- Einen Trichter oder einen Messbecher mit Ausgießer zum Umfüllen
- Einen leeren Seifenspender
So stellst du das Flüssigspülmittel her:
- Zerkleinere 20 g Kernseife mit einer Reibe.
- Gib die Seife in den Topf und übergieße die Seifenspäne mit dem heißen Wasser. Rühre, bis sich die Seife aufgelöst hat.
- Wenn die Flüssigseife abgekühlt ist, ergänze das Natron und optional das ätherische Öl. Du kannst auf das Öl auch verzichten, es gibt deinem Spüli lediglich den typischen frischen Duft.
- Warte bis die Seife abgekühlt ist und fülle sie in einen Seifenspender.
Gib am besten einen Pumpstoß aus dem Seifenspender direkt auf das Geschirr. Im Spülwasser verteilt reinigt es etwas weniger effektiv. Das Spülmittel schäumt nicht wie konventionelles Spülmittel, eine höhere Dosis brauchst du deshalb aber nicht.
Tipp: Bei hartnäckigen Verkrustungen, z.B. in Töpfen, kannst du Soda als Scheuerpulver verwenden. Für die Reinigung von sehr fettigem Geschirr eignet sich ein Schuss Essig, den du auf deinen Spüllappen gibst.
Selbstgemachtes Geschirrpulver für die Spülmaschine
Für 400g selbstgemachtes Geschirrspülpulver brauchst du:
- 100g Zitronensäure
- 100g Natron
- 200g Waschsoda
Mische die verschiedenen Komponenten miteinander und fülle sie in ein großes Glas. Gib einen Esslöffel Pulver vor jedem Spülgang in das dafür vorgesehene Fach deiner Spülmaschine. Klarspüler und Spülmaschinensalz dosiere weiterhin wie gewohnt.
Tipp: Die einzelnen Zutaten bekommst du plastikfrei in Papierverpackungen zu kaufen. Es lohnt sich, größere Mengen einzukaufen, denn alle Zutaten kannst du vielseitig im Haushalt verwenden.
Tipps für nachhaltiges Spülen per Hand
Bei der Handwäsche wirst zwar du im Schnitt mehr Wasser brauchen als deine Spülmaschine, doch du kannst die Ökobilanz am Ende positiv beeinflussen:
- Entsorge Essensreste, bevor sie auf dem Geschirr eintrocken.
- Verwende lauwarmes Wasser, damit schonst du deine Hände und sparst Energie. Lies aber auch: Kann man Geschirr auch mit kaltem Wasser spülen?
- Weiche das Geschirr in lauwarmem Wasser ein, bevor du anfängst es zu reinigen.
- Spüle das Geschirr nicht unter fließendem Wasser.
- Benutze nur so viel Spülmittel wie nötig.
- Wende bei hartnäckigen Verschmutzungen lieber etwas mehr Kraft beim Schrubben auf, anstelle von mehr und heißerem Wasser.
- Anstatt das gereinigte Geschirr unter klarem Wasser abzuspülen, verwende eine Schüssel, die du mit klarem Wasser füllst. Ein Schuss Essig im Wasser wirkt zusätzlich wie ein Klarspüler.
Das richtige Zubehör:
- Verwende anstatt klassischen Spülschwämmen lieber einen Baumwolllappen oder einen Luffaschwamm. Normale Spülschwämme bestehen aus Kunststoffen und verlieren Mikroplastikpartikel.
- Meide Spülbürsten aus Plastik und verwende stattdessen Bürsten mit Holz- oder Bambusgriff und Naturfaserborsten. Diese kannst du später kompostieren.
- Verzichte auf Putzhandschuhe aus Kunststoff. Ein ökologisches oder selbst gemachtes Spülmittel beansprucht deine Hände deutlich weniger als konventionelle Putzmittel.
Geschirr von Hand oder im Geschirrspüler spülen – was ist ökologisch sinnvoller?
Spülmaschinenhersteller werben gerne damit, dass Spülmaschinen die Umwelt schonen und ein hohes Sparpotenzial haben. Sie begründen es damit, dass die Maschinen weniger Wasser und Energie benötigen, als du für dieselbe Menge Geschirr bei einer Handwäsche verbrauchst – doch so einfach ist die Rechnung nicht.
Zunächst einmal wird für die Herstellung einer Spülmaschine eine große Menge an Energie benötigt, die du als Verbraucher nur schwer nachvollziehen kannst. Um genau zu ermitteln, wie nachhaltig eine Maschine ist, müsstest du außerdem einrechnen, wie lang ihre Lebensdauer ist. Ein Faktor, den du im Vorfeld nicht einkalkulieren kannst. Wenn die Maschine kaputtgeht, wird erneut Energie benötigt, um sie zu entsorgen oder zu recyceln.
Hast du dich dafür entschieden eine Spülmaschine zu kaufen, achte auf eine gute Energieeffizienzklasse. Für eine lange Lebensdauer solltest du die Spülmaschine regelmäßig reinigen. Wenn du außerdem diese 7 Spülmaschinen-Fehler vermeidest, kannst du sicher sein, dass du deine Maschine so ökologisch wie möglich nutzt.
Pauschal lässt sich also nicht sagen, welche Art des Spülens die nachhaltigere Variante ist. Die Gesamtökobilanz hängt von vielen Faktoren ab. Das Gute daran: Du selbst kannst sie maßgeblich beeinflussen.
Bestenliste: Die energieeffizientesten Spülmaschinen