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Kaliumdünger anwenden und selber machen: So geht’s

Kaliumdünger kann Pflanzen zu einem gesünderen Wachstum und einer höheren Widerstandsfähigkeit verhelfen. Was du bei der Düngung beachten solltest und wie du natürlichen Dünger einfach selbst herstellst, erfährst du hier.

Eine ausreichende Kaliumversorgung ist essentiell für die Gesundheit einer Pflanze. Denn Pflanzen benötigen Kalium, um ein gesundes Zellgewebe ausbilden und ausreichend Wasser aufnehmen zu können. Das sorgt dafür, dass sie äußeren Einflüssen wie Hitze, Trockenheit, Krankheiten oder Frost besser standhalten können. Bei Obst- und Gemüsepflanzen sorgt eine ausreichende Kaliumversorgung zudem für höhere Ernteerträge.

Kalium befindet sich in gebundener Form zwar auch im Boden. Jedoch können die Pflanzen dieses sehr schlecht verwerten, da sie den Nährstoff nur in gelöster Form aufnehmen können. Deshalb ist es sinnvoll, Pflanzen zusätzlich mit Kaliumdünger zu versorgen.

Kaliumdünger selber machen: 3 Varianten

Um deine Pflanzen mit Kalium zu versorgen, musst du nicht auf teure Düngemittel zurückgreifen. Diese beinhalten zudem oft fragwürdige Inhaltsstoffe. Stattdessen kannst du leicht deinen eigenen Kaliumdünger herstellen, der vollständig biologisch abbaubar ist. Du hast dafür drei Möglichkeiten:

  • Brennnesseljauche oder Beinwellkraut sind kalium- und stickstoffhaltige Düngemittel. Du braucht dafür zwei Kilogramm des jeweiligen Krauts. Bei Beinwell nimmst du nur die Blätter. Bei Brennnesseln kannst du alle Pflanzenteile verwenden. Gib das Kraut mit zwei Handvoll Steinmehl in ein großes Gefäß und übergieße Alles mit zehn Litern Wasser. Beachte, dass die Jauche später noch hoch aufschäumen wird. Lass die Mischung zehn bis 14 Tage lang mit einer luftdurchlässigen Abdeckung gären und rühre zwischendurch immer wieder um. Verwende den Dünger nur in verdünnter Form.
  • Für einen weiteren Dünger breitest du einfach Kaffeesatz auf einer großen Arbeitsplatte aus und lässt diesen trocknen. Danach kannst du den Satz in einem Schraubglas aufbewahren und regelmäßig der Pflanzerde beimischen.
  • Ein Dünger aus Holzasche lohnt sich besonders, wenn du einen Kamin oder eine Feuerschale hast. So musst du die Asche von unbehandeltem Holz nicht entsorgen, sondern kannst sie als Dünger weiterverwenden. Am besten eignet sich Asche von Birkenholz, Pappel oder Erle. Andere Holzarten enthalten oft zu viele Schwermetalle. Du kannst den Dünger entweder direkt in die Pflanzerde einarbeiten oder vorher kompostieren. Diese Düngemethode solltest du nicht für Nutzpflanzen, sondern nur für Rasen und Zierpflanzen nutzen.

Kaliumdünger: Wann und wie viel?

Wieviel Kaliumdünger du brauchst, hängt in erster Linie von der Qualität deiner Erde ab. Allgemein gilt: Je humoser ein Boden, umso nährstoffreicher ist er. Saure, sandige und kalkreiche Boden enthalten in der Regel weniger Kalium und benötigen öfter eine Düngung. Wie oft und wie viel du düngen musst, kannst du durch eine Bodenanalyse feststellen. Stellst du fest, dass dein Boden überdüngt ist, solltest du keinen Kaliumdünger verwenden, denn die Erde hat noch mehr als genug von dem Nährstoff gespeichert.

Auch der Zeitpunkt ist entscheidend: Viele Pflanzen weisen nach den kalten Wintermonaten einen leichten Nährstoffmangel auf und benötigen zusätzliches Kalium für die folgende Wachstumsphase. Du kannst sie entweder im Frühjahr oder bereits im Herbst düngen, um die Pflanzen auf den kommenden Frost vorzubereiten und einem Mangel vorzubeugen.

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Deshalb ist Kalium so wichtig

Jungpflanzen brauchen in der Regel noch kein zusätzlich zugeführtes Kalium, da sie von Natur aus noch ausreichende Mengen des Nährstoffs enthalten. Wenn dieser Speicher aufgebraucht ist, kann es jedoch schnell zu einem Mangel kommen.

Dieser macht sich zunächst in den äußeren Blättern bemerkbar: Sie werden welk und verfärben sich besonders an den Rändern und Spitzen gelb. Wenn du dann schnell reagierst, sollten sich die Pflanzen schon innerhalb weniger Tage wieder erholen.

Wenn du jedoch kein Kalium zuführst, kann ein Mangel verschiedene Konsequenzen haben:

  • Die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten.
  • Auch die Standfestigkeit verschlechtert sich.
  • Ernteprodukte (bei Obst- und Gemüsepflanzen) sind anfälliger für Frost und Trockenheit, schmecken weniger aromatisch und faulen schneller.

Übertreiben solltest du es mit Kaliumdünger allerdings auch nicht. Ein Kaliumüberschuss führt zu Wachstumsstörungen und schädigt die Wurzel.

Diese Pflanzen benötigen Kaliumdünger

Nicht bei jeder Pflanze macht es Sinn, sie mit Kaliumdünger zu behandeln. Arten, die besonders viel Kalium benötigen, sind zum Beispiel:

  • Tomaten
  • Kartoffeln
  • Beeren
  • Zuckerrüben
  • Gurken
  • Kürbisse
  • Lauch
  • Sellerie
  • Obstbäume
  • Weintrauben
  • Rosen
  • Geranien
  • Fuchsien
  • Rasenflächen
  • Zimmerpflanzen mit holzigen Anteilen