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Pflanzenfarben selber machen: So geht’s

Pflanzenfarben selber herzustellen ist gar nicht so schwer. In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanze welche Farbe ergibt und wie du beim Extrahieren der Pigmente richtig vorgehst.

Pflanzenfarben selber herzustellen macht nicht nur großen Spaß, sondern ist auch unkomplizierter, als du dir vielleicht vorstellst. Deshalb eignet sich das Extrahieren von Farbe aus Naturobjekten nicht nur für Erwachsene, sondern ist auch eine schöne Freizeitbeschäftigung mit Kindern

Selbstgemachte Pflanzenfarben haben meist eher helle Pastelltöne. Deshalb eignen sie sich besonders gut zur Aquarellmalerei. 

In diesem Artikel erfährst du, wie du beim Herstellen von Pflanzenfarben vorgehst, welche Pflanzen welche Farbe ergeben und was du sonst noch beachten solltest. 

Bunte Vielfalt: Die richtigen Pflanzen auswählen

Bevor du mit dem Herstellungsprozess von Pflanzenfarben beginnen kannst, heißt es erst einmal: Raus in die Natur und Pflanzen sammeln! Geeignet sind alle Pflanzen mit möglichst intensiven Farben.

Wichtig: Nur von Giftpflanzen solltest du lieber die Finger lassen.

Die folgende Liste zeigt dir, welche Farbe du aus welchen Pflanzen herstellen kannst:

  • Rot und Pink: Rote Johannisbeere, Rote Beete, Klatschmohn (ein Verzehr größerer Mengen Klatschmohn kann gefährlich werden. Wenn du mit dieser Pflanze arbeiten möchtest, mache dies besser ohne Haustiere und Kleinkinder in der Nähe).
  • Orange, Gelb, Beige: Weinraute, Ringelblume, Löwenzahnblüte, Kamille, Margerite, Baumrinde 
  • Grün: Alle grünen Blätter, wie zum Beispiel Spitzwegerich und Löwenzahnblätter
  • Blau und Violett: Malve, Preiselbeeren, Blaubeeren, Aroniabeeren, Brombeeren, Holunderbeeren, Schlehen

Tipp: Weil Chlorophyll nicht wasserlöslich ist, ist es schwierig, intensive Grüntöne aus Pflanzen zu extrahieren. Um sattgrüne Pflanzenfarbe herzustellen, kannst du stattdessen gelbe und blaue Pflanzenfarbe miteinander mischen. 

Pflanzenfarben herstellen: So geht’s

Um Pflanzenfarben selber herzustellen, benötigst du die folgenden Utensilien:

  • Pflanzen in verschiedenen Farbtönen
  • mehrere kleine Töpfe
  • ein feinmaschiges Küchensieb oder Baumwolltuch
  • Wasser
  • Salz
  • getrocknete Nelken
  • Kleine, saubere Schraubgläser
  • optional: Speisestärke und Alaun (Kalium-Aluminium-Salz)

Und so extrahierst du die Farbe aus den Pflanzen deiner Wahl:

  1. Gib die Pflanzenteile für den gewünschten Farbton in einen kleinen Topf. Füge so viel Wasser hinzu, dass die Pflanze gerade so bedeckt ist. Gib außerdem pro Farbton jeweils eine getrocknete Nelke und eine Prise Salz in den Topf. Diese Zutaten verlängern die Haltbarkeit der Pflanzenfarben und verhindern, dass sie beim Malen oxidieren. 
  2. Lasse die Mischung bei mittlerer Hitze aufkochen. Beeren kannst du mit einer Gabel leicht zerdrücken. Schalte den Herd dann auf niedrige Temperatur und lasse die Pflanzenfarbe fünf bis zehn Minuten mit einem Deckel bedeckt köcheln. 
  3. Seihe die Pflanzenfarbe durch ein Küchensieb oder Baumwolltuch in saubere Schraubgläser ab. 
  4. Optional kannst du zum Schluss einen Teelöffel Speisestärke mit etwas Wasser anrühren und dann zusammen mit der Pflanzenfarbe noch einmal aufkochen. Das macht die Farbe dickflüssiger.
  5. Tipp: Eine weitere Möglichkeit ist, einen Teelöffel Alaun nach dem Abseihen in die warme Farbe zu rühren. Das farblose Pulver macht den Farbton der Pflanzenfarben intensiver. Du kannst es in jeder Apotheke kaufen.

Pflanzenfarben verwenden und aufbewahren

Du kannst mit deinen selbstgemachten Pflanzenfarben auf jedem Papier malen – am besten kommen sie jedoch auf weißem oder cremefarbenem Aquarellpapier zur Geltung. Spezielles Aquarellpapier ist besonders dick und eignet sich deshalb gut für die eher wässrigen Pflanzenfarben. Aquarellpinsel nehmen die Farben zudem am besten auf. 

Die Pflanzenfarben halten sich an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt mindestens drei Monate