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Kirschessigfliege erkennen und bekämpfen – mit natürlichen Hausmitteln

Die Kirschessigfliege macht europäischen Obstbauer*innen seit einigen Jahren zu schaffen. Auch Balkon- und Gartenpflanzen sind vor dem Schädling nicht sicher. Wir zeigen dir, mit welchen Methoden du ihn schnell wieder los wirst.

Kirschessigfliege: Das bewirkt der Schädling

Die Kirschessigfliege ist ursprünglich in Südostasien beheimatet und trat in Deutschland erstmals im Jahr 2011 auf. Hier breitete sie sich aufgrund ihrer Robustheit schnell aus. Der Schädling gehört deshalb zu den invasiven Arten. Das heißt, er wurde durch den Menschen eingeschleppt und vermehrte sich in einem fremden Gebiet. Hier kann die Kirschessigfliege großen Schaden anrichten.

Sie befällt in erster Linie Obstpflanzen (insbesondere Beeren, Holunder, Weintrauben, Kirschen und anderes Steinobst). Hat sie sich einmal für eine Wirtspflanze entschieden, legt sie ihre Larven im Inneren der Früchte ab. Die Larven zerstören die reifende Frucht von innnen. Dadurch werden die Früchte matschig und ungenießbar.

Dies kann zu enormen Ernteeinbrüchen führen: Laut Angaben des Ökolandbaus waren in einigen Jahren 80 bis 90 Prozent aller angebauten Früchte in Frankreich, Spanien und Italien befallen. Im Jahr 2014 sorgte der Schädling auch in Deutschland für Ernteausfälle.  

So erkennst du die Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege ist etwa 2,5 bis 3,5 Millimeter groß. Typisch sind ihre hellbraune Färbung und ihre roten Augen. Die Larven sind etwa drei Millimeter lang, weiß und sehen damit genau so aus wie andere Fruchtfliegenarten. Mit bloßem Auge ist es deshalb nicht leicht, Kirschessigfliegen von den europäischen Essigfliegen zu unterscheiden.

Ist eine Frucht befallen, weisen kleine Löcher auf den südostasiatischen Schädling hin. An der Oberseite der Früchte bilden sich zudem weiße, eingedrückte Flecken. Hat die Fliege eine Frucht gerade erst angeritzt, kannst du noch einen Tropfen Fruchtsaft auf der Oberfläche erkennen.

Auch weißlich-gelbe Hülsen auf der Fruchtschale sind ein Anzeichen für die Kirschessigfliege. Dabei handelt es sich um die kleinen Puppen des Schädlings. Wenn du genau wissen willst, welche Art von Schädlingen deinen Obstbestand befallen hat, kannst du kleine Schalen mit Essig aufstellen. Innerhalb einiger Minuten werden sich daran die kleinen Fliegen tummeln. Nun kannst du sie dir gegebenenfalls auch mit einer Lupe anschauen.

Natürliche Fallen gegen die Kirschessigfliege

Hat die Kirschessigfliege deine Pflanzen einmal befallen, kannst du sie mit Hilfe von kleinen Fallen wieder vertreiben. Gehe dabei folgendermaßen vor:

  1. Verwende am besten benutzte Dosen oder Flaschen aus Plastik. Idealerweise sollten die Dosen rot oder schwarz gefärbt sein, denn diese Farben locken den Schädling an.
  2. In den oberen Bereich der Dosen bohrst du nun einige kleine Löcher. Sie sollten etwa einen Durchmesser von fünf Millimetern haben. So kann die Kirschessigfliege hineinfliegen.
  3. Fülle den Behälter zu gleichen Teilen mit Wasser und Essig (zum Beispiel Apfelessig) und menge dem Gemisch zwei Tropfen Spülmittel oder Seife unter.
  4. Stelle die Fallen in der Nähe der betroffenen Pflanzen auf. Der Essig lockt die Fliegen an, während das Spülmittel dafür sorgt, dass sie abgetötet werden.

Alternativ kannst du auch Schlupfwespen im Kampf gegen die Kirschessigfliegen einsetzen. Dabei handelt es sich um nützliche Parasiten, die Motten und andere Schädlinge ausrotten. Hast du einen wilden und naturnahen Garten, haben sich dort womöglich schon von selbst Fressfeinde der Schädlinge eingelebt. Falls nicht, verraten wir dir in diesem Artikel mehr zum gezielten Einsatz der Schlupfwespen: Schlupfwespen: So wirst du Motten auf natürlichem Weg los.

Vorbeugung und was du vermeiden solltest

Um es gar nicht erst zu einem Befall kommen zu lassen, solltest du im Garten oder auf dem Balkon auf ein möglichst trockenes Klima achten. Unter trockenen Bedingungen kann die Kirschessigfliege nicht überleben. Sorge deshalb dafür, dass deine Pflanzen schnell trocknen und gut durchlüften können. Dafür solltest du sie regelmäßig zurückschneiden und nicht überwässern.

Greife auf keinen Fall auf synthetische Insektizide zurück. Diese wirken zwar gegen die Kirschessigfliegen, töten aber auch andere nützliche Insekten, insbesondere Bienen, ab. Damit fördern sie das Insektensterben. Dasselbe gilt auch für feinmaschige Netze: Sie verhindern, dass sich Insekten von Pflanzen ernähren oder sie als Lebensraum nutzen können.