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Plastik-Pflanztöpfe vermeiden: 8 Alternativen

Gerade in einer natürlichen Umgebung wie dem Garten hat Kunststoff nichts zu suchen. Leider sammeln sich aber immer wieder neue Plastik-Pflanztöpfe an. Wie du das vermeiden kannst, erfährst du hier.

Wem die schlechte Umweltverträglichkeit von Plastik bewusst ist, der versucht im Alltag auf Einwegplastik zu verzichten. Und wie ist es im Garten? In Baumärkten und Gartencentern ist der Kunststofftopf allgemeiner Standard und es ist schwierig, um diesen herumzukommen. Zudem werden die meisten Töpfe aus dem problematischen schwarzen Plastik hergestellt.

Es ist durchaus sinnvoll, die bereits im Garteninventar enthaltenen Töpfe weiterzuverwenden. Damit es dir aber gelingt, neue Plastik-Pflanztöpfe zu vermeiden, haben wir für dich diese acht Alternativen zusammengetragen.

1. Töpfe und Anzuchtgefäße aus Naturmaterialien

Immer mehr Hersteller bieten mittlerweile biologisch abbaubare Töpfe an. Hierbei werden verschiedene natürliche Materialien genutzt, die nach ihren Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden können. Folgende plastikfreie Alternativen haben wir gefunden:

  • Hanf: Aus regional nachwachsenden Rohstoffen hat der Hersteller „meinwoody“ ein Pflanzgefäß namens „Hanfi“ kreiert, welches sehr stabil und robust ist und sich trotzdem kompostieren lässt. Erhältlich ist er unter anderem im **Avocadostore oder direkt beim Hersteller.
  • Kokosfasern: Ob du diese verwenden möchtest, musst du selbst abwägen. Diese Töpfe sind ein Abfallprodukt der Kokosnussernte und damit schon weit vorn auf der Nachhaltigkeitsskala. Allerdings ist zu bedenken, dass weite Transportwege in Kauf genommen werden müssten und die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung oft intransparent sind. Außerdem sind sie im Verhältnis zu anderen Alternativen eher instabil. Du findest Anzuchttöpfe aus Kokosfasern zum Beispiel bei **Amazon.
  • Holzfasern: Anzuchttöpfe gibt es auch aus gepressten Holzfasern. Sie können direkt mit in die Erde eingepflanzt werden, behalten dort ihren Halt und verrotten in kurzer Zeit. Zudem sind sie atmungsaktiv und wasserdurchlässig, wodurch du Staunässe vorbeugen kannst. Kaufen kannst du die Anzuchttöpfe von „OwnGrown“ beispielsweise auf **Amazon.
  • Naturkautschuk: Wiederverwendbare Anzuchtplatten in verschiedenen Größen gibt es beispielsweise von „green&fair“. Das verwendete Naturkautschuk stammt aus Sri Lanka und ist fair gehandelt (findest du zum Beispiel bei **Avocadostore). Große Pflanztöpfe haben wir bei Hornbach gefunden. Sie bestehen aus recyceltem Kautschuk, sind sehr robust, UV-beständig und frostbeständig (Pflanztopf, 33x30x30 Zentimeter von Hornbach).
    • Zellulose: Größere Töpfe findet man eher aus Zellulose. Das Material dieser Pflanztöpfe ist gleichzusetzen mit gepresstem Papier oder Pappe. Der Anbieter „Relaxdays“ verkauft Töpfe mit einem Durchmesser von elf Zentimetern. Ein 24er-Set gibt es zum Beispiel auf **Amazon.
    • Ton: Eine gute Alternative sind Töpfe aus Ton, bekannt auch als Terracotta. Das hohe Gewicht der Gefäße verleiht der Pflanze eine Standfestigkeit, die sie am Umkippen hindert. Sie sind sehr langlebig und man kann sie sogar reparieren. Kleine Tontöpfe findest du beispielsweise im **Avocadostore, große Varianten von Hentschke Keramik aus regionaler Produktion bei **Amazon. Auch Gartencenter oder Baumärkten in deiner Gegend können Pflanzgefäße aus Ton im Sortiment haben.
    • Keramik: Unter den Sammelbegriff Keramik fallen mehrere Materialien, wie beispielsweise Steingut oder Porzellan. Lasierter Ton, welcher unter hohen Temperaturen gebrannt wird, zählt ebenso dazu. Töpfe aus solchen Materialien sind wie Tongefäße sehr stabil und robust, haben aber eine glattere Oberfläche (Kermamiktöpfe in verschiedenen Größen erhältlich zum Beispiel beim **Avocadostore).
    • Zink: Ein häufig verwendetes Material für Pflanztöpfe ist Zink. Es wird als gewalztes Blech verwendet und ist relativ leicht und beständig (Blumenkästen aus Zink findest du beispielsweise bei **Amazon).

    2. Plastiktöpfe zurückgeben

    In größeren Gartencentern wird das wahrscheinlich weniger möglich sein. Wenn du aber durch einen Einkauf eine kleine Gärtnerei in deiner Nähe unterstützt, frage dort an, ob du ihnen die Plastiktöpfe zurückbringen kannst. So können sie diese weiterverwenden. Vielleicht sind sie auch so begeistert von dieser Idee, dass sie sie weitertragen, andere Kunden darauf ansprechen oder sogar ein Schild aufstellen.

    3. Wurzelnackte Gehölze

    Wurzelnackt bedeutet, dass du Pflanzen ohne Topf und Erde erwerben kannst. Sie sind nur zwischen Oktober und April erhältlich, also im Winterhalbjahr, wenn sich der Baum in der Ruhephase befindet. Schau dich um, ob du eine regionale Baumschule findest, die solche im Angebot hat.

    Vorteile:

    • Meistens sind wurzelnackte Sträucher und Bäume preisgünstiger, weil sie unter anderem weniger Kosten in der Lagerung verursachen. Wenn du einen Waldgarten anlegen willst und viele Bäume brauchst, ist das eine gute Möglichkeit.
    • Weniger Mühe hast du auch beim Pflanzloch schaufeln. Das kann nämlich um einiges kleiner sein, als wenn du einen getopften Baum pflanzt.
    • Wurzelware ist wesentlich leichter zu transportieren.   

    Nachteile:

    • Die Wurzeln sollten nicht austrocknen. Deshalb müssen wurzelnackte Pflanzen schnell in die Erde.
    • Sie benötigen in der Anwuchsphase mehr Pflege und Wasser als getopfte Pflanzen.
    • Es kann leicht passieren, dass bei wurzelnackten Gehölzen der ein oder andere Baum eingeht. Das kann daran liegen, dass die Pflanze zu lang gelagert wurde oder man Fehler beim Einpflanzen gemacht hat.

    Da das Einpflanzen von Bäumen und Sträuchern (besonders bei wurzelnackten) eine Wissenschaft für sich ist, informiere dich vorher gut bei einer Baumschule oder Gärtenrei.

    4. Recycling: Anzuchtgefäße improvisieren

    Um Pflanzen selbst zu ziehen, brauchst du nicht unbedingt neue Anzuchttöpfe kaufen. Folgende Dinge, die als Müll im Alltag sowieso meist übrig bleiben, kannst du dafür nutzen:

    • Eierkartons: Fülle diese bis zum Rand mit Anzuchterde und drücke sie gut an. Stecke einen Samen pro Fach in die Erde, damit du später keine Probleme beim Herausnehmen der kleinen Pflänzchen hast. 
    • Toilettenpapierrollen: Schneide sie in der Hälfte durch und stelle sie eng aneinander, zum Beispiel in einen Karton. Fülle alles dicht mit Erde auf, lege dein Saatgut aus und bedecke es mit Erde. Später kannst du die Rollen direkt ins Beet pflanzen, da diese verrotten. 
    • Küchenpapierrollen: Scheide diese in 4 regelmäßige Stücke und verfahre wie bei den Klopapierrollen.
    • Joghurtbecher: Kleine Plastikbecher kannst du auswaschen und auch als Anzuchtgefäß verwenden.

    Wichtig: Jede Pflanzenart braucht andere Gegebenheiten für die Anzucht. Zum Beispiel wollen Tomaten tief wurzeln. Bei ihnen eignen sich Klopapierrollen im Ganzen besser als Eierkartons. Informiere dich daher voher gut!

    5. Erdtopfpressen / Erdblocker

    Für fortgeschrittene Hobbygärtner oder solche, die es werden wollen, haben wir einen ganz besonderen Tipp: sogenannte Erdtopfpressen (findest du zum Beispiel bei **Amazon). Andere Bezeichnungen dafür sind Erd- oder Bodenblocker. Mithilfe dieses Werkzeugs kannst du kleine feste Erdquader formen.

    Auf der Oberseite entsteht dabei eine kleine Mulde, in die das Samenkorn gesteckt wird. Das Pflänzchen kann leicht die feste Erde durchwurzeln. Stelle die kleinen viereckigen Erdbrocken nebeneinander in Kisten oder Metallwannen. Später, wenn sie groß genug sind, kannst du sie in einen größeren Topf oder direkt ins Beet einpflanzen. Anzuchttöpfe werden mit diesem Tool überflüssig.

    6. Bestehende Pflanzen vermehren

    • Pflanzen mit gekauftem Saatgut zu säen und großzuziehen, ist nicht die einzige Möglichkeit neue Pflanzen für den Garten oder den Balkon zu bekommen. Du kannst sie zum Beispiel durch Stecklinge vermehren. Auf Utopia findest du unter anderem für Rosen oder Efeu praktische Anleitungen, mit denen es garantiert klappt. Mehr dazu: Stecklinge ziehen: 5 Pflanzen, die du einfach züchten und vermehren kannst.
    • Manche Pflanzen bilden Wurzelausläufer unter der Erde. Das heißt, aus einem Wurzelgeflecht wachsen im Umkreis um die Mutterpflanze neue kleine Pflanzen. Diese Ausläufer bilden zum Beispiel Flieder oder Essigbaum. Du kannst dir ein kleines Exemplar suchen, ausgraben und großziehen. Wobei manche der Arten mit einer solchen Vermehrung schnell im Garten überhand nehmen können.
    • Eigenes Saatgut sammeln im Spätsommer und Herbst: In dieser Jahreszeit bilden die meisten Pflanzen ihre Samen aus. Ob im Garten oder beim Spaziergang, gehe achtsam herum und schau, was du finden kannst. In kleinen Papptüten kannst du sie sammeln, beschriften und im nächsten Frühjahr ausbringen.

    7. Mit Freunden oder Nachbarn tauschen

    Dir gefällt eine Pflanze im Garten von Bekannten, Nachbar:innen, Familie oder Freund:innen? Dann trau dich ruhig zu fragen, ob du dir einen Steckling oder ein Pflänzchen mitnehmen darfst. Grabe sie aus und nimm sie in einem Eimer mit zu dir.

    Umgekehrt kannst du ihnen etwas schenken, worauf sie ein Auge geworfen haben. So könnt ihr Stecklinge, Ausläufer, übrige Samen oder überschüssige Zimmer-, Balkon oder Gartenpflanzen miteinander tauschen.

    8. Pflanzen selbst ziehen anstatt zu kaufen

    Auf diese Weise lässt sich ein ganzer Berg neuer Plastiktöpfe vermeiden: Wenn du deine Pflanzen selbst aussäst und aufziehst, brauchst du nicht jedes Jahr aufs Neue groß gewachsene Pflanzen in neuen Töpfen kaufen. Verwende dabei am besten Bio-Saatgut. Du kannst deine Plastiktöpfe lange wiederverwenden, wenn du sie nicht in der prallen Sonne lagerst. Dadurch würden sie spröde werden und anfangen, kleine Plastikstückchen zu verteilen.

    Wenn du deine Pflanzen von klein an selbst aufziehst, kannst du mit den schon vorhandenen Töpfen jedes Jahr im Kreislauf wirtschaften. Auf Utopia findest du viele Anleitungen, wie du selbst Gemüse, Kräuter oder Blumen anbauen kannst. Hier ein paar Beispiele:

    • Gurken pflanzen
    • Feldsalat säen
    • Minze anpflanzen
    • Oregano pflanzen und pflegen
    • Margeriten pflanzen, pflegen und vermehren

    Noch ein Pluspunkt für den Mehraufwand: Saatgut zu kaufen, kostet dich weniger als getopfte rundum fertige Pflanzen.