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Hygienespüler: Sinnvoll oder überflüssig?

Hygienespüler soll als Zusatz für den Waschmaschinengang die Wäsche von Keimen und Viren befreien. Wir klären auf, wie sinnvoll Hygienespüler wirklich ist.

In der Grippesaison oder während der Coronapandemie ist es vielen Menschen wichtig, dass Oberflächen und Kleidung keimfrei sind, um eine eventuelle Ansteckung zu vermeiden. Die Industrie hat sich dieses Bedürfnis zu Nutze gemacht. Darum finden sich in den Supermarktregalen neben dem Waschmittel auch sogenannte Hygienespüler. Sie sollen als Zusatz zum Waschmittel dienen und die Wäsche von Keimen und Viren befreien. 

Zwar macht der Hygienespüler die Wäsche keimfrei, jedoch bringt der Hygienespüler auch Nachteile für Mensch und Umwelt mit sich, sodass du ihn lieber meiden solltest. Wir erklären dir, warum.

Darum solltest du auf Hygienespüler verzichten

Das Umweltbundesamt rät, bei „gesunden“ Privathaushalten auf Hygienespüler und ähnliche desinfizierende Zusätze zu verzichten. Denn der normale Waschgang reiche im Normalfall für die Hygiene völlig aus. Wenn du Wäsche bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel mit Tensiden wäschst, reicht das.

Der Verzicht auf den Hygienespüler hat wichtige Gründe für die Gesundheit des Menschen und für die Umwelt:

  • Wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilt, sind im Hygienespüler Ammoniumverbindungen und andere chemikalische Inhaltsstoffe enthalten, die großen Schaden bei den Mikroorganismen in den Kläranlagen anrichten können.
  • Außerdem ist die Inhaltsstoffliste von Hygienespülern sehr lang. Durch die chemischen Stoffe können beim Einatmen von Hygienespüler Allergien und Rötungen entstehen.

So desinfizierst du ohne Hygienespüler

Es gibt schonendere Methoden für die Umwelt als einen Hygienespüler, um deine Waschmaschine und deine Wäsche keimfrei zu bekommen:

  • Lass deine Waschmaschine alle zwei Wochen bei mindestens 60 Grad laufen. So schaffst du auch, dass in deiner Waschmaschine alle Bakterien und Viren abgetötet werden.
  • Bei Materialien, die du nicht bei 60 Grad waschen kannst, wie beispielsweise Seide oder Wolle, kannst du die Wäsche im Hinblick auf Corona drei bis vier Tage „in Quarantäne“ legen. Das heißt, du lagerst sie getrennt von deiner anderen Wäsche. Denn die Viren können nur bis zu drei Tage auf der Wäsche überleben.
  • Möchtest du Kleidungsstücke desinfizieren, kannst du diese über Nacht in eine Essig-Wasser-Lösung (1:5) legen. Essig hat eine desinfizierende Wirkung und tötet alle Keime und Viren ab.

Tipp: Ist jemand in deinem Haushalt grippal erkrankt, solltest du die Wäsche in einen extra Wäschesack legen. Meide den Kontakt dieser Wäsche mit anderen Kleidungsstücken oder der Haut.