Kreidefarbe kannst du schnell selber machen. Sie eignet sich gut, um Möbelstücken einen Vintage-Look zu verpassen. Wir zeigen dir, wie du die Farbe herstellen kannst.
Der Unterschied von Kreidefarbe zu herkömmlicher Farbe ist, dass Kreidefarbe nach dem Streichen schneller trocknet. Damit hängt zusammen, dass die Kreidefarbe weniger schnell verläuft – auch aufgrund ihrer Konsistenz. Eine weitere Besonderheit ist, dass du bei Kreidefarbe die Pinselstriche auch nach dem Trocknen noch sehen kannst. Das sorgt für eine besondere Optik, die sehr gut zu alten Möbeln passt.
Um Kreidefarbe selber zu machen, brauchst du zunächst eine Basis, zum Beispiel Acryl- oder Abtönfarbe. Diese deckt sehr gut, enthält aber auch Mikroplastik. Deshalb solltest du nur so viel Farbe verwenden, wie du auch wirklich brauchst. Mikroplastik ist ein Problem, weil es durch die Kanalisation meist erst in Kläranlagen und anschließend in unseren Flüssen und im Meer landet. Dort nehmen beispielsweise Fische und Meeressäuger das Mikroplastik über ihre Nahrung auf.
Kreidefarben selber machen: So geht´s
Selbstgemachte Kreidefarbe hält sich für ungefähr zwei Wochen in einem Schraubglas. Dafür kannst du zum Beispiel ein altes Marmeladenglas aus der Küche verwenden. Um keine Kreidefarbe zu verschwenden, stelle nur so viel her, wie du für dein Projekt brauchst. Um einen Quadratmeter zu streichen, brauchst du in etwa 165 Milliliter Kreidefarbe. Wenn doch noch etwas von der Kreidefarbe übrig bleibt, kannst du zum Beispiel Papier damit bemalen und später für Collagen oder Grußkarten verwenden. Das gilt auch für Farbreste im Pinsel. So gelangt später, wenn du den Pinsel reinigst, weniger Mikroplastik ins Abwasser.
So kannst du Kreidefarbe aus Acrylfarbe, Wasser und Gips oder Schlämmkreide selber machen:
- Mische die Abtön- oder Acrylfarbe in dem gewünschten Farbton zusammen.
- Verrühre in einer Schüssel im Verhältnis zwei Teile Farbe, einen Teil Gips oder Schlämmkreide und einen Teil Wasser zu einer homogenen Masse. Ist die Farbe zu dickflüssig, füge noch etwas Wasser hinzu.
Tipp: Benutze einen Schneebesen, um ein glatteres Ergebnis herbeizuführen.
Kreidefarben selber machen:Tipps für die Anwendung
Wenn du Kreidefarbe selber gemacht hast, solltest du bei der anschließenden Anwendung einige Punkte beachten:
- Bereite den Untergrund vor. Achte darauf, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Holz eignet sich besonders gut als Grundlage für Kreidefarbe.
- Falls der Untergrund recht glatt ist, solltest du ihn etwas aufrauen. So haftet die Farbe besser.
- Trage die Kreidefarbe mit einem Pinsel oder einer Rolle auf. Achte bei der Verwendung eines Pinsels darauf, die Kreidefarbe in Bahnen auf die Oberfläche zu streichen. Die Pinselstriche sind nach dem Trocknen zu sehen, weshalb der Anstrich dadurch ordentlicher aussieht. Bringe die Farbe für einen kräftigeren Farbton in mehreren Schichten auf. Für einen noch intensiveren Vintage-Look kannst du die Kreidefarbe etwa 24 Stunden nach dem ersten Auftragen etwas abschleifen.
- Wenn du deine aufgetragene Kreidefarbe vor Flecken oder einem Abrieb schützen willst, versiegele sie etwa 24 Stunden nach dem Auftragen der Kreidefarbe mit Möbelwachs. Gib das Wachs dafür auf ein Baumwolltuch und reibe die Oberfläche in kreisenden Bewegungen damit ein. Benutze einen wetterfesten Lack, wenn deine Möbelstücke draußen stehen sollen. Nachhaltiges Möbelwachs kannst du zum Beispiel hier kaufen.
Kreidefarben selber machen: Variationsmöglichkeiten
Du kannst deine selbstgemachte Kreidefarbe entweder mit einem Pinsel oder einer Rolle auftragen. Probiere einmal aus, die Kreidefarbe entweder nur in eine Richtung oder kreuz und quer auf die Oberfläche aufzutragen. Das sorgt für unterschiedliche Optiken. Außerdem kannst du zum Beispiel zwei verschiedene Acryl- oder Abtönfarben mischen. So kannst du eine individuelle Farbe herstellen.
Außerdem kannst du deine selbstgemachte Kreidefarbe auf verschiedenen Untergründen anwenden:
- saugfähige Untergründe, wie zum Beispiel Holz, Pappe, Ton oder sogar Stoff
- nicht saugfähige Untergründe, wie beispielsweise Metall, Glas, Kunststoff oder lackierte Oberflächen