Anzuchterde selber zu machen ist nicht schwer. Aus nur drei Zutaten kannst du ein luftiges und lockeres Substrat herstellen, das perfekt an die Bedürfnisse deiner Keimlinge angepasst ist und ganz ohne Torf auskommt.
Um Anzuchterde selber zu machen, genügen drei Zutaten: Sand, Gartenerde und Kompost. Der Sand sorgt für eine ausreichend luftige Erde, der Kompost fügt einige Nährstoffe hinzu. Bei Anzuchterde ist es jedoch wichtig, dass der Nährstoffgehalt insgesamt nicht zu hoch ist. In nährstoffärmerer Erde wachsen die Wurzeln stärker, um die wenigen Nährstoffe besser erreichen zu können. So entsteht ein weit verzweigtes, kräftiges Wurzelwerk und die Keimlinge wachsen zu großen und robusten Pflanzen heran.
Die selbstgemachte Anzuchterde kann zudem viel Wasser speichern und sollte vor allem keimfrei sein. Um Letzteres zu gewährleisten, enthält das Rezept einen Schritt, bei dem du die Erde im Backofen sterilisierst. Keimen würden die jungen Pflänzchen nämlich noch nicht standhalten. Zudem können sich auch Unkrautsamen in der Erde befinden, diese würden die gepflanzten Keimlinge eventuell beim Wachstum beeinträchtigen oder verdrängen. Auch solche Samen werden beim Erhitzen im Backofen abgetötet.
Anzuchterde selber machen: So geht’s
Wenn du Anzuchterde selber machen möchtest, kannst du dich an folgender Anleitung orientieren:
- Die fertige Anzuchterde sollte zu je einem Drittel aus Sand, Erde und Kompost bestehen. Stelle also sicher, dass die Zutaten zu gleichen Teilen verfügbar sind und miss die entsprechende Menge ab.
- Siebe die Zutaten anschließend gut durch.
- Vermenge Sand, Erde und Kompost am besten in einem Bräter oder einer großen Auflaufform.
- Um die Mischung zu sterilisieren, bäckst du sie nun bei 120 Grad Celsius für etwa 45 Minuten im Ofen.
- Lüfte dabei gut durch. Da sich gerade in Kompost und Erde verschiedene Mikroorganismen tummeln, kann es nämlich anfangen, etwas unangenehm zu riechen.
- Hole die sterilisierte Anzuchterde aus dem Ofen und lasse sie abkühlen.
- Den Ofen solltest du anschließend gut säubern. Dabei helfen dir Backpulver und Natron. Zitronensaft kann den unangenehmen Geruch neutralisieren. Mehr dazu erfährst du hier: Backofen reinigen: Diese Hausmittel wirken besser als Chemie.
- Lass die fertige Anzuchterde ein bis zwei Tage ruhen. Dann kannst du sie für deine Keimlinge verwenden.
Anzuchterde selber machen: So wird sie torffrei
Um sicherzustellen, dass deine Anzuchterde tatsächlich torffrei ist, solltest du bei der Herstellung auf Bio-Gartenerde zurückgreifen. Du kannst dafür einfach Erde aus deinem eigenen Garten oder aus deinem Kompost nutzen. Gekaufte Erde enthält meistens Torf, der das Wachstum der Pflanzen fördern soll. Allerdings werden für die Gewinnung des Zusatzstoffes Moore zerstört. Dabei gelangen unter anderem große Mengen an CO2-Emissionen in die Atmosphäre. Mehr dazu erfährst du hier: Warum du besser torffreie Erde kaufen solltest – und wo es sie gibt.
Hast du keinen Garten oder Kompost, kannst du stattdessen auch bewusst torffreie Erde kaufen. Der BUND hat dafür einen Einkaufsführer veröffentlicht. Er informiert dich, welche Firmen Erde ohne Torf anbieten.
Zusätzlich zu den drei Grundzutaten kannst du der selbstgemachten Anzuchterde übrigens etwas Lava-Substrat hinzufügen. Dieses lockert die Erde noch mehr auf. Dadurch kann überschüssiges Wasser besser ablaufen. Lava-Substrat gibt es auch regional zu kaufen, zum Beispiel aus der Eifel.