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Ofentür öffnen oder zulassen nach dem Backen?

Die Backofentür bleibt während des Backens in der Regel geschlossen. Anschließend fragen sich allerdings viele Menschen, ob sie den Ofen zum Abkühlen öffnen oder lieber zulassen sollten. Was sinnvoll ist, liest du hier.

Pizza, Auflauf, Brot oder Kuchen: Viele Rezepte erfordern die Zubereitung im geschlossenen Backofen. Nach dem Backen haben etliche Menschen die Angewohnheit, die Backofentür ein Stück weit zu öffnen. So soll die Restwärme entweichen und das Gerät schneller auskühlen. Doch ist diese Angewohnheit wirklich sinnvoll oder kann sie sogar schädlich sein?

Herstellermeinung: Backofentür nach der Nutzung nicht öffnen

Manche Ofenhersteller raten davon ab, die Backofentür während und nach der Nutzung des Ofens länger zu öffnen. So schreibt beispielsweise der Hersteller Hanseatic in seiner Gebrauchsanweisung für einen Einbaubackofen vor, dass diese nur im geschlossenen Zustand betrieben werden darf und währenddessen möglichst wenig geöffnet werden sollte. Auch danach sollte man den Backofen zunächst geschlossen halten, bis sich das Gerät vollständig abgekühlt hat.

Denn auch wenn die Backofentür nur leicht geöffnet würde, könnten beispielsweise Möbelfronten durch die Resthitze beschädigt werden. Wie die Arbeitsgemeinschaft Moderne Küche (AMK) Ökotest mitteilt, sei dieses Szenario aber eher unwahrscheinlich, da Küchen- und Möbelfronten gewisse Qualitätskriterien erfüllen müssen. Bevor sie auf den Markt kommen, werden sie beispielsweise in einem Wärmeschrank bei Umluft verschiedenen Hitzestufen ausgesetzt. Vorsicht ist allerdings bei Küchenmöbeln geboten, die Folienfronten haben. Diese sind empfindlicher und könnten sich unter Hitzeeinwirkung lösen.

Backofentür nicht angekippt stehen lassen

Im Herbst und Winter lassen viele die Backofentür angekippt, damit sich die Restwärme im Raum ausbreitet. Diese Vorgehensweise ist jedoch nicht unbedingt empfehlenswert, da sich so einerseits Essensgerüche im Raum ausbreiten und andererseits die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Wenn du die Backofentür öffnen möchtest, solltest du sie besser ganz öffnen. So kann sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilen und konzentriert sich nicht an einer Stelle.

Beachte allerdings, dass die geöffnete Backofentür viel Wärme sehr schnell im Raum verteilen kann, solltest du die Tür ganz aufmachen. Das gilt vor allem dann, wenn du das Gerät nur Momente zuvor runtergedreht und dein Essen rausgeholt hast. Im Ofen herrschen dann beispielsweise immer noch 200 Grad, was die Raumtemperatur in der Küche stark erhöhen kann.

Weil die Küche sich meistens schon während des Kochens oder Backens erwärmt, ist diese Extra-Hitze selten notwendig. Stattdessen kann es dazu führen, dass du die Wärme verschwendest, indem sie durch Außenwände entweicht. Dann kann es sinnvoller zu sein, sie noch etwas im Ofen zu „speichern“, und zu warten, bis der geschlossene Ofen sie langsam an die Raumluft abgibt.

Backofentür öffnen: Besser an die Geräteanleitung halten

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du dich an die Herstellerempfehlung halten. Meistens findet sich in der Anleitung bereits ein Hinweis darauf, ob und wie du die Backofentür nach der Nutzung öffnen solltest. Im Zweifel öffnest du die Backofentür am besten erst dann, wenn sich der Backofen bereits abgekühlt hat. Über die Belüftung brauchst du dir übrigens keine Sorgen zu machen: Moderne Geräte haben ein aktives Belüftungssystem, das auch dann funktioniert, wenn die Backofentür geschlossen bleibt.

Backofen effizienter nutzen mit diesen 5 Tipps

Generell ist es sinnvoll, deinen Backofen effizient zu nutzen. Das beschränkt sich natürlich nicht nur auf die geöffnete oder geschlossene Backofentür. Mit diesen Tipps sparst du beim Braten und Backen Energie ein:

  1. In den meisten Fällen kannst du darauf verzichten, den Backofen vorzuheizen. Nur in seltenen Fällen ist Vorheizen wirklich sinnvoll – etwa dann, wenn du eine Pizza mit dünnem Boden bäckst oder es mit sehr empfindlichem Teig wie einem Brandteig zu tun hast.
  2. Nutze bevorzugt dunkle emaillierte Backformen, da sie die Hitze des Ofens besonders gut aufnehmen. Nach dem Backen solltest du das Essen zeitnah aus dem Ofen nehmen und auch das Geschirr nicht im Ofen stehen lassen.
  3. Während des Backens solltest du den Backofen nicht öfter öffnen als unbedingt notwendig. So vermeidest du, dass Wärme verloren geht.
  4. Nutze die Restwärme des Ofens. Bei einer Backdauer von mehr als 40 Minuten kannst du etwa fünf bis zehn Minuten vor Ende der Zubereitungszeit den Backofen ausschalten. Das Essen gart dann in der Restwärme fertig.
  5. Wäge immer ab, ob du den Backofen wirklich brauchst. Falls du beispielsweise übriggebliebenes Ofengemüse frisch anbraten möchtest, kannst du dies auf der Kochstelle tun. Kleine Portionen, die sich nicht auf dem Herd aufwärmen lassen, solltest du lieber in die Mikrowelle stellen, da sie weniger Energie als der Backofen verbraucht. Dasselbe gilt für Brötchen, die sich mit einem Toaster energiesparender aufbacken lassen.