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Stachelbeeren schneiden: Eine Anleitung zum Zurückschneiden

Stachelbeeren musst du regelmäßig zurückschneiden, um eine reiche Ernte zu erhalten. Das lohnt sich: Denn die robusten Sträucher liefern viele Früchten voller Vitamine. Wir zeigen dir, wie du die Stachelbeeren-Sträucher schneiden musst.

Stachelbeeren sind sommergrüne, buschige Sträucher, die bis auf ihr jährliches Zurückschneiden wenig Pflege benötigen. Stachelbeeren anpflanzen lohnt sich: Die kirschgroßen Früchte schmecken süß-säuerlich und angenehm erfrischend. Außerdem enthalten sie zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Fruchtsäuren.

Um eine möglichst reiche Ernte zu erzielen, solltest du deine Stachelbeeren jedes Jahr zurückschneiden. In den ersten Jahren empfiehlt sich jeweils Aufbauschnitt. In den Jahren darauf solltest du nach einem stetigen Verjüngungsprinzip schneiden.

Übrigens: Erntest du so viele Früchte, dass du sie nicht alle verzehren kannst, dann friere die Stachelbeeren einfach ein.

Stachelbeeren schneiden – der beste Zeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt, um deinen Stachelbeer-Strauch zu schneiden, liegt zwischen Herbst und Frühjahr. Im Herbst nach der Ernte beginnt der Strauch, sich sichtbar zu lichten. So fällt es dir leicht, den Wuchs der Zweige zu erkennen und zu bestimmen, wo die Pflanze geschnitten werden muss. 

Spätestens bis Anfang März sollte der Rückschnitt erfolgt sein. Die Pflanze bereitet sich dann darauf vor, frisch auszutreiben und benötigt hierfür all ihre Energie. Mit frisch geschnittenen Zweigen würdest du sie so kurz vor dem Austreiben unnötig schwächen. Deshalb empfehlen wir einen möglichst frühen Zeitpunkt.

Achte beim Zurückschneiden der Stachelbeeren immer auf die Witterung: An warmen, regenfreien Tagen verschließen sich die Schnittwunden schneller. Dadurch ist die Stachelbeere besser vor Pilzen und Schädlingen geschützt. 

Anleitung: Stachelbeere richtig schneiden

Stachelbeeren bilden ihre Früchte bevorzugt an ein- bis dreijährigen Seitentrieben der Hauptzweige. Beim Rückschnitt gilt es also besonders, diese Seitentriebe und die Hauptzweige zu fördern. Dazu folgst du einem bestimmten Prinzip (siehe unten). 

Für einen optimalen Wuchs solltest du deine Stachelbeere nach dem Einpflanzen bereits im ersten Jahr zurückschneiden: In den ersten Jahren gestaltest du den korrekten Aufbau der Pflanze. Ist der Aufbau abgeschlossen, gilt es, regelmäßig alte Haupttriebe zu ersetzen und die Seitentriebe reihum zu verjüngen. 

Stachelbeere: Phase 1 – der Aufbau

  1. Schneide beim allerersten Rückschnitt alle Bodenzweige zurück, die kürzer als zehn Zentimeter sind. Alle längeren Zweige kürzt du auf gute drei Viertel ihrer Länge herunter. Kürze dabei immer an einer Blattknospe, die nach außen zeigt. So sorgst du für eine lichte Wuchsform, die dir die Ernte erleichtert. Im folgenden Sommer werden sich neue Triebe an den zurückgeschnittenen Zweigen bilden.
  2. Im Schnitt des zweiten Jahres liegt der Fokus auf den neuen Trieben: Wähle nun bis zu acht der neuen Triebe deines Stachelbeerstrauches aus, die später deine Hauptzweige bilden sollen. Wähle sie gut verteilt über den Strauch aus und achte darauf, dass sie nicht zu dicht aneinander oder nach innen gerichtet wachsen. Schneide diese acht Zweige auf etwa ein Viertel ihrer Länge zurück. Setze den Schnitt nur an nach außen oder nach oben gerichteten Knospen. Alle restlichen Triebe kürzt du auf bis zu vier Knospen herunter. 
  3. In der dritten Schneideperiode legst du dein Augenmerk auf die im letzten Jahr an den Haupttrieben entstandenen Jungzweige. Sie kürzt du auf acht bis zehn Zentimeter herunter. Dadurch werden erneute kurze Triebe an den Hauptzweigen angeregt, die für Früchte in der kommenden Ernte sorgen. 

Phase 2: Jährlicher Verjüngungsschnitt für die Stachelbeere

Ist dir der Aufbau geglückt, sollte dein Stachelbeerbusch nun aus etwa acht kräftigen Haupttrieben bestehen. In den Folgejahren sollte der Rückschnitt darauf abzielen, immer möglichst viele junge Triebe im Alter von ein bis drei Jahren an deinem Strauch zu haben. Gehe dabei jedes Jahr wie folgt vor:

  • Lasse bei jedem Rückschnitt immer zwei bis drei Seitentriebe an jedem Haupttrieb stehen, da diese noch im gleichen Jahr für Früchte sorgen. 
  • Kürze alle übrigen Seitentriebe auf zwei bis vier Knospen herunter. Diese bilden dann Früchte ab dem nächsten Jahr. 
  • Prüfe jeweils auch neue, aus dem Boden treibende Basistriebe und lasse die kräftigsten von ihnen wachsen. Diese können später Haupttriebe bilden, sobald die bisherigen zu alt geworden sind. 
  • Schneide jährlich die ältesten zwei bis drei Haupttriebe bis zum Boden zurück, um Platz für die neuen zu schaffen. Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren solltest du alte Haupttriebe kappen. 
  • Lichte zu guter Letzt noch einmal aus und entferne alle nach innen wachsenden Triebe sowie Totholz und schwache Zweige. 

Tipp: Achte immer darauf, dass die Klingen deiner Astschere scharf und sauber sind. Glatte Schnitte verheilen wesentlich schneller und die Gefahr eines Schädlingsbefalls ist geringer.