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Braunelle: So pflanzt, pflegst und verwendest du das Heilkraut

Die Braunelle ist eine weit verbreitete heimische Wildblume. Wir erklären dir, wie du das vielseitige Heilkraut im Garten anpflanzt, welche Pflege es benötigt und wie du sie richtig verwendest.

Die Braunelle („Prunella vulgaris“) ist eine in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika beheimatete Wildblume. Sie gilt auch als vielseitiges pflanzliches Heilmittel. Bei uns findest du Braunellen vorwiegend auf Wildwiesen, an Waldwegen oder auf Brachflächen. Während die Heilpflanze hierzulande eher in Vergessenheit geraten ist, ist die Braunelle bis heute Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin.

Du kannst das kleine violette Kraut auch problemlos in deinem Garten anpflanzen. Dabei tust du nebenbei noch etwas für den Artenschutz: Denn die Braunelle bietet Bienen und anderen Insekten wertvolle Nahrung.

Braunelle pflanzen

Die winterharte Braunelle ist als einheimische Wildblume sehr robust und äußerst anspruchslos. Sie benötigt lediglich einen geeigneten Standort, um gut wachsen zu können.

Standort

  • Die Braunelle fühlt sich besonders an sonnigen bis halbschattigen Plätzen wohl.
  • Das mehrjährige Kraut passt sich problemlos an verschiedene Bodenarten an: Nährstoffreiche bis magere Wiesen oder Lehmböden akzeptiert es gleichermaßen.
  • Die violetten Blumen machen sich optisch besonders gut an Beeträndern und Böschungen oder als natürliche Umrahmung eines Steingartens.
  • Weil sie geringe Ansprüche an den Boden stellen, kannst du Braunellen auch als Dachbegrünung einsetzen oder zwischen Steinplatten im Hinterhof anpflanzen.
  • Als Teil einer Wildwiese im Garten eignet sich die bienenfreundliche Pflanze ebenfalls.

Pflanzung

  • Pflanze Braunellen in einem Abstand von mindestens 25 Zentimetern und gieße sie leicht an.
  • Beachte jedoch: Braunellen vermehren sich durch Selbstaussaat. Wähle den Standort daher so, dass in der Umgebung noch genügend Raum für weitere Pflanzen ist.

Braunelle pflegen

Weil die Braunelle eine derart genügsame Pflanze ist, kannst du sie die meiste Zeit sich selbst überlassen. Nur hin und wieder benötigt sie ein wenig Pflege:  

  • Gießen: Die robuste Wildblume verträgt auch kurze Trockenperioden gut. Lediglich bei lang anhaltender Hitze solltest du den Boden regelmäßig leicht wässern. Vermeide dabei aber unbedingt, dass Staunässe entsteht.
  • Düngen: Zusätzlichen Dünger benötigt die Braunelle nicht.

Heilwirkung der Braunelle

Die kleine Braunelle wird traditionell als Heilpflanze verwendet. Innerlich kannst du sie anwenden, indem du aus ihren getrockneten Blüten einen Tee aufbrühst. Aber auch äußerlich kommt die Braunelle zum Einsatz: Teile der Pflanze lassen sich zu Salben und Tinkturen verarbeiten und bei Wunden und Entzündungen auf die Haut auftragen. 

Bis heute werden den Inhaltsstoffen des kleinen Krauts zahlreiche positive Eigenschaften nachgesagt:

  • antibakteriell
  • antviral
  • entzündungshemmend

Aus Braunellen lässt sich außerdem der Inhaltsstoff Aciclovir gewinnen. In Form von Salbe kann er nachweislich gegen Herpes helfen, wie die Deutsche Apothekerzeitung berichtet.

Bei uns wurde die früher auch als „Gottheil“ bezeichnete Braunelle nach und nach durch Medikamente ersetzt. Im asiatischen Raum dagegen hat sie nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Naturmedizin: Die traditionelle chinesische Medizin verwendet die Blume unter anderem bei Herpes, Wunden und als Mittel gegen Bluthochdruck. 

Braunellensalbe gegen Herpes selber machen

Um die Heilung von Herpes zu beschleunigen, kannst du dir deine eigene Salbe aus Braunellenblüten herstellen. Die Herstellung ist nicht schwer, du benötigst lediglich ein paar Basis-Zutaten.

Braunellensalbe wird in zwei Schritten hergestellt:

Schritt 1: Braunellen-Tinktur Für diese brauchst du:

  • Etwa 2 EL frische Braunellenblüten
  • 50 prozentigen Alkohol (aus der Apotheke)
  • ein sauberes und trockenes Schraubglas oder Fläschchen
  1. Zerkleinere die frischen Blüten und fülle ein Schraubglas bis etwa zur Hälfte damit auf.
  2. Übergieße nun alles mit dem Alkohol.
  3. Lasse die Tinktur mindestens 2 Wochen an einem hellen und möglichst warmen Standort ruhen.
  4. Schüttel sie dabei täglich kräftig durch. 
  5. Seihe die Mischung nach zwei Wochen durch ein feines Sieb ab, sodass sich alle Blütenteile darin fangen. Die aufgefangene Lösung ist deine fertige Braunellen-Tinktur.

Schritt 2: Braunellen-Salbe Hierfür benötigst du:

  • 20 g deiner selbst angesetzten Braunellen-Tinktur
  • 0,5g Xanthan als Bindemittel (erhältlich im Reformhaus oder bei** Amazon)
  • 2 g Propolis Tinktur (erhältlich in Reformhaus oder Apotheke)
  • lichtundurchlässiges, getöntes Glas oder Fläschchen (z.B. aus der Apotheke)
  1. Vermenge Braunellen-Tinktur und Propolis-Tinktur in einem kleinen Gefäß.
  2. Streue anschließend das Xanthan langsam unter stetigem Rühren ein.
  3. Rühre so lange, bis alles gleichmäßig miteinander vermengt ist.
  4. Gib dem Xanthan dann noch einige Minuten Zeit, um zu quellen.
  5. Rühre abschließend noch ein paar mal kräftig durch und fülle dein fertiges Gel in ein lichtundurchlässiges Fläschchen ab. 

Braunellentee selber machen

Auch mit selbst gemachtem Braunellentee kannst du deine Hausapotheke erweitern. So stellst du ihn her: 

  • Schneide während der Blütezeit im Sommer die kugelförmigen Blütenstände ab und lasse sie an einem warmen Ort für einige Tage trocknen
  • Für eine Tasse Tee brauchst du einen gehäuften Esslöffel der getrockneten Blüten. Übergieße sie mit etwa einem Viertelliter kochendem Wasser und lass den Sud anschließend zehn bis fünfzehn Minuten ziehen. Am besten deckst du die Tasse dabei ab – so stellst du sicher, dass die ätherischen Öle nicht verfliegen.