Die Mehlbeere trägt herrlich rote Früchte und eignet sich hervorragend als Futterquelle für heimische Vögel. Wie du die Mehlbeere pflanzt und den Baum pflegst, erklären wir dir hier.
Die Mehlbeere hat weiße Blüten und gelbliche bis rote kleine Beeren. Als Futterquelle für verschiedene Tiere lohnt sich eine Pflanzung im Garten ebenso. Sie wird auch als Echte Beere oder Gewöhnliche Mehlbeere (Sorbus aria) bezeichnet. Die Mehlbeere bezieht sich hier auf die Baumart, beschreibt aber auch eine Gattung. So gehört zum Beispiel die Eberesche (Vogelbeere) ebenso der Gattung der Mehlbeeren an.
Der Name Mehlbeere geht wahrscheinlich auf die frühere Nutzung zurück: Getrocknete und gemahlene Früchte wurden Brotmehl beigemengt. Heute verwendet man die Beeren aufgebrüht als Tee bei Darmproblemen (zum Beispiel Durchfall) oder auch bei Menstruationsbeschwerden. Gekocht und passiert kannst du Mehlbeeren zu Sauce oder Marmelade verarbeiten. Geschmacklich sind Mehlbeeren musig-mehlig und leicht süßlich.
Achtung: Die Mehlbeeren sind leicht giftig. Im rohen Zustand kann die enthaltene Parasorbinsäure zu Magen- und Darmbeschwerden sowie zu Entzündungen führen. Wenn du die Früchte erhitzt, wird aus der bitterschmeckenden Parasorbinsäure die bekömmlichere Sorbinsäure.
Mehlbeere: Vorkommen und Merkmale
Die Mehlbeere ist in verschiedenen Vegetationen zu finden: in lichten Buchen- und Eichenwäldern, als Felshängen, im Tiefland und im Gebirge (bis zu 1.500 Höhenmeter). In Europa ist der Baum weit verbreitet und kommt bis Nordafrika vor.
Die Mehlbeere ist ein Tiefwurzler und wird zwischen drei und 15 Meter hoch.
- Die Blätter sind dunkelgrün an der Oberseite und weißfilzig an der Unterseite. Sie sind länglich (acht bis zehn Zentimeter lang), oval und werden zwischen fünf und sieben Zentimetern breit. Im Herbst verfärben sich die Blätter rötlich bis braun.
- Die Blüten wachsen von Mai bis Juni und leuchten weiß bis cremefarbig. Charakteristisch sind die behaarten Kelche. Die einzelnen Blüten sind circa 1,5 Zentimeter groß. Reich an Pollen ziehen sie zahlreiche Insekten wie Bienen an.
- Auch die Früchte locken Insekten sowie heimische Vögel an. Die Früchte sind apfelförmig und werden zwischen ein und zwei Zentimeter groß. Reif sind sie im Oktober.
Mehlbeere pflanzen: Standort und Boden
Da die Mehlbeere ein sehr anspruchsloser und robuster Baum ist, musst du beim Pflanzen auf kaum etwas achten.
- Zeitpunkt: Die besten Zeitpunkte zum Pflanzen der Mehlbeere sind Frühjahr und Herbst.
- Standort: Der Standort sollte sonnig und warm sein. Achte auf ausreichend Platz zum Wachsen in die Tiefe und in die Höhe. Zu anderen Pflanzen sollte ausreichend Abstand gehalten werden, mindestens vier Meter. Wähle den Standort durchdacht aus, da die Mehlbeere bis zu 200 Jahre alt werden kann. Das Pflanzloch sollte nur etwas größer sein als der Wurzelballen des gekauften Jungbaumes. Ein Pfahl, festgebunden an der Westseite des Stammes, sorgt in den ersten ein bis zwei Jahren für Standfestigkeit und schützt den Baum vor dem Umfallen bei Wind.
- Boden: Am besten eignet sich ein nährstoffreicher Boden. Nährstoffe kannst du hinzufügen, indem du Humus untermischst. Der Boden sollte nicht zu fest sein. Du kannst ihn durch die Zugabe von Sand oder Split auflockern. Einige Arten bevorzugen einen kalkhaltigen Boden. Verwende nur torffreie Erde, um die Moore zu schützen.
Mehlbeere pflegen: Gießen und Düngen
Die Mehlbeere braucht nicht viel Pflege. Sie ist robust und kommt mit verschiedenen Witterungsverhältnisses zurecht.
- Gießen: Die Mehlbeere kommt mit Trockenheit gut zurecht. Dadurch, dass der Baum ein Tiefwurzler ist, kann er sich außerdem gut selbst mit Wasser versorgen. Gießen ist daher nicht notwendig. Lediglich den neu gepflanzten Baum solltest du gut angießen.
- Düngen: Düngen ist nicht notwendig. Im Frühjahr kannst du gegebenenfalls den Kalkgehalt der Erde auffüllen. Achtung: Kalküberschuss ist ebenso schlecht wie Kalkmangel. Darauf gehen wir auch in unserem Artikel Rasen kalken: Zeitpunkt, Anleitung und mögliche Risiken ein.
Mehlbeere schneiden und überwintern
- Schneiden: Auch Schneiden ist nicht notwendig. Nur wenn du den Baum am Anfang erziehen oder formen möchtest, kannst du ihn schneiden (Zeitpunkt: nach der Blüte). Alle drei bis fünf Jahre kannst du die Mehlbeere gegebenenfalls auslichten.
- Überwintern: Als winterharter Baum benötigt die Mehlbeere keine besonderen Schutzvorkehrungen für die kalte Jahreszeit. Neu gepflanzte Bäume kannst du aber mit Schilfmatten oder (Garten-)Vlies einwickeln und den Boden mit Laub oder Rindenmulch bedecken. Achte beim Vlies unbedingt darauf, dass es biologisch abbaubar ist. Die Frosthärte der Mehlbeere kannst du fördern, indem du im Herbst etwas Brennnesseljauche in die Erde gibst.
- Krankheiten und Schädlinge: Die Mehlbeere ist kaum anfällig für Krankheiten. Doch es kann zu einem Befall von Feuerbrand kommen. Junge Triebe sind dann verdorrt und hängen herab. Wenn du nicht beziehungsweise kaum gießt und Staunässe vermeidest, beugst du solchen Pilzkrankheiten vor.