Im Idealfall musst du eine erwachsene Magnolie nur selten schneiden. Nur bei Jungpflanzen oder sehr alten Exemplaren solltest du zur Schere greifen. Erfahre hier, wie du beim Schneiden deiner Magnolie alles richtig machst.
Magnolie schneiden: Der richtige Zeitpunkt
Du brauchst die Magnolie in der Regel nicht zu schneiden, um ihr eine bessere Form oder mehr Blüten zu bescheren. Anders als bei einigen Schneeball– oder Hartriegel-Arten bildet das Blütengehölz auch ohne Schnitt eine gut geformte Krone aus. Zu häufiges oder zu radikales Schneiden kann deiner Magnolie sogar schaden. Wichtig ist außerdem, dass du den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt wählst.
Im Frühjahr solltest du vermeiden, die Magnolie zu schneiden. Denn zu dieser Zeit produziert die Pflanze viel Pflanzensaft, der mit großem Druck durch die Wurzeln und Äste fließt. Schneidest du Magnolie jetzt, wird der Baum an den Schnittstellen stark bluten. Außerdem kann ein Schnitt im Frühjahr dazu führen, dass die Magnolie weniger Blüten austreibt. Eine Ausnahme ist der Aufbauschnitt, den du bei Jungpflanzen direkt nach dem Einpflanzen im Frühjahr vornehmen solltest.
Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist der Spätsommer. Jetzt lässt der Saftdruck nach und du kannst die Magnolie problemlos schneiden.
Starke Verjüngungsschnitte vermeiden
Dass du die Magnolie nicht so häufig schneiden musst, liegt an ihrem akrotonen Wuchs. Das bedeutet, dass die Magnolie neue Triebe nur aus Endknospen und oberen Seitenknospen der Äste entstehen. Auf diese Weise bildet das Gehölz ganz von selbst eine harmonische und blütenreiche Krone, die durch Rückschnitte nicht weiter verbessern kannst, wie es zum Beispiel bei der Forsythie der Fall ist.
Große Rückschnitte schaden der Magnolie eher, denn größere Schnittwunden verheilen bei ihr nur langsam. Trifft Regenwasser auf die offenen Stellen, können sich Pilze oder andere Krankheiten bilden.
Magnolie schneiden: Aufbauschnitt für Jungpflanzen
Wenn du dir eine Magnolie für deinen Zier- oder Naturgarten kaufen willst, wirst du im Fachhandel wahrscheinlich vor allem kleine, etwa 60 Zentimeter hohe Jungpflanzen finden. Diese sind preisgünstiger als ausgewachsene Magnolienbäume, allerdings haben sie auch meist nur zwei kaum verzweigte Grundtriebe.
Damit sich aus den kleinen Bäumchen trotzdem ein prächtiger Magnolienbaum entwickelt, solltest du direkt nach dem Einpflanzen im Frühjahr einen Aufbauschnitt vornehmen. Dabei gehst du folgendermaßen vor:
- Schneide die Haupttriebe mit einer Gartenschere um ein Drittel, maximal um die Hälfte zurück. So sorgst du dafür, dass sie sich besser verzweigen.
- Achte darauf, dass du immer nur wenige Millimeter über einer nach außen zeigenden Triebknospe schneidest. Du verhinderst damit, dass die Verlängerung des alten Haupttriebs ins Innere der Krone wächst.
- Wenn die Magnolie bereits erste Seitentriebe gebildet hat, kürzt du diese ebenfalls um ein Drittel ein.
Tipp: Das richtige Werkzeug ist beim Schneiden sehr wichtig. Desinfiziere deine Gartenscheren vor dem Schnitt, um Infektionen zu vermeiden. Achte außerdem darauf, keine stumpfen Klingen zu verwenden. Für dickere Äste eignen sich Baumscheren am besten, für dünne Äste reicht eine Astschere aus.
Ältere Magnolie schneiden: So machst du es richtig
Wenn die Baumkrone zu ausladend wird, ist womöglich ein Schnitt nötig. Das ist häufig bei älteren Magnolien der Fall. Auch totes Holz solltest du bei dieser Gelegenheit entfernen. Da die Magnolie zu starke Rückschnitte nicht gut verkraftet, solltest du aber immer sehr vorsichtig schneiden.
Am besten gehst du beim Schneiden folgendermaßen vor:
- Entferne ältere Äste immer im Ganzen oder schneide sie hinter einem vitalen Seitentrieb ab. Kürzt du das ältere Holz auf eine zufällige Länge, bilden die Äste am Triebende mit der Zeit mehrere neue Zweige, die die Krone unnötig verdichten.
- Schneide die Äste immer am sogenannten Astring ab. Das ist das leicht nach außen gewölbte Gewebe direkt am Stamm.
- Vermeide Schnittwunden, die größer als ein Zwei-Euro-Stück sind, denn große Wunden brauchen sehr lange, um zu heilen.