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Rhabarber pflanzen: Das ist der richtige Standort und Zeitpunkt

Rhabarber kannst du ganz einfach im eigenen Garten pflanzen. Dabei kommt es auf den optimalen Standort und den richtigen Zeitpunkt an. Hier erfährst du, worauf du achten musst.

Rhabarber: Kein Obst, sondern ein Gemüse

Rhabarber wird gerne wie Obst zu Schorlen, Säften, Marmeladen, Kompott und Kuchen verarbeitet. Aber er gehört, wie beispielsweise auch der Mangold, zu den Stielgemüsen.

Rhabarber wächst im eigenen Garten wunderbar und ist sehr unkompliziert in der Pflanzung und Pflege. Von Vorteil ist auch, dass der Rhabarber eine Dauerkultur ist. Einmal gepflanzt, kann die winterharte Staude an ihrem Standort bis zu 8 Jahre verbleiben. Danach sollte sie umgepflanzt werden.

Die erste Rhabarber-Ernte erfolgt immer erst im Folgejahr der Pflanzung und endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Denn mit zunehmender Reife steigt auch der Gehalt der im Rhabarber enthaltenen Oxalsäure an. Sie ist in höheren Konzentrationen für den Menschen ungenießbar.

Geeigneter Standort und Boden für den Rhabarber

Der Rhabarber ist ein Sonnenanbeter. Er gedeiht am besten an einem sonnigen Standort. Zu wenig Sonneneinstrahlung lässt ihn nur dünne Stängel hervorbringen. Zu viel Sonne hingegen könnte dazu führen, dass er zu früh Blüten ausbildet. Deswegen gefällt es ihm halbschattig auch noch recht gut.

Außerdem braucht er einen gewissen Freiraum für sich. Pflanze den Rhabarber mit genug Platz. So kann er sich ausreichend ausbreiten und schneller Ertrag bringen. Je nach Sorte variiert der empfohlene Pflanzenabstand. Ein Quadratmeter Beetfläche ist das Minimum an Platz für kleinere Sorten wie „Holsteiner Blut“. Die Sorte „Goliath“ hingegen wird besonders groß und erreicht eine Stiellänge von bis zu 90 cm.

Rhabarber ist eine Starkzehrer. Das heißt, sie braucht viele Nährstoffe. Daher eignet sich ein sehr humusreicher, tiefgründiger Boden, der Wasser gut halten kann. Das ist zum Beispiel bei lehmig-sandigen Böden der Fall. Der Boden sollte immer hin und wieder mit Kompost angereichert werden (s. unten).

Wenn der Rhabarber in ein Gemüsebeet mit anderen Pflanzen gepflanzt werden soll (Mischkultur), ist auf seine Nachbarn zu achten. Die Staude verträgt sich ideal mit Erbsen, Bohnen, Spinat, Kopfsalat und Kohlrabi.

Rhabarber pflanzen: Zeitpunkt und Vorgehen

Natürlich kannst du aus Samen vom Fachhandel deinen eigenen Rhabarber ziehen. Leichter ist es jedoch, wenn du bereits vorgezogenen Rhabarber pflanzt.

Zeitpunkt

Die Rhabarber-Jungpflanzen können im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt werden. Oktober bzw. März und April sind die idealen Monate dafür, denn dann treiben die Knospen noch nicht. Egal ob im Herbst oder im Frühjahr gesetzt, das erste Mal ernten kannst du erst im Folgejahr.

Vorbereitung des Bodens

Ist der richtige Standort gefunden, kannst du den Boden auf die Pflanzung vorbereiten. Dazu musst du zunächst den Bodens tief umgraben. Entferne dabei alles an bestehendem Wurzelwerk in der gelösten Erde. Wenn du in sandigem Boden pflanzen möchtest, ist es wichtig, die Wasserspeicherkapazität durch das Unterheben von Laubhumus etwas zu erhöhen. Auch bei alle anderen Böden ist es sinnvoll, ihn vorher mit Kompost anzureichern.

Einsetzen

Weil die Stauden ziemlich große Ausmaße annehmen können, solltest du sie in einem Abstand von etwa 1 bis 1,5 Meter pflanzen. Außerdem ist es wichtig, sie ausreichend tief einzusetzen: Nur die Knospen sollten noch aus der Erde ragen. Klopfe oder trete die Erde rundherum gut fest.

Wässern und düngen

Wenn der Rhabarber in der Erde sitzt, darfst du ihm einem kräftigen Wasserguss verpassen. Für die meisten Böden reicht das erst einmal aus. Wenn du deinem Rhabarber aber einen Energieboost geben möchtest, kannst du nun pro Quadratmeter noch etwa drei Liter Kompost um die Jungpflanzen herum verteilen und gut in den Boden einarbeiten. Zum Abschluss kannst du eine Mulchschicht auftragen, das schützt vor Austrocknung.

Rhabarber pflegen: Wässern und düngen ist wichtig

Wässern

Der Rhabarber hat eine starke Wuchskraft und braucht dementsprechend ordentlich Wasser und Nährstoffe. Seine Hauptwachstumszeit ist im Mai und Juni, dann solltest du besonders auf ausreichend Wässerung achten. Eine im Frühjahr um die Pflanzen herum aufgetragene Mulchschicht hilft dabei, das Wasser zu speichern. Achte darauf, dass keine Staunässe entsteht.

Düngen

Weil der Rhabarber ein Starkzehrer ist und viele Nährstoffe aus dem Boden braucht, musst du ihm regelmäßig düngen. In den Folgejahren nach dem Pflanzen solltest du jedes Frühjahr, am besten im März, reifen Kompost an die Pflanzen geben (pro Quadratmeter etwa drei Liter). Nach der letzten Ernte (traditionell am 24. Juni) kannst du ein letztes Mal mit Brennnesseljauche düngen und den Rhabarber so auf den nächsten Frühling vorbereiten.

Weitere Pflege

In der Saison, in der du deinen Rhabarber gepflanzt hast, kannst du ihn einfach wachsen und gedeihen lassen. Dünge und gieße ihn der Zeit auch wenn keine Ernte ansteht. Im Herbst sterben die aus der Erde ragenden Teile ab. Ab Oktober gibt es nicht mehr viel für den Rhabarber zu tun: Die Blätter werden gelb und die Pflanze beginnt ihre Ruhephase. Sie ist winter- und frosthart und braucht keinen speziellen Winterschutz.

Im nächsten Frühjahr wird der Rhabarber dann wieder austreiben. Du solltest die ersten Blütenansätze im Frühsommer abbrechen, da sie sonst das Wachstum schwächen und den Ertrag verringern.