Damit Schnittblumen möglichst lange einen schönen Anblick in der Vase bieten, kannst du ein paar Dinge beachten. Wir zeigen dir, wie die Schnittblumen länger frisch bleiben.
Wenn im Sommer der Garten in voller Blütenpracht steht, verlocken Rosen und Co. dazu, sich mit ein paar Schnittblumen Farbe ins Haus zu holen. Dort erfreuen die Gebinde aber meist nicht so lange wie draußen in der Natur. Schließlich kappen wir die Wasser- und Nährstoffversorgung der Blumen über ihre Wurzeln, wenn wir sie abschneiden.
Grundsätzlich ist es ratsam, Blumen auszuwählen, die von Natur aus länger haltbar sind. Dazu gehören beispielsweise Nelken, Eustoma, Chrysanthemen, Inkalilien, Gerbera, Gladiolen, Lilien, Feldrittersporn und auch Rosen.
Außerdem empfehlen wir, möglichst auf Bio-Blumen und eine faire Herkunft zu achten, wenn du keinen eigenen Garten hast. Oftmals verbergen sich hinter dem schönen Anblick der Blütenpracht nämlich Schattenseiten für Mensch und Natur.
Rosen länger haltbar machen in der Vase
Rosen gehören zu den beliebtesten Schnittblumen. Sie kommen in den verschiedensten Farben daher, mal mit stark gefüllter Blüte, mal ohne, was übrigens insektenfreundlicher ist. Doch nicht jede Rosenart ist gleichermaßen geeignet, auch in der Vase lange eine gute Figur zu machen. Wenn du die passende Sorte richtig pflegst, können Schnittrosen bis zu einer Woche halten.
Wahl der richtigen Schnittrose
- Besonders robuste Rosensorten, die auch in der Vase gut haltbar sind, sind Freilandrosen. Sie blühen von Juni bis September.
- Viel Duft bedeutet bei Schnittrosen weniger Haltbarkeit. Rosen, die intensiv riechen, stecken viel von ihrer Energie in den Duft und weniger in die Langlebigkeit.
- Wähle außerdem gesunde, frische Rosen aus, die du daran erkennst, dass ihre Blätter dunkelgrün-glänzend und frei von Flecken sind und ihr Stiel glatt ist.
- Die Knospen der Rosen sollten weder komplett ungeöffnet noch zu weit geöffnet sein. Zu viele ungeöffnete Rosenknospen im Strauß öffnen sich wahrscheinlich nicht alle in der Vase, sondern werden stattdessen schnell schlaff. Zu weit geöffnete Knospen deuten darauf hin, dass es sich schon um ältere Rosen handelt, die auch in der Vase nicht mehr lange halten.
Rosen transportieren
- Wenn du Rosen kaufst, statt sie aus dem eigenen Garten zu nehmen, halte die Blumen während des Heimwegs feucht. Du kannst dafür ein feuchtes Küchenhandtuch mitnehmen, in das du die Rosenstängel vorsichtig einwickelst.
Rosen für die Vase vorbereiten
- Mit dem richtigen Anschnitt kannst du schon viel dafür tun, dass die Rosen in der Vase lange frisch bleiben. Schneide die Rosenstiele mit einem sauberen, scharfen Messer zwei bis drei Zentimeter hoch schräg an. Entferne außerdem Blätter, die ansonsten im Wasser stehen würden.
- Als Vase eignen sich Gefäße mit weiter Öffnung, damit alle Rosen bequem Platz finden. Bevor du die Rosen hereinstellst, solltest du die Vase gründlich mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel reinigen.
Täglich Wasser wechseln für lange frischbleibende Rosen
- Stelle die Rosen in lauwarmes Wasser, das du täglich wechseln solltest. Ansonsten können sich in der Vase Bakterien oder Pilze bilden, die die Haltbarkeit der Rosen beeinträchtigen.
- Verwende kein kaltes Wasser: Den Kälteschock verkraften Rosen nicht allzu gut. Er führt dazu, dass sie die Köpfe hängen lassen.
- Regenwasser mögen Rosen besonders gerne, da es weicher ist.
- Übrigens: Auch wenn es oftmals empfohlen wird, solltest du in das Wasser kein Zucker als „Nährmittel“ für die Rosen geben. Ohne Wurzeln können Rosen keine Nährstoffe aufnehmen. Stattdessen kann der Zucker das Wachstum von Bakterien und Pilzen begünstigen.
Der richtige Platz für Rosen in der Vase
- Am wohlsten fühlen sich Schnittrosen an einem sonnigen, warmen, und luftigen Standort. Du solltest aber vermeiden, dass sie in Zugluft stehen.
Schnittblumen lange frisch halten: Tipps für alle Schnittblumen
Egal, ob Rosen oder andere Schnittblumen: Es gibt Tipps, mit denen du dafür sorgen kannst, dass so gut wie jeder Blumenstrauß in der Vase länger frisch bleibt.
- Wenn du Blumenstiele aus dem eigenen Garten schneiden möchtest, eignet sich als Zeitpunkt der frühe Morgen. Dann sind sie noch wassergetränkt und besonders kräftig.
- Verwende Schneidewerkzeug, welches scharf und sauber ist.
- Achte darauf, dass die Stiele gesund sind: feste Blätter, unversehrter Stiel, keine Flecken.
- Schneide die Triebe zum Stielende hin möglichst flächig schräg an und bringe die Stiele auf eine Länge. Entferne Blätter, die ansonsten im Wasser stehen würden.
- Reinige die Vasen, bevor du die Schnittblumen hineinstellst. Wenn die Vase schmal ist, kannst du sie ganz einfach reinigen, indem du Reiskörner hineingibst und Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel dazu gießt. Nun kannst du die Vase schwenken, wodurch die Reiskörner in Bewegung versetzt werden und so Ablagerungen im Inneren der Vase lösen.
- Fülle die Vase etwa zur Hälfte mit sauberem, nicht zu kaltem Wasser, das du alle paar Tage tauschen solltest.
- Die meisten Schnittblumen mögen kein pralles Sonnenlicht, keine Zugluft, und keine Nähe zu Heizungen oder Obst. Sonne, Wärme und das von einigen Obstsorten ausgeströmte natürliche Reifegas sorgen dafür, dass Blumen schneller welken.
Von Aster bis Sonnenblume: Tipps, um bestimmte Schnittblumen länger frisch zu halten
So bunt und unterschiedlich es im Garten blüht, so unterschiedlich können auch die Bedürfnisse verschiedener Schnittblumen sein. Obwohl es also einige Tipps gibt, mit denen du bei fast allen Schnittblumen richtig liegst, solltest du dennoch ein paar Besonderheiten in der Pflege einiger Schnittblumen beachten:
Offene Blüte oder geschlossene Knospe
- Den richtigen Zeitpunkt, um Blütenstiele zu schneiden, kannst du oft daran erkennen, wie weit die Knospe geschlossen beziehungsweise geöffnet ist.
- Manche Blumen bleiben in der Vase länger frisch, wenn der Blütenstand zu ein Drittel geöffnet ist. Dazu gehören: Rittersporn, Stauden-Phlox, Löwenmäulchen, Zinnien und Levkojen.
- Korbblütler halten hingegen besser, wenn sie bereits halb aufgeblüht sind. Dazu gehören: Astern, Ringelblumen, Sonnenhut und Sonnenblumen.
Die richtige Vase
- Für schlanke, hochgewachsene Blütenstiele (wie die der Lilie) eignen sich hohe und schmale Vasen. Dank des hohen Vasenhalses bekommen diese Blütenstiele mehr Stabilität und knicken nicht ein.
- Voluminösere Blüten (wie Rosen und Hortensien) kommen gut in Vasen mit breiterer Öffnung zur Geltung, da sie genug Platz haben und nicht gequetscht werden. Quetschungen können auch dazu führen, dass sich Bakterien in den verletzten Blütenteilen ansammeln und die Schnittblumen schneller welken.
Sonderbehandlung
- Es wird empfohlen, die Stielenden von Sonnenblumen zwei bis drei Zentimeter einzuschneiden und für maximal fünf Sekunden in heißes Wasser zu tauchen. Dadurch sollen die Enden „verödet“ werden und Sauerstoff in den Stängeln gespeichert werden können. Schneide die Stielenden alle zwei Tage neu ein.