Für beinahe jeden Raum kannst du Feng Shui anwenden – auch im Schlafzimmer. Wir zeigen dir, wie es mit wenigen Grundregeln nach der Harmonielehre einrichtest.
Feng Shui: Lehre von Harmonie und Gleichgewicht
Feng Shui ist eine daoistische Harmonielehre aus China. Das wesentliche Ziel im Feng Shui ist, den Menschen mit den ihn umgebenden Räumen und Landschaften in Einklang zu bringen. Die Umgebung soll so gestalten werden, dass sie harmonisierend und förderlich auf den menschlichen Organismus wirkt.
Besonders wichtig ist dabei die Gestaltung der Wohnräume. Das Qi (auch „Chi“) bildet als unsichtbare Energie die Basis aller Feng-Shui-Lehren. Nach daoistischer Auffassung befindet sich Qi in allem, was auf der Welt existiert. Es belebt und beeinflusst die Welt maßgeblich. Durch Feng Shui soll sich das Qi in optimalem Fluss durch die Räume bewegen können. Gleichzeitig sollen schädliche Energien beseitigt oder direkt verhindert werden.
Yin- und Yang-Räume
Im klassischen Feng Shui wird zwischen Yin- und Yang-Räumen unterschieden. Yang ist dabei die Energie von Straßen und Wasser, während Yin für Berge und Ruhe steht. Im modernen Feng Shui wird die Symbolik von Yin und Yang häufig auf Bereiche der Wohnung übertragen. Aktive Räume wie Arbeitszimmer oder Wohnzimmer stehen dabei für Yang-Räume. Das Schlafzimmer als Ruhepol der Wohnung ist dagegen ein Raum im Sinne des Yin.
Schlafzimmer nach Feng Shui: Die Grundregeln
Das Schlafzimmer hat im Feng Shui eine wesentliche Bedeutung. Es dient als Rückzugsort und soll Körper und Geist Erholung und absolute Ruhe bieten. Daher ist eine der Grundregeln für das Schlafzimmer, es frei von störenden oder schädigenden Einflüssen zu halten.
Feng-Shui-Grundregeln für jedes Schlafzimmer:
- Lagere keine elektronischen Geräte im Schlafzimmer (oder nimm diese alternativ nachts vom Strom).
- Halte den Raum ordentlich und verwende möglichst wenige Möbel oder Accessoires. So wird dein Blick nicht ständig abgelenkt.
- Wähle sanfte Farben für Wände und Mobiliar. Ideal sind helle Pastell- oder Erdfarben.
- Positioniere das Kopfteil deines Bettes nie direkt unter dem Fenster, sondern besser an einer festen Wand.
- Vermeide, dein Bett in der Nähe von Heizungsrohren oder Leitungen aufzustellen.
- Vermeide schwere Möbel und großflächige Bilder hinter dem Kopfteil deines Bettes.
Ausrichtung und Einrichtung für Feng Shui
Die Lage des Schlafzimmers
Für einen idealen Energiefluss wird im Feng Shui ein Schlafzimmer mit Ausrichtung nach Westen empfohlen. Sofern du ein West-Zimmer in deiner Wohnung hast, wähle dieses als Schlafzimmer. Natürlich kannst du auch in Räumen mit anderer Ausrichtung ein Feng-Shui-Klima herstellen. Achte jedoch immer darauf, dein Bett innerhalb des Zimmers Richtung Westen zu positionieren.
Lage des Bettes
Sofern du das Glück hast, tagsüber viel Sonne in deinem Zimmer zu haben, achte darauf, dass diese dein Bett nie direkt erreicht. Dadurch vermeidest du laut Feng-Shui-Lehre, dass der Schlafbereich mit zu viel Energie aufgeladen wird.
Falls du eine Dachschräge hast, stelle dein Bett nach Möglichkeit nicht direkt unter die Schräge. Sollte es nicht anders möglich sein, verhänge die Schräge über dem Bett mit Tüchern und kaschiere sie. Achte darauf, dass dein Bett von beiden Seiten zugänglich ist. Für ausgewogenes Gleichgewicht stelle an jeder langen Seite ein Nachttischchen auf.
Das richtige Bett
Dein Bett sollte auf Beinen stehen und genügend Platz unter der Liegefläche haben. Den Lehren nach soll das Qi ausreichend Raum über und unter dem Bett haben, um frei fließen zu können. Und auch wenn es verlockend ist – vermeide, den Platz unter deinem Bett als Abstellfläche zu benutzen. Betten mit eingebauten Schubladen oder Futons sind Feng-Shui-Lehren nach eher ungeeignet.
Bei der Wahl deines Bettes solltest du Naturmaterialien wie Holz wählen. Holz ist eher auf der Seite des Yin zu verorten und daher besser für Ruhe und Erholung. Worauf man bei Holz achten sollte: Echtholz, Massivholz, Vollholz: Das sind die Unterschiede. Vermeide aus Nachhaltigkeitsgründen Tropenholz.
Fenster und Türen
Den Lehren des Feng Shui zufolge fließt das Qi zwischen Türen und Fenstern. Vermeide daher, dein Bett auf der Linie zwischen Tür und Fenster zu positionieren. Das kann nämlich zu Unruhe und Nervosität führen.
Idealerweise stellst du dein Bett außerhalb der Flusslinie mit dem Kopfteil an einer festen Wand auf. Das Fußteil zeigt dabei ebenfalls auf eine feste Wand. Der Abstand zum nächsten Fenster sollte mindestens eineinhalb Meter betragen. Ist das nicht möglich, verwende dichte Vorhänge, sodass bei Nacht kein störendes Licht auf dein Bett fällt.
Pflanzen im Schlafzimmer
Pflanzen im Schlafzimmer sind gut für ein angenehmes Raumklima, aber übertreiben solltest du es mit dem Grün nicht. Besonders große Pflanzen wie Palmen oder Sträucher können den Fluss des Qi unterbrechen und für Irritationen sorgen. Stelle im Schlafzimmer daher lieber kleine Töpfe auf oder verwende Hängepflanzen.
Tipps für einen guten Schlaf
Ideale Raumtemperatur
Für eine gute Schlafqualität ist es wichtig, dass du regelmäßig frische Luft in dein Zimmer lässt. Die ideale Raumtemperatur liegt in der Nacht bei unter zwanzig Grad. Zünde am Abend ein paar Kerzen an oder verwende indirektes, weiches Licht, um dich müde zu stimmen.
Kein Smartphone
Einschlafkiller Nummer eins ist und bleibt dein Smartphone. Versuche, es nur in Ausnahmefällen mit ins Bett zu nehmen und lagere es über Nacht an einem festen Ort, möglichst außerhalb deines Schlafzimmers.
Türen schließen
Dem Feng Shui zufolge solltest du außerdem alle Türen deines Schlafzimmers nachts schließen. Das gilt für die Eingangstüre ebenso wie für Schranktüren oder Schubladen.
Nun sollte dir für einen erholsamen Schlaf theoretisch nichts mehr im Wege stehen. Allerdings ist jeder verschieden, bei manchen wirken die Tipps besser als bei anderen. Probiere es daher doch einfach selbst aus!