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Kraterbeet: So legst du es richtig an

Kraterbeete sind eine tolle Lösung für den Gemüseanbau in deinem Garten. Sie sind vielseitig und für verschiedene Wetter- und Temperaturlagen geeignet.

Kraterbeete sind, wie der Name schon sagt, kleine Krater in der Erde, in denen besonders Gemüsepflanzen gut gedeihen. Wie Natalie Faßmann in ihrem Buch über das Kraterbeet (erhätlich auf Buch7**) schreibt, existieren ganze Kratergärten wie beispielsweise die peruanische Inka-Anlage Moray. In Deutschland ist das Kraterbeet noch weitestgehend unbekannt, wobei auch hierzulande das Wetter mittlerweile zu Extremen neigt.

Der Klimawandel verursacht im Sommer lange Trockenperioden, was zu einer geringen Bodenfeuchtigkeit und vertrockneten Pflanzen führt. Im Winter kommt es gehäuft zu Starkregenfällen. Diese haben Erosion zur Folge, also eine verstärkte Abtragung des Bodens. Zudem kann es zur Nährstoffauswaschung kommen, was bedeutet, dass gelöste Nährstoffe in tiefere Bodenschichten sacken, welche die Pflanzen mit ihren Wurzeln nicht mehr erreichen können.

Die schwierigen und unstetigen Wetterbedingungen sind sehr problematisch für die Pflanzen im Garten. Hier schafft das Kraterbeet Abhilfe!

Das Kraterbeet: Ein Allround-Talent für den Gemüseanbau in deinem Garten

Das Kraterbeet schafft auf Grund seiner Form ein gewisses Mikroklima, welches sich optimal für deine Obst- und Gemüseanzucht eignet, so Natalie Faßman in „Das Kraterbeet“. Es gedeihen sogar frostempfindliche Pflanzen, sodass du dein Gemüse ganzjährig anpflanzen kannst. Denn bei Kälte ist es im Krater wärmer, bei heißen Temperaturen kühlt er die Pflanzen aufgrund der Verdunstung. Auf Lanzarote werden zum Beispiel mit Kraterbeeten aufgrund des unbeständigen Klimas Weinreben kultiviert. 

Damit die Pflanzen optimal gedeihen, besitzt das Kraterbeet mehrere Zonen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Sonneneinstrahlung sowie der Bodenfeuchte, sodass die Bepflanzung dahingehend angepasst werden muss.

Für die Bepflanzung des Beetes solltest du einen Pflanzplan erstellen: Finde heraus, welche Pflanze mit welchen Anforderungen in welcher Zone am besten gedeiht. Nabu empfiehlt eine Mischkultur, also Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gemischt anzubauen, sodass die Nährstoffe im Boden gleichmäßig genutzt werden. Im Bild siehst du das Kraterbeet, wie es laut Nabu aufgebaut sein sollte. Die Bepflanzung erfordert etwas Übung. Du solltest dir also nicht gleich zu viel vornehmen, sondern dir stattdessen Zeit nehmen, dich auszuprobieren. Im oben erwähnten Buch von Natalie Faßmann werden beispielhafte Pflanzenpläne vorgestellt, die du als Orientierung nehmen kannst.

Wenn du genug Platz in deinem Garten hast, kannst du direkt mit der Planung deines Kraterbeetes beginnen.

How to: Kraterbeet

  1. Überleg dir einen passenden Ort für dein Kraterbeet: Der Standort sollte möglichst sonnig sein, damit du die positiven Eigenschaften des Kraters für die Bepflanzung auch wirklich nutzen kannst.
  2. Bereite den Boden des Beetes auf: Zunächst solltest du den Boden von Unkraut und Rasen befreien und anschließend gut auflockern. Es gibt einige Tipps und Tricks wie du die Bodenqualität deines Beetes verbessern kannst, sodass deine Pflanzen optimal gedeihen.
  3. Hebe das Beet aus: Für die Zeichnung des Umrisses kannst du dir einen Stock und eine Schnur zur Hilfe nehmen. Der Durchmesser des Kraters sollte laut Faßmann bei mindestens zwei Metern liegen. Je nach dem wie viel Platz du im Garten hast, kann es auch drei oder vier Meter lang sein. Du hebst das Beet von innen nach außen aus. Hierbei kannst du den Rand mit einem Gartenschlauch kennzeichnen. Die Tiefe des Kraters liegt ungefähr bei 40 Zentimetern inklusive des Walls. Den Aushub kannst du mit Humus oder Kompost mischen und um den Krater herum bauen sowie auf die Hänge aufbringen.
  4. Baue eine Trockenmauer: An den Rand des nördlichen Kraters kannst du zusätzlich eine Trockenmauer aus Steinen bauen, die die Pflanzen vor Wind schützt und eine wärmespeichernde Funktion erfüllt.
  5. Gestalte das Innere des Kraters: In die Mitte des Kraters platzierst du einen Trittstein, der von der südlichen Seite über eine kleine Treppe erreichbar sein sollte. Du kannst dort auch einen kleinen Teich oder eine Wassersammelstelle anlegen. Wenn es in deinem Garten häufig friert, kannst du den Boden deines Kraterbeetes auch mit Steinen auslegen. Die speichern nämlich laut Faßmann die Wärme der Sonne und geben diese nachts an die Pflanzen ab.
  6. Überprüfe die Stabilität deines Kraterbeetes: Bevor du mit der Bepflanzung beginnst, solltest du dein Kraterbeet etwas sacken lassen. Wenn noch Erde nachrutscht, sind die Hänge zu steil und du musst sie mit zusätzlicher Erde abflachen.
  7. Endlich kannst du mit der Bepflanzung beginnen.

Das Kraterbeet bepflanzen: Welche Pflanze in welche Zone?

Laut Nabu werden drei Zonen im Kraterbeet unterschieden:

In der tiefen Zone des Kraters ist es feucht und windstill. Der feuchte Boden gleicht Temperaturschwankungen optimal aus. Im Winter speichert er die Wärme und im Sommer kühlt er aufgrund der stattfindenden Verdunstung. Generell kannst du in der tiefen Zone Pflanzen anbauen, die frostempfindlich sind und viel Wasser brauchen. Hierzu zählen beispielsweise: Tomaten, Paprika, Auberginen, Buschbohnen, Gurken, Zucchini, Basilikum, Sellerie, oder Erdbeeren.

In der Randzone nimmt die Feuchtigkeit des Bodens nach oben hin ab. Hier gedeihen Pflanzen, die Wärme und weniger Wasser brauchen. Je nach Standort sind die Hänge der Sonne mehr oder weniger ausgesetzt. Das solltest du bei der Bepflanzung ebenfalls beachten. In die Randzone kannst du zum Beispiel folgendes pflanzen: Radieschen, Petersilie, Erdbeeren, Buschbohnen, Feldsalat, Zwiebeln, und Möhren.

In der Wallzone können Gehölze gepflanzt werden, die es eher trocken mögen. Dazu gehören unter anderem: Kräuter wie Salbei, Thymian, Oregano, Lavendel, Wildstauden wie Malven, Wegwarten, Natternkopf, Wiesensalbei, Katzenminze, Wilde Möhre, Hornklee, außerdem: Polsterseifenkraut, Storchschnabel und Gundermann.