Es gibt nicht nur eine Antwort darauf, wo Bärlauch wächst: Er ist in Deutschland weit verbreitet und gehört zu den beliebtesten und vielseitigsten Wildkräutern. Wie du beim Sammeln erfolgreich bist, erfährst du hier.
Zu den ersten Frühlingsboten gehören nicht nur Frühblüher wie Hyazinthen und Narzissen, sondern auch Bärlauch. Je nach Region beginnt die Bärlauch-Saison schon Mitte März. Das mit Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel verwandte Wildgemüse erfreut sich bei Sammler:innen immer größerer Beliebtheit, denn es lässt sich vielseitig verarbeiten: von Bärlauchsalz über Bärlauchsuppe bis hin zu Bärlauchknödeln.
Doch wo wächst Bärlauch eigentlich und wo kannst du fündig werden, wenn du ihn pflücken möchtest? Wir geben dir Tipps für eine erfolgreiche Suche.
Wo Bärlauch wächst – und wie du ihn erkennst
Fast überall in Europa wächst Bärlauch. In Deutschland ist er besonders im Süden verbreitet, weniger im Norden. Bärlauch kann an vielen verschiedenen Standorten vorkommen. Um ihn zu finden, reicht es oft schon aus, bei Frühlingsspaziergängen die Augen offenzuhalten.
Du kannst jedoch auch gezielt nach dem Wildkraut suchen. Dabei helfen dir folgende Tipps:
1. Lerne, Bärlauch zu erkennen
Dies ist der wichtigste Tipp, denn bei Bärlauch besteht Verwechslungsgefahr mit Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen. Beide Pflanzen sind sehr giftig.
- Um eine Verwechslung zu vermeiden, achte auf den Duft der Pflanze. Riecht sie nach Knoblauch, handelt es sich eindeutig um Bärlauch.
- Außerdem wächst jedes Bärlauchblatt an einem eigenen Stiel. Bei Herbstzeitlosen und Maiglöckchen sind es hingegen zwei oder drei Stiele, die einander umwickeln.
- Bärlauch erkennst du an einer matten Blattoberseite. Maiglöckchen glänzen auf der Unterseite, Herbstzeitlose glänzen auf beiden Blattseiten.
2. Kenne die bevorzugten Standorte von Bärlauch
- Bärlauch wächst bevorzugt in der Nähe von Wasser, weswegen du ihn häufig in Auwäldern antreffen kannst. Dabei handelt es sich um Wälder, die sich entlang von Flüssen und Gewässern ziehen. Deren Wasser tritt regelmäßig über die Ufer und zieht sich anschließend wieder zurück.
- Große Bestände an Bärlauch wachsen außerdem in schattigen, feuchten und humusreichen Laubwäldern (vorzugsweise in Buchenwäldern, aber auch in Mischwälder).
- Auch in Schluchten, unter Sträuchern und an Bächen kommt Bärlauch häufig vor.
- Oft breitet sich die Pflanze in weitläufigen Bärlauchteppichen aus. Im April und Mai sind diese bereits von weit her sichtbar, da sich dann die weißen Blütenköpfe des Bärlauchs über dem Teppich erheben.
3. Nutze das Wissen anderer Bärlauch-Sammler:innen
Etliche Bärlauch-Fundorte haben Sammler:innen bereits in der Mundraub-Karte verzeichnet. Diese Karte lässt sich nach frei zugänglichen Bärlauchvorkommen filtern. So kannst du deine nähere Umgebung in Augenschein nehmen und herausfinden, wo dort Bärlauch wächst.
Wichtig: Beachte immer, dass du pro Pflanze nur ein bis zwei Blätter pflücken solltest, sodass sie sich regenerieren kann. Auch wenn du ein großes Bärlauchvorkommen gefunden haben solltest, ernte nur so viel Bärlauch, wie du tatsächlich benötigst und verarbeiten kannst. Das Sammeln von Bärlauch in Naturschutzgebieten ist verboten.