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Töten Kupfernägel Bäume? Das solltest du wissen

Dass ein Kupfernagel Bäume töten kann, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Wir klären auf, was dran ist an dem Gerücht, und geben Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Bäumen.

Wenn ein Baum vom Nachbarsgarten ins eigene Grundstück ragt oder ein Exemplar im eigenen Garten zu groß geworden ist, suchen manche Grundstücksbesitzer nach einem einfachen Ausweg: Ein eingeschlagener Kupfernagel soll den Baum langsam, aber sicher absterben lassen – ganz ohne weitere Kosten oder beachtete Baumschutz-Regelungen. Doch was ist dran an dem Mythos? Was löst ein Nagel im Baum aus? Utopia klärt auf.

Kupfernagel im Baum – tötet er ihn?

Die Theorie besagt: Ein eingeschlagener Kupfernagel tötet einen Baum. Das beruhe darauf, dass Kupfer zu den Schwermetallen gehöre und so unter gewissen Umständen giftig für Tiere und Pflanzen werden könne. Vor allem Weichtiere und Fische sowie Mikroorganismen wie Bakterien und Algen können empfindlich auf freigesetzte Kupfer-Ionen reagieren. So lassen sich auch Schnecken mit einem Kupferband von der Gemüseernte abhalten. Doch kann das bei Bäumen ebenfalls funktionieren?

Nein, ein Kupfernagel kann einen Baum nicht töten. Er sorgt nur für eine punktuelle Beschädigung, die der Baum innerhalb kurzer Zeit verkapseln und heilen kann. Sowohl die physische Verletzung als auch die Kupfer-Dosis sind bei einem oder mehreren eingeschlagenen Nägeln zu gering, als dass sie den Baum gefährden könnten. Selbiges gilt auch für andere Nägel aus Eisen, Messing oder Blei. Die einzige Wirkung, die ein Kupfernagel hinterlässt: eine leichte bräunliche Verfärbung an der Einschlagstelle.

Egal, ob es sich um einen Nadel- oder Laubbaum handelt: Mit einem Kupfernagel kannst du keinen Baum töten.

Baum töten: Ist das wirklich notwendig?

Bäume sind wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Sie nehmen Kohlenstoffdioxid auf und wandeln es in Sauerstoff um – ein Prozess, der nicht nur für uns Menschen überlebensnotwendig ist. Außerdem spielen Bäume auch in weiteren Zusammenhängen eine wichtige Rolle für die Umwelt: Sie liefern Nahrung für verschiedene Tiere, sorgen für einen gesunden Boden und bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere – um nur einige Beispiele zu nennen.

Deshalb solltest du dir in jedem Fall überlegen, ob du einen Baum unbedingt töten willst. Bei einer zu großen Krone kann es beispielsweise auch genügen, den Baum großzügig zu beschneiden. Steht der störende Baum auf dem Nachbarsgrundstück, darfst du den Baum sowieso nicht entfernen. In diesem Fall hilft nur ein klärendes Gespräch mit dem Nachbarn.

Aber auch unter anderen Umständen kann es illegal sein, einen Baum zu vergiften oder zu töten. Die Regulierungen sind von der Baumschutzsatzung des jeweiligen Bundesland abhängig. Auf dem eigenen Grundstück steht es dir prinzipiell frei, Bäume zu fällen oder wachsen zu lassen – außer es handelt es sich um eine geschützte Baumart.

Baum töten: Alternativen zum Kupfernagel

Wenn du einen Baum auf deinem Grundstück definitiv entfernen möchtest, ist es mit einem Kupfernagel nicht getan. Prinzipiell hast du zwei wirkungsvolle Methoden:

  • den Baum fällen
  • das Ringeln – eine Methode aus der Forstwirtschaft

Beim Ringeln schneidest du im unteren Bereich des Baumes einen zehn Zentimeter breiten Streifen rund um den Baumstamm. Mit diesem Streifen solltest du die Rinde und etwas Holz abtragen. Die Folge: Der Baum kann die Baumsäfte nicht mehr von der Wurzel in die Krone transportieren – er stirbt allmählich ab. Die beste Zeit zum Ringeln ist zwischen Juli und August.

Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass du keine schweren Maschinen benötigst und Vögel und andere Tiere nicht durch Lärm belästigt werden. Außerdem kommen anders als bei anderen Methoden keine Chemikalien zum Einsatz, die die Umwelt belasten könnten. Der größte Nachteil vom Ringeln liegt in der Zeit: Es dauert etwa ein bis drei Jahre, bis der Baum vollkommen abgestorben ist.

Wenn du dich dafür entscheidest, den Baum zu fällen, kannst du anschließend den Baumstumpf entfernen oder ihn stehen lassen: Er bietet wertvollen Lebensraum für Insekten und Co.