Der Drahtwurm frisst die Wurzeln von Kartoffeln und anderen Gemüsesorten und kann deshalb schnell zur Gefahr für Hobbygärtner und ihre Ernte werden. Wie du den Schädling erkennst und ihn möglichst schonend bekämpfst, erfährst du in diesem Artikel.
Der Drahtwurm ist die Larve des Schnellkäfers. Dieses Insekt ist für deinen Garten eigentlich ungefährlich. Doch die in tieferen Erdschichten lebenden Drahtwürmer ernähren sich bevorzugt von Kartoffel-Wurzeln. Auch vor anderen Nutzpflanzen macht der Drahtwurm nicht Halt. Hier erfährst du, wie du die Würmer erkennst und wie du sie wieder los wirst.
Drahtwurm: So erkennst du ihn
Anders als der erwachsene Käfer kann der Drahtwurm sehr gefährlich für deinen Naturgarten werden. Damit du bei einem Befall schnellstmöglich reagieren kannst, solltest du genau wissen, wie du die Würmer und die aus ihnen entstehenden Schnellkäfer erkennst.
- Drahtwurm: Der Drahtwurm selbst wird etwa zwei bis drei Zentimeter groß. Am besten erkennst du ihn an seinem harten, gelben Panzer aus Chitin, der den gesamten Körper schützt. Am Vorderkörper des Wurms sitzen drei Beinpaare, mit denen er sich vorwärts bewegt. Außerdem besitzt der Drahtwurm einen kräftigen Kiefer und kleine, punktförmige Augen auf der Kopfoberseite.
- Schnellkäfer: Nachdem sich der Drahtwurm verpuppt hat, wird er zum Schnellkäfer. Die braunen bis schwarzen Käfer werden meist nicht größer als einen Zentimeter und haben einen abgeflachten und leicht glänzenden Körper.
Die Schnellkäfer legen ihre Larven im Frühjahr in den Boden ab. Der Drahtwurm selbst bevorzugt vor allem feuchte Erde und leben deshalb oft in tieferen Erdschichten.
Drahtwurm: Diese Pflanzen sind gefährdet
Der Drahtwurm kann mit trockenen Wetterverhältnissen nicht besonders gut umgehen. Wenn es lange nicht regnet, bohrt er sich auf der Suche nach mehr Feuchtigkeit entweder in tiefere Bodenschichten oder in erntereifes Gemüse. Zusätzlich nagen die Würmer an den Wurzeln der Pflanzen und schädigen sie dadurch oft schwer.
Besonders gefährdet sind frisch angelegte Gartenbeete, auf denen zuvor noch Gras gewachsen ist. Darüber hinaus frisst der Drahtwurm auch noch die folgenden Pflanzen an:
- Kartoffeln
- Mais
- Tomaten
- Salat
- Blumenzwiebeln
- Rote Bete
- Möhren
- Erbse
- Spargel
Wenn deine Pflanzen vom Drahtwurm befallen sind, erkennst du das am schnellsten daran, dass sie anfangen zu welken. Bei Kartoffeln kannst du meistens sogar Fraßgänge in der Knolle finden.
Einem Befall durch den Drahtwurm vorbeugen
Der Drahtwurm ist leider nicht so einfach zu bekämpfen, da er sich meist sehr tief in die Pflanzen eingräbt. Deshalb haben weder chemische noch natürliche Pflanzenschutzmittel eine große Wirkung auf den Schädling. Dafür kannst du deine gesunde Pflanzen vor dem Schädling schützen und einem Befall so frühzeitig vorbeugen.
Mit den folgenden Methoden kannst du am besten verhindern, dass sich der Drahtwurm ausbreitet:
- Vorsicht bei frischen Beeten: Frisch umgebrochene Gartenbeete, die vor kurzem noch mit Gras bedeckt waren, sind der perfekte Nährboden für den Drahtwurm. Deshalb solltest du zur Sicherheit keine der oben genannten Gemüsepflanzen in frisch gegrabene Beete pflanzen. Warte besser zwei Jahre ab, bevor du die Erde neu bepflanzt.
- Boden gründlich bearbeiten: Bevor du neue Pflanzen in die Erde setzt, solltest du die Erde gründlich auflockern. So sorgst du dafür, dass der Boden nicht zu feucht wird. In trockener Erde legen die Schnellkäfer ihre Larven gar nicht erst ab.
- Übergießen vermeiden: Zu viel Wasser schadet nicht nur deinen Pflanzen auf Dauer, ein zu feuchter Boden lockt auch den Drahtwurm an. Deshalb solltest du immer nur so viel Regenwasser gießen, wie deine Pflanze braucht.
- Kalkstickstoff als Dünger: Kalkreichen Boden mag der Drahtwurm überhaupt nicht. Um ihn abzuhalten, kannst du die Pflanzerde etwa eine Woche vor der Aussaat mit Kalkstickstoff düngen
- Die richtigen Pflanznachbarn: Eine sehr hübsche Vorsorgemaßnahme sind Ringelblumen und Studentenblumen. Pflanzt du diese zwischen die gefährdeten Gemüsepflanzen, werden die Schnellkäfer und der Drahtwurm sich von ihnen fern halten, denn beide Blumen sind giftig für die Tiere. Auch bei bereits befallenen Pflanzen kann es helfen, Ringel- oder Studentenblumen zu pflanzen. Darüber hinaus kannst du aus der Ringelblume eine heilsame Salbe herstellen.
Drahtwurm im Garten bekämpfen
Den Drahtwurm mit chemischen Mitteln zu bekämpfen, macht aus mehreren Gründen keinen Sinn. Erstens schädigst du mit solchen Pestiziden die Flora und Fauna in deinem Garten. Zweitens sind die Würmer sowieso recht widerstandsfähig gegen chemische Pflanzenschutzmittel. Oft kannst du mit natürlichem Pflanzenschutz sogar eine noch bessere Wirkung erzielen und deine Pflanzen schonend vor dem Drahtwurm schützen.
- Bei trockenem Wetter den Garten-Boden umgraben: Trockenheit ist der natürliche Feind des Drahtwurms. Gräbst du an sonnigen Tagen im Frühjahr oder Herbst den Boden um, gelangen die Larven aus den tieferen Erdschichen an die Oberfläche. Von dort kannst du die Tiere absammeln oder sie als Nahrung für Vögel liegen lassen.
- Natürliche Fressfeinde: Der Drahtwurm steht bei vielen Tieren auf der Speisekarte. Je mehr seiner Fressfeinde in deinem Garten leben, desto schlechter kann sich der Wurm verbreiten. Besonders Vögel, Laufkäfer, Igel und Maulwürfe fressen die Schädlinge. Gestalte deinen Garten vogelfreundlich, um den Drahtwurm langfristig loszuwerden. Außerdem kannst du gezielt Nematoden aussetzen, die die Drahtwürmer ebenfalls fressen.
- Kartoffelfallen: Damit der Drahtwurm aus den tiefer gelegenen Bodenschichten kommt, kannst du Kartoffelfallen aufstellen. Dafür schneidest du mehrere Kartoffeln in dicke Scheiben und steckst sie auf Holzspieße. Grabe die Spieße jetzt etwa fünf Zentimeter tief in die Erde zwischen den befallenen Pflanzen. Wenn sich die ersten Drahtwürmer auf die Kartoffeln gesetzt haben, kannst du die Spieße wieder herausziehen und die Kartoffeln samt der Würmer an einem Ort aussehen, an denen sie keinen Schaden anrichten können.
- Pflanzen vorkeimen lassen: Je kräftiger deine Pflanzen sind, wenn du sie im Garten einpflanzt, desto besser sind sie gegen den Drahtwurm gewappnet. Deshalb bietet es sich zum Beispiel an, Kartoffel vorkeimen zu lassen, bevor du sie in die Erde setzt.
- Kartoffeln früh ernten: Besonders Kartoffeln werden häufig Opfer des Drahtwurms. Um das zu verhindern, solltest du die Knollen so früh wie möglich ernten. Denn je länger die Kartoffeln in der Erde bleiben, desto mehr Zeit hat der Drahtwurm sich in sie hineinzubohren. Frühreife Kartoffelsorten kannst du zum Beispiel schon im Juni oder Juli ernten.