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Weidenkätzchen: Den richtigen „Bienenbaum“ finden und pflegen

Weidenkätzchen sind bei Bienen sehr beliebt. In diesem Artikel erfährst du, wie du insektenfreundliche Weiden in deinem Garten anbauen kannst.

Weidenkätzchen finden sich heute in beinahe jedem Osterstrauß. Trotzdem solltest du dich dafür nicht an den Zweigen der wilden Salweide bedienen, denn sie und andere Weidenarten wie Grau- und Reifweide stehen in einigen Bundesländern unter Naturschutz. Baue den Baum lieber in deinem eigenen Garten an – so kannst du dich an seinen Weidenkätzchen erfreuen und Bienen und Hummeln wertvolle Nahrung bieten.

Hinweis: Streng genommen sind Weidenkätzchen, auch Palmkätzchen genannt, die Blütenstände der Weide. Meist wird aber der ganze Baum als „Weidenkätzchen“ oder „Kätzchenweide“ bezeichnet.

Weidenkätzchen: Wichtige Nahrungsquelle für Bienen

Weidenkätzchen heißen nicht umsonst so: Sie sind ähnlich weich wie Katzenfell. Die Blütenstände sind nicht nur schön anzusehen – in der Natur spielen sie eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Bienen und Hummeln. Die Salweide gehört zu den Frühblühern und zeigt ihre flauschigen Kätzchen bereits im März oder April. Damit ist sie eine der wichtigsten bienenfreundlichen Pflanzen. Deshalb solltest du wilde Weidenkätzchen auch niemals abschneiden.

Die verschiedenen Sorten der Weidenkätzchen

Wenn du Weidenkätzchen, beziehungsweise Salweide, in deinem Garten anbauen möchtest, kannst du aus zwei Sorten wählen:

  • Hängende Kätzchenweide (Salix caprea ‚Pendula‘): Diese Art eignet sich besonders gut, wenn du nur einen kleinen Garten hast. Die kleinwüchsige ‚Pendula‘ ist die Trauerform der Salweide und wird etwa zwei Meter groß. Du kannst sie entweder in einen großen Pflanzkübel oder zusammen mit Zwiebelblumen und Stauden ins Beet pflanzen.
  • Männliche Kätzchenweide (Salix caprea ‚Mas‘): Die männliche Form der Weidenkätzchen ist besonders im Frühling ein Blickfang. Die großen gelben Blütenkätzchen sind bei Bienen und Hummeln sehr beliebt. 

Weidenkätzchen: So baust du sie an

Weidenkätzchen gehören zu den heimischen Gewächsen und eignen sich deshalb gut, wenn du einen Naturgarten hast. Außerdem bilden sie in Kombination mit anderen Wildgehölzen eine dichte Hecke. Die schnell anwachsende Salweide lässt sich leicht anbauen. Damit sie sich wohlfühlt, solltest du ein paar Hinweise beachten.

Weidenkätzchen einpflanzen: Salweiden kannst du ganzjährig als wurzelnackten Strauch (also ohne Erde) im Gartenfachhandel kaufen.

  1. Tauche den Wurzelballen der Pflanze, bevor du diese einpflanzt, in einen Eimer mit Wasser. So kann sich der Ballen mit Wasser vollsaugen.
  2. Hebe ein Pflanzloch aus. Idealerweise legst du am Boden eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben an, damit das Regenwasser gut ablaufen kann.
  3. Setze die Pflanze vorsichtig in das Loch und bedecke sie mit Erde.
  4. Drücke die Erde oben leicht an und gieße die Weide großzügig.

Der richtige Standort: An ihren Standort haben Weidenkätzchen keine hohen Ansprüche. Am besten pflanzt du den Jungstrauch an einen sonnigen Platz in deinem Garten. Die Salweide hat sehr starke Wurzeln, deshalb kannst du sie auch gut an einem Hang pflanzen.

Der richtige Boden: Weidenkätzchen gedeihen am besten auf nährstoffreichem und gut wasserdurchlässigem Boden. Feuchtigkeit stört die Salweide nicht. Daher kannst du sie auch in der Nähe eines Teichs pflanzen. Wenn die Erde leicht sauer ist, treibt die Weide besonders viele Kätzchen aus. Am besten erkennst du sauren Boden, indem du auf Zeigerpflanzen achtest.

Die richtige Pflege für flauschige Weidenkätzchen

Salweiden sind recht genügsam und pflegeleicht. Trotzdem solltest du einige Hinweise beachten, um einen möglichst üppigen Wuchs anzuregen.

  • Gießen: Weidenkätzchen mögen einen feuchten Untergrund. Deshalb solltest du sie möglichst regelmäßig mit kalkarmem Regenwasser gießen. Am besten prüfst du mit dem Daumen, ob die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist – dann solltest du die Weiden wässern. Vermeide aber Staunässe.
  • Düngen: In der Regel benötigt die Salweide keinen zusätzlichen Dünger. Willst du sie trotzdem in ihrem Wachstum unterstützen, kannst du im Frühjahr etwas Kompost unter die Erde mischen und aus Rindenmulch eine dünne Mulchschicht anlegen.
  • Schneiden: Damit die Salweide Jahr um Jahr neu und kräftig austreibt, solltest du sie regelmäßig zurückschneiden. Idealerweise machst du das kurz nach der Blütezeit der Weidenkätzchen im April. Schneide die verblühten Zweige auf kurze Stummel mit maximal zwei bis drei Augen herunter. Augen sind die Knubbel, aus denen Knospen entstehen.
  • Vermehren: Wenn du noch mehr Weidenkätzchen haben möchtest, kannst du sie durch Stecklinge vermehren. Schneide dafür im Frühjahr einen Zweig ab und stecke ihn etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter tief in die Erde. Wenige Tage später bildet der Steckling die ersten Wurzeln.
  • Schädlinge und Krankheiten: Die zarten Triebe der Weidenkätzchen ziehen häufig Blattläuse an. In der Regel reicht es aus, wenn du die befallenen Pflanzenteile entfernst.