Ulmenholz ist dank seiner prägnanten Maserung auch als Zier- und Edelholz bekannt. Hier erfährst du mehr zu den wichtigsten Merkmalen und Verwendungsbereichen von Rüster und Co.
Ulmenholz: Allgemeine Merkmale
Ulmenholz wird oft synonym zu Rüsterholz verwendet. Genau genommen handelt es sich bei Rüsterholz aber um eine Unterart, denn Rüster ist die Bezeichnung für die Feldulme. Diese ist in der deutschen Holzindustrie eine der wichtigsten Ulmenarten. Das Holz der Bergulme ist dagegen weniger populär, während die Holländische Ulme sehr wertvolles Holz liefert, jedoch relativ selten ist. Insgesamt gibt es etwa 41 Ulmenarten. Sie kommen ausschließlich auf der Nordhalbkugel vor.
Die Farbe des Holzes schwankt je nach Art der Ulme. Das relativ breite Splintholz ist in der Regel hell und setzt sich vom dunklen Kernholz ab. Letzteres ist je nach Sorte hell-, mittel- oder dunkelbraun, eventuell auch mit rötlichen Akzenten. Ist das Holz oft direkter Lichteinstrahlung ausgesetzt, kann es mit der Zeit etwas nachdunkeln.
Die Maserung ist bei den meisten Ulmenarten ähnlich: So ist das Holz in der Regel von feinen, ringförmigen Poren geprägt. Diese sind reihenförmig angeordnet, wodurch eine markante und strukturierte Maserung entsteht.
Ulmenholz: Bearbeitung und Haltbarkeit
Ulmenholz ist ein mäßig schweres und festes Holz. Es ist sehr zäh, lässt sich jedoch per Hand und maschinell gut bearbeiten. Je nach Ulmensorte kann es aber zu Kompikationen kommen. So können beim Sägen, Hobeln oder Schleifen zum Beispiel schnell filzige Oberflächen entstehen.
In der Regel lässt sich Ulmenholz gut leimen, nageln und schrauben. Beim Trocknen neigt das Holz teilweise zum Reißen. Deshalb solltest du dafür sorgen, dass die Trocknung (zum Beispiel im Schuppen oder einer Kammer) möglichst langsam erfolgt.
Unter Ausschluss von Sauerstoff, also zum Beispiel unter Wasser oder in der Erde, ist Ulmenholz gut haltbar und relativ langlebig. An der Oberfläche ist Ulmenholz nicht bis gering witterungsbeständig und nicht resistent gegen Holzschädlinge. Insbesondere das Splintholz weist deshalb eine geringe Haltbarkeit auf.
So wird Ulmenholz verwendet
Da Ulmenholz besonders unter Wasser und unter der Erde relativ langlebig ist, wird es gern für Tief- und Wasserbauten verwendet. Aufgrund seiner auffälligen Maserung kommt es vor allem als Furnier sowie als Zier- und Edelholz zum Einsatz. Mögliche Verwendungsbereiche des Holzes sind unter anderem:
- Möbel
- Parkett
- Vertäfelungen
- Treppen
- Spielwaren und Sportgeräte
- Skulpturen und Ziergegenstände
Wie nachhaltig ist Ulmenholz?
Ulmen sind in vielen Teilen Europas verbreitet, wachsen jedoch auch auf dem nordamerikanischen und asiatischen Kontinent. Deshalb ist Ulmenholz oft Importware und stammt zum großen Teil aus China. Das Holz muss demnach lange Transportwege nach Deutschland zurücklegen und hat dementsprechend eine schlechte Ökobilanz. Informiere dich deshalb vor dem Kauf über die Herkunft des Ulmenholzes und greife möglichst auf regionale Ware zurück.
Allerdings ist Ulmenholz aus europäischem Anbau immer weniger verfügbar. Dies liegt am sogenannten Ulmensterben, das durch Ulmensplintkäfer und einen Pilz ausgelöst wurde. Der Pilz wurde schon vor über 100 Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppt und überträgt eine Krankheit, die dafür sorgt, dass Blätter schnell welken, erst vereinzelte Zweige und schließlich ganze Bäume absterben.
Bislang gibt es kein wirksames Mittel gegen Pilz und Käfer. Die Fortwirtschaft kann nur hoffen, dass die Käfer irgendwann nicht mehr überleben können, sobald ihnen ein Großteil der Ulmen als Lebensgrundlage fehlt und dass ein Virusbefall den Pilz stoppt.