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Gelbe und braune Blätter an Pflanzen: Das kannst du tun

Braune oder gelbe Blätter bei Zimmerpflanzen können durch falsche Pflege schnell entstehen. Doch keine Sorge: Mit unseren Tipps erholt sich deine angeschlagene Pflanze im Nu.

Bei vielen Zimmerpflanzen können sich schnell gelbe und braune Blätter bilden. Oft fangen zuerst die Spitzen an, etwas braun zu werden, aber manchmal färben sich die Blätter auch direkt gelb. Das kann mehrere Gründe haben – zum Beispiel der falsche Standort, die Menge an Wasser oder die Menge an Dünger, die du den Pflanzen verabreichst. Sowohl Grünpflanzen und Balkonblumen als auch die robusten Sukkulenten können an gelben Blättern und braunen Spitzen leiden.

Bevor du der Ursache des Problems auf den Grund gehst, lohnt es sich, braune oder gelbe Blätter abzuschneiden. Sind nur die Spitzen oder Teile des Blattes verfärbt, kannst du den jeweiligen Teil entfernen. Schneide aber niemals mehr als den braunen Teil ab, sonst fügst du der Pflanze eine frische Wunde zu, die sie zusätzlich Energie kosten kann. Ist das gesamte Blatt verfärbt, kannst du es jedoch entfernen.

Wir zeigen dir, was du anschließend tun kannst, um weiteren Verfärbungen deiner Lieblingspflanzen vorzubeugen.

Gelbe oder braune Blätter durch den falschen Standort

Braune oder gelbe Blätter bei Pflanzen entstehen oftmals durch den falschen Standort. Folgenden Bedingungen kann die Pflanze dadurch womöglich ausgesetzt sein:

  • zu viel oder zu wenig direktes Sonnenlicht
  • zu trockene Luft
  • zu kalte Luft oder Zugluft
  • zu starke Temperaturschwankungen

Viele Pflanzenneulinge machen den Fehler, die Pflanze zu viel oder zu wenig Sonnenlicht auszusetzen. Sukkulenten  –  also Pflanzen mit dicken Blättern, die viel Wasser speichern – benötigen direktes Sonnenlicht. Grünpflanzen dagegen tut etwas Abstand von direkter Lichteinstrahlung gut. Vor allem beliebte Wohnungspflanzen wie Einblätter und Monsteras können sogar an einem Nordfenster gedeihen. Unter die Grünpflanzen, die du an ein Südfenster oder direkt am Fenster platzieren kannst, fallen unter anderem:

  • Sukkulenten (wie auch Kakteen oder Aloe Vera)
  • Elefantenfuß
  • Grünlilie
  • Bogenhanf
  • Geldbaum
  • Pileas (idealerweise nicht direkt am Fenster, aber sie halten direkte Sonne aus)

Pflanzen, die am Südfenster gedeihen können, solltest du trotzdem erst in der Nähe des Fensters an die Lichtbedingungen gewöhnen, bevor du sie direkter Sonnenstrahlung aussetzt.

Grünpflanzen, die Abstand zu direktem Lichteinfall benötigen, sind meist dunkelgrün gefärbt und haben glatte und zartere Blätter. Dazu zählen beispielsweise:

  • Einblatt
  • Monstera
  • Farne
  • Calatea
  • Philodendron
  • Efeu
  • Glücksfeder
  • Palmen

Im Sommer und im Winter können viele Zimmerpflanzen unter extremen Temperaturwechseln leiden. Im Sommer macht ihnen die besonders heiße und trockene Luft zu schaffen, im Winter die kalte Temperatur und trockene, warme Heizungsluft. Besonders tropische Pflanzen benötigen zu jeder Jahreszeit eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Doch auch die verringerte Lichtmenge tut den Pflanzen nicht gut.

  • Gegen trockene und heiße Luft beziehungsweise Heizungsluft: Besprühe die Zimmerpflanze hin und wieder mit ein bisschen Wasser. Tropische Pflanzen profitieren zu jeder Jahreszeit davon.
  • Bei zu kalter Luft: Gieße die Pflanzen etwas weniger als zuvor und halte den Topf trocken. Die Nässe im Topf spendet den Pflanzen zusätzliche Kälte. Versuche zudem, die Temperaturschwankungen auf ein Minimum zu halten und nicht „von null auf hundert“ zu heizen. Mehr dazu hier: Richtig heizen und Lüften im Winter
  • Verringerte Lichtmenge: Selbst Pflanzen, die von Frühling bis Herbst an einem Nordfenster gedeihen, kann ein Standortwechsel gut tun. Setze sie trotzdem niemals direktem Sonnenlicht an einem Südfenster aus! Entferne idealerweise auch den Staub, der sich auf ihnen abgesetzt hat: Er kann sonst die Lichtaufnahme blockieren. Wusstest du, dass du dafür eine Bananenschale verwenden kannst? Mehr dazu hier: Bananenschalen nicht wegwerfen: Dafür kannst du sie noch verwenden

Überwässerung und Unterwässerung führen zu braunen oder gelben Blättern

Es kann leicht passieren, dass du eine Zimmerpflanze übergießt: Wenn du es mit der Wassermenge zu gut meinst, entstehen schnell gelbe und braune Blätter. Dann lohnt es sich, eine Gießpause einzulegen.

Das kannst du bei Überwässerung tun:

  • Stelle sicher, dass im Übertopf genügend Platz ist, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Ist dem nicht so, solltest du die Pflanze auf jeden Fall umtopfen, um Staunässe zu vermeiden.
  • Warte eine Weile bis zum nächsten Gießen ab – am besten, bis die Erde sich nicht mehr feucht anfühlt.
  • Schneide den braunen Teil der Blätter ab.
  • Falls vorhanden: Entferne verfaulte Wurzeln. Wenn sich Schimmel gebildet hat, entferne auch den Schimmel und topfe die Pflanze um.
  • Wenn du wieder mit dem Gießen beginnst, solltest du immer nur wenig auf einmal gießen.
  • Wenn die Pflanze trotz allem nicht gesundet, pflanze sie in einen größeren Topf mit neuem Substrat um.

Manche Pflanzen entwickeln aber auch braune und gelbe Blätter aufgrund eines Mangels an Wasser.

Das hilft bei Unterwässerung:

  • Stelle zuerst sicher, dass die Pflanze nicht an einem ungeeigneten Standort steht und deshalb zu schnell austrocknet.
  • Fange bei ausgetrockneten Pflanzen vorsichtig wieder mit dem Gießen an: am besten beim Wurzelballen.
  • Es lohnt sich auch, die Pflanze aus dem Topf zu nehmen und den Wurzelballen für eine Minute in eine Schüssel mit nicht zu kaltem Wasser zu tauchen.

Braune und gelbe Blätter durch falsches Substrat: Überdüngung und Nährstoffmangel

Braune und gelbe Blätter können auch entstehen, wenn deine Zimmerpflanze im falschen Boden wurzeln. Ein problematischer Boden kann etwa:

  • aus dem falschen Substrat bestehen (zu undurchlässig für die Wurzeln sein)
  • überdüngt sein
  • „unterdüngt“ sein (Nährstoffmangel)

Du solltest dich immer informieren, welches Substrat deine Pflanze benötigt. In vielen Fällen ist die Erde zu undurchlässig und sollte mit Sand oder Granulat gemischt werden. So können sich die Wurzeln besser entfalten und auch Wasser kann besser abfließen. Sukkulenten zum Beispiel profitieren von einer Mischung aus lockerer Erde, Sand und Lavakieseln.

Bei einer Überdüngung solltest du eine Düngungspause einlegen und beim nächsten Mal geringere Mengen als zuvor verwenden. Sollten zu viele Blätter braun geworden sein, lohnt es sich, die Pflanze in ein frisches Substrat umzutopfen.

Bei Nährstoffmangel handelt es sich häufig um Eisenmangel oder Stickstoffmangel. Das kann daran liegen, dass der pH-Wert im Boden zu hoch ist, Staunässe entstanden oder zu viel Kalk in der Erde ist. So kann die Pflanze die Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen. Dagegen hilft zum einen der Wechsel in ein neues Substrat mit saurem pH-Wert. Zum anderen kann deine Pflanze Nährstoffe besser aufnehmen, wenn du Regenwasser oder Leitungswasser verwendest, das zwei Tage abgestanden ist. So gelangt nicht zu viel Kalk aus den Wasserleitungen in die Pflanzenerde. Hast du diese Probleme beseitigt, kannst du zur zusätzlichen Versorgung speziellen Eisendünger beziehungsweise Stickstoffdünger ins Gießwasser geben.

    Braune oder gelbe Blätter durch Schädlingsbefall

    Laut NDR können braune oder gelbe Blätter an deinen Pflanzen auch auf sogenannte Spinnmilben hindeuten. In diesem Fall solltest du das betroffene Blatt großzügig abschneiden. Sollten alle vorangegangenen Tipps keine Besserung gebracht haben und sich weitere Blätter verfärben, kannst du im Gartenfachgeschäft nach einem Spray suchen, das mit den Milben fertig wird. Denn wenn du sie nicht los wirst, können die Schädlinge auch andere Pflanzen im Raum befallen.

    Als natürliche Alternative kannst du auch 200 Milliliter Rapsöl pro Liter Wasser in eine Gießkanne geben und die Pflanze damit besprühen. Wie du Spinnmilben vorbeugst, erklären wir dir unter diesem Link: Spinnmilben erkennen, bekämpfen und vorbeugen.