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Winterfeste Kräuter: Diese Sorten gedeihen auch im Kalten

Mit winterfesten Kräutern kannst du deinen winterlichen Speiseplan mit gesundem Grün aufpeppen. Wir stellen dir auch fast vergessene Winterkräuter vor, die gut schmecken und gesund sind.

Frische Kräuter sind für eine gesunde Küche ein Muss, doch im Winter wird die Auswahl an regionalen  Kräutern kleiner. Im Kräutergarten haben viele Pflanzen „Winterruhe“, Oregano, Minze oder Melisse sammeln ihre Kräfte in den Wurzeln und kommen so sicher durch den Winter. Auch die einjährigen Kräuter wie Basilikum, Dill und Kresse pausieren.

Doch viele unserer heimischen Kräuter haben auch bei Schnee und Frost noch grüne Blätter. Sie enthalten Vitamin C, das wir gerade im Winter viel brauchen. Hat dich doch mal eine Erkältung erwischt, helfen die ätherischen Öle der winterfesten Kräuter. Du kannst sie im Garten oder im Kräutergarten auf dem Balkon anbauen.

1. Winterfestes Kraut: Petersilie

Petersilie ist pflegeleicht und wächst fast überall. Bei einem geschützten Standort kannst du auch bei Frost noch frische Blätter ernten. Petersilie ist vor allem reich an Vitamin C. 

Am besten zupfst du die Petersilie aus, wenn sie zur Blüte ansetzt. Aussäen kannst du im August oder im Frühjahr. 

  • Krause Petersilie ist etwas milder im Geschmack. Du  solltest sie nicht mitkochen, da sie Form und Aromen verliert. Sie eignet sich gut in Salaten, in Dressings oder für Kräuterbutter.
  • Glatte Petersilie kannst du in Eintöpfen, Suppen und Saucen mitkochen. Der Klassiker ist eine Marinade aus Olivenöl, Knoblauch und gehackter Petersilie. 
  • Tipp: Wenn du ein Gericht mit Knoblauch würzt, nimm etwas frische gehackte Petersilie dazu. Die ätherischen Öle verhindern den Knoblauchduft.

Achtung:

  • Die Petersilie ist eine zweijährige Pflanze, die du bis zur Blüte im zweiten Jahr ernten kannst. Nach der Blüte sammeln sich verstärkt Bitterstoffe in den Blättern und machen sie ungenießbar.
  • Bei Schwangerschaft solltest du Petersilie sparsam verwenden, da sie Wehen verstärken könnte. Kleine Mengen sind jedoch unbedenklich.

2. Winterfestes Kraut: Thymian

Thymian ist eines der wenigen mediterranen Kräuter, die du auch im Winter ernten kannst. Besonders bei Husten und Bronchitis löst ein heißer Thymiantee die Verschleimung und wirkt antibakteriell.

Thymian gibt es in vielen verschiedenen Sorten, von aufrecht wachsenden bis kriechende Arten. Die teils verschiedenfarbigen Blätter sehen im Kräuterbeet oder Balkon sehr dekorativ aus.

  • Im Frühjahr oder Herbst solltest du die Pflanzen zurückschneiden, da sonst die Triebe verholzen, sich weniger Blätter bilden und kahle Stellen entstehen.
  • Das würzige Aroma des Thymians passt hervorragend zu deftigen Gerichten, wie winterlichen Eintöpfen oder Wurzelgemüse aus dem Backofen.

3. Winterfestes Kraut: Bergbohnenkraut oder Winterbohnenkraut

Sommer-Bohnenkraut ist eine einjährige Pflanze, dagegen ist das mehrjährige Winter- oder Bergbohnenkraut winterhart. 

  • Die Pflanze ist dem Thymian ähnlich und wird etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch. Bohnenkraut hat ebenfalls verholzende Stängel, sodass du es zurückschneiden solltest.
  • Der leicht pfeffrige Note des Bohnenkrauts passt mit Thymian zusammen gut zu deftigen Gerichten wie einem Bohneneintopf.

Wer Bohnenkraut nur als Beigabe bei Bohnengemüse kennt, unterschätzt dessen gesunden Eigenschaften: Bohnenkraut-Tee wirkt antibakteriell und hilft bei Erkältungen und Magen-Darm-Infekten. Die Blätter enthalten Vitamin C sowie Gerbstoffe, die krampflösend wirken und die Verdauung anregen.

4. Winterfestes Kraut: Pimpernelle oder Kleiner Wiesenknopf

Die Pimpernelle ist eines der vergessenen Küchenkräuter, sie sollte aber in keinem Garten fehlen. Die genügsame Pflanze hat selbst unter Schnee noch grüne Blätter und benötigt kaum Pflege.

Sie ist dadurch ein verlässlicher Vitamin-C-Lieferant. In der traditionellen Kräuterheilkunde verwendete man Pimpernelle, um innere Blutungen im Verdauungstrakt zu stoppen und die Leberfunktion zu stärken.

  • Die kleinen runden Blättchen kannst du vom Stengel abzupfen und für Salatdressings oder Kräuterquark verwenden. Sie eignet sich auch hervorragend als winterliches Pesto, wenn kein Basilikum wächst. 
  • Die Pimpernelle solltest du nicht kochen, da sie sonst ihren Geschmack verliert. Traditionell ist die Pimpernelle eines der Kräuter in der Frankfurter Grünen Sauce.

5. Winterfestes Kraut: Tripmadam

Viele kennen Tripmadam wenn überhaupt nur als Zierpflanze im Steingarten. Aber es ist tatsächlich ein essbares Küchenkraut, das auch noch sehr gut schmeckt. 

  • Die fleischigen Triebe haben ein leicht säuerliches Aroma. 
  • Kleingehackt kannst du sie für Salate und Kräuterquark verwenden. 
  • Tripmadam findest du im Gartenmarkt bei Steingartenpflanzen, du kannst sie entweder im Garten oder im Blumentopf pflanzen.
  • Im Sommer blüht Tripmadam mit einem aufrechten gelben Blütenstand.

6. Winterfestes Kraut: Schnittlauch

Sobald der Schnee schmilzt, treibt auch schon der Schnittlauch aus. An einem geschützten Platz im Frühbeet oder im Blumenkasten kannst du fast das ganze Jahr über ernten. Auch Schnittlauch enthält Vitamin C.

  • Wenn du einmal Schnittlauch im Garten gepflanzt hast, wächst er praktisch unermüdlich Jahr für Jahr.
  • Alle drei Jahre solltest du im Frühjahr die Wurzelballen teilen und so die Pflanze verjüngen.
  • Denke dann auch an eine Extraportion Kompost. Schnittlauch benötigt feuchte nährstoffreiche Erde.
  • Hast du zu viel davon, kannst du Schnittlauch einfrieren und so länger haltbar machen.

7. Winterfestes Kraut: Löwenzahn

Wie Schnittlauch treibt auch Löwenzahn schon sehr früh im Jahr neue Blätter. Die jungen Blätter sind reich an Mineralstoffen und Vitamin C. Die enthaltenen Gerbstoffe regen den Verdauungstrakt und die Leber an. Die Pflanze schmeckt gut als Löwenzahnsalat oder Löwenzahntee. Klein gehackt schmeckt er auch in selbst gemachtem Tzatziki.

Durch Gerbstoffe schmeckt Löwenzahn bitter, du kannst ihn aber auch in grünen Salat mischen und so den bitteren Geschmack abschwächen. Außerdem kann ein Wasserbad helfen: 

  • Lege die gründlich gewaschenen Blätter für etwa 30 Minuten in ein lauwarmes Wasserbad.
  • Das Wasser zieht die Bitterstoffe aus den Blättern.
  • Danach noch einmal gründlich abspülen.
  • Den Salat zubereiten.
  • Das Dressing kannst du mit etwas Honig anmachen. 

Wenn du Löwenzahn wild sammeln möchtest, sei im Frühjahr an Äckern vorsichtig, es könnten Pestizide gespritzt sein.