Um deinen Stromverbrauch im Blick halten zu können, musst du deinen Zählerstand richtig ablesen. Wir zeigen dir hier, wie es funktioniert.
Normalerweise musst du einmal im Jahr den Zählerstand deines Stromzählers ablesen. Auch bei einem Umzug oder einem Stromanbieterwechsel ist es notwendig, deinen Stromzähler abzulesen. Der Stromverbrauch bildet die Basis für deine Stromabrechnung. Anhand deines aktuellen Zählerstandes ermittelt dein Anbieter mittels Differenz zum alten Zählerstand deinen Stromverbrauch.
Wo befindet sich dein Stromzähler?
Wo sich Stromzähler befinden, variiert von Wohnung zu Wohnung beziehungsweise Haus: Hier findest du den Stromzähler:
- im Keller
- im Flur in der Nähe des Sicherungskastens
- in einem Abstellraum
- in einem gesonderten Raum für Hausanschlüsse
Wenn du nicht weißt, wo sich dein Stromzähler befindet, frag am besten bei deiner Hausverwaltung oder deinem/deiner Vermieter:in nach. Als Hauseigentümer:in kannst du im Bauplan deines Hauses nachsehen. In einer Mietwohnung befindet er sich oft direkt in der Wohnung.
Stromzähler ablesen: So geht's
Bei Stromzählern gibt es verschiedene Bauarten und Modelle. Häufig sind in Deutschland noch die älteren Drehstromzähler mit Rollenzählwerk eingebaut. Diese sind mit einem schwarzen Gehäuse verbaut.
In manchen Haushalten findest du statt des Drehstromzählers einen digitalen Stromzähler. Digital ist hierbei jedoch nur die Anzeige des Zählerstandes. Du musst hier beachten, dass die richtige Anzeige auf dem Display angezeigt wird. Wichtig für dich ist der Bezug Gesamt (1.8.0). Rechts neben dem Display findest du meist einen Knopf, mit dem du die Anzeige auf dem Display ändern kannst. Du kannst deinen digitalen Stromzähler analog zum Drehstromzähler ablesen.
Um deinen Stromzähler richtig abzulesen, benötigst du
- Zählerstand (im Bild grün umrandet) und
- Zählernummer (im Bild gelb umrandet).
Der Zählerstand zeigt deinen Stromverbrauch. Hierbei ist wichtig, dass du die Zahl hinter dem Komma weglässt. Diese zeigt den gegenwärtigen Stromverbrauch. Es muss jedoch nur der bereits verbrauchte Strom übermittelt werden. Dieses Prozedere ist übrigens bei analogen und digitalen Stromzählern gleich.
Die Zählernummer wird von deinem Stromanbieter benötigt, damit er den verbrauchten Strom deinem Stromzähler und somit deinem Haushalt zuordnen kann.
Zwei Zählerstände?
Wenn sich zwei Zählstände auf deinem Stromzähler befinden, besitzt du wahrscheinlich einen Doppeltarifzähler. Ein solcher könnte installiert sein, weil du beispielsweise mit einer Wärmepumpe heizt oder eine Nachtspeicherheizung hast.
Der Doppeltarifzähler unterscheidet zwischen zwei Tarifen, meist sind das:
- Hochtarif (HT), oft auch Haupttarif genannt, für den Verbrauch bei Tag und
- Niedertarif (NT), oft auch Nebentarif genannt, für den Verbrauch bei Nacht.
Wenn du Strom aus Einspeisunganlagen wie beispielsweise durch eigene Solarpanels auf dem Dach beziehst, kann es sich auch um einen Zweirichtungszähler handeln. Dieser gibt an, wie viel Strom du
- aus dem öffentlichen Netz beziehst und
- wie viel aus deinem eigens produziertem Solarstrom.
Wichtig: Übermittle in jedem Fall beide Zählerstände an deinen Stromanbieter.
Übermittlung deines Zählerstandes
Den zuvor abgelesenen Zählerstand deines Stromverbrauches kannst du auf folgenden Wegen an deinen Stromanbieter übermitteln:
- Ablesekarte: Dein Stromanbieter schickt dir eine Ablesekarte, die du ausfüllst und zurückschickst.
- Online-Portal: Viele Stromversorger verfügen inzwischen über ein Online-Portal. Dort kannst du den Zählerstand selbständig eintragen und übertragen.
- Scan per App: Einige Energieversorger bieten ihren Kunden Apps an, mit denen der Stand per Scan automatisch erfasst und auch für die Kund:innen als Belegfoto abgespeichert werden kann.
- Außendienstmitarbeiter: Zum Teil kommt noch ein Außendienstmitarbeiter deines Stromanbieters und liest deinen Zählerstand ab.
Mehrere Zähler: Strom, Gas oder Wasser?
Wenn du mehrere Zähler in deiner Wohnung hast, besitzt du wahrscheinlich einen Gaszähler zusätzlich zu deinem Stromzähler. Du kannst sie einfach unterscheiden: Der Stromzähler misst deinen Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh), wohingegen dein Gaszähler in Kubikmetern (m³) misst.
Achtung Verwechslungsgefahr: Auch Wasserzähler bemessen deinen Verbrauch in Kubikmetern. Vergleiche hierzu am besten die Zählernummer auf deiner letzten Wasser- beziehungsweise Gasrechnung mit dem Zähler, damit du keine falschen Zahlen übermittelst.
Stromzähler ablesen: Ist das Pflicht?
Grundsätzlich ist es für dich nicht verpflichtend, deinen Stromzähler abzulesen. Dein Stromanbieter muss deinen Verbrauch dann jedoch schätzen. Wenn du dagegen den Stromzähler abliest und deinen Zählerstand übermittelst, bezahlst du nur deinen tatsächlichen Verbrauch. Es lohnt sich also, den Zählerstand regelmäßig selbst abzulesen.
Übrigens: Laut Bundesnetzagentur sollen bis 2032 alle Verbraucher:innen mit einer modernen Messeinrichtung, also einem digitalen Stromzähler, ausgestattet werden. Über die Installation musst du laut Gesetzgebung drei Monate vorher in Kenntnis gesetzt werden. Außerdem dürfen Einbau und Betrieb nicht mehr als 20 Euro im Jahr kosten.
Noch „intelligenter“ ist ein Smart Meter, das deine Daten automatisch über das Internet an deinen Stromanbieter übermittelt.
Warum solltest du deinen Stromzähler regelmäßig kontrollieren?
- Mit einer regelmäßigen Kontrolle deines Stromzählers behältst du deinen Stromverbrauch im Blick. Fehler in deiner Stromrechnung und Strompreiserhöhungen kannst du somit leichter erkennen. Zudem kannst du die auf dich zukommenden Stromkosten anhand deines Stromverbrauches berechnen.
- Wenn du deinen Stromverbrauch regelmäßig überprüfst, entwickelst du ein Bewusstsein für deinen Strom- und Energieverbrauch. Dadurch erkennst du leichter Stromfresser und kannst geeignete Energiesparmaßnahmen treffen. Unsere 33 Stromspartipps helfen dir dabei.
- Zur Überwachung deines Verbrauchs kannst du auch nützliche Apps verwenden. Diese erleichtern dir deinen Stromverbrauch im Blick zu behalten. Lies dazu: Energiesparen mit einer App: Handy, Strom und Heizung effizient nutzen.
Tipp: Du kannst mit dem Wechsel zu einem Ökostromanbieter den Anteil an Erneuerbaren Energien im deutschen Strommix steigern. Die Stromkosten sind hier nicht unbedingt höher als bei normalen Stromanbietern.