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Zwergpalme anpflanzen, pflegen und überwintern: So geht’s

Eine Zwergpalme kannst du sowohl draußen als auch als Zimmerpflanze kultivieren. In beiden Fällen sorgt sie für exotischen Flair. Wie du die Palme pflanzt, pflegst und überwinterst, erfährst du hier.

Die Zwergpalme stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum und ist ein mediterranes Klima gewohnt. Sie eignet sich gut als Zimmerpflanze, im Sommer kannst du sie aber auch auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Wenn du sie direkt in den Garten pflanzen möchtest, solltest du aufgrund der Frostgefahr in unseren Breitengraden besonders auf einen geeigneten Standort und die richtige Pflege achten. Mehr dazu liest du weiter unten.

Die Zwergpalme ist eine besondere Palme: Sie hat mehrere Stämme und wächst recht buschig und kompakt. Im Topf wird sie bis zu zwei Meter hoch, im Freien bei geeigneten Klima sogar bis zu fünf Meter. Die Blätter erinnern an tief gezackte Fächer, die Blattstiele weisen Dornen auf. Von April bis Juni zieren die Palme cremefarbige bis leicht gelbliche Blüten, die zwischen 15 und 20 Zentimeter lang werden. Nach der Blüte entstehen gelblich-orangene bis bräunliche Früchte, die sehr dekorativ sind.

Zwergpalme im Topf: Draußen oder drinnen

Möchtest du eine Zwergpalme im Topf kultivieren, gibt es dabei Verschiedenes zu beachten. Je nachdem, ob du die Topfpflanze draußen oder drinnen aufstellst, hat sie unterschiedliche Bedürfnisse.

Gefäß: Der Topf (oder besser gesagt Kübel) sollte recht hoch sein, da die Hauptwurzel der Zwergpalme senkrecht nach unten wächst. Sie braucht also genug Platz.

Standort: Im Haus oder in der Wohnung sollte die Zwergpalme im lichten Halbschatten oder in der Sonne ihren Stammplatz finden. Es eignet sich zum Beispiel ein Fenster Richtung Osten, Westen oder auch Süden. Hohe Luftfeuchtigkeit wäre optimal, ist aber kein Muss. Im Winter mag die Zwergpalme es etwas kühler (circa fünf bis zehn Grad Celsius), aber dennoch hell. Bekommt sie zu wenig Licht ab, wächst sie langsamer und die Abstände zwischen den Fächerblättern werden größer.

Nach draußen stellen: Bei warmem Klima kann die Zwergpalme draußen stehen – ob auf dem Balkon oder auf der Terrasse ist egal. Möglich ist das in der Regel vom Mai nach dem letzten Frost (Stichwort Eisheilige) bis zum Oktober vor dem ersten Frost. Gewöhne die Palme stets langsam an veränderte Witterungsverhältnisse. Konkret heißt das, dass du sie im Frühjahr nicht sofort in die pralle Sonne stellen solltest. Hinweis: Wenn die Zwergpalme nur drinnen steht, wachsen in der Regel keine Blüten und auch keine Früchte.

Substrat: Wichtig ist, dass die Erde für die Zwergpalme möglichst durchlässig ist. Deshalb solltest du hochwertige Pflanzenerde verwenden und ihr (scharfen) Sand und organischen Dünger wie Kompost untermischen. Wenn du zusätzlich Kies oder Blähton hinzugibst, lockert das Substrat noch besser auf und du vermeidest Staunässe. Humus ist nicht notwendig, eine gute, nährstoffhaltige oder/und lehmhaltige Gartenerde reicht aus.

Zwergpalme im Garten pflanzen

Die Zwergpalme direkt in den Garten zu pflanzen, ist nur in milden Lagen empfehlenswert. Mit Frost kommt sie nicht gut zurecht, obwohl sie zeitweise auch mal leichte Minusgrade verträgt. Beispielsweise eignen sich Gefilde, in denen Weinbau möglich ist. Wäge ab, ob du es versuchen möchtest oder mit einer Kübelhaltung auf der sicheren Seite sein willst. So oder so – hier haben wir eine Anleitung für dich, wie du die Palme nach draußen pflanzt und was du beachten solltest:

  1. Stelle den Wurzelballen der Zwergpalme in einen Wassertrog, damit er sich vollsaugen kann.
  2. Wähle einen geeigneten Standort aus. Dieser sollte wind- und regengeschützt und sonnig sein. Am besten pflanzt du die Zwergpalme in die Nähe einer Hauswand auf der Südseite
  3. Hebe ein Pflanzloch aus. Dieses sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen.
  4. Überprüfe das Pflanzloch auf Wurzeln oder Pflanzenreste und entferne diese gegebenenfalls. Lockere die Erde etwas auf.
  5. Reichere die ausgehobene Erde mit Nährstoffen und Sand an, indem du Hornspäne, Kompost und Sand untermischst.
  6. Optional kannst du eine Drainage einbauen, um Staunässe zu verhindern. Dafür eignet sich eine Schicht aus Kies oder kleine Tonscherben am besten. Ein Unkrautvlies schützt die Wurzeln und hält unerwünschte andere Pflanzen ab. Achte beim Kauf am besten auf die Inhaltsstoffe des Vlieses – es gibt auch biologisch abbaubare.
  7. Setze die Zwergpalme in das Pflanzloch, fülle alles mit der angereicherten Erde auf und tritt sie fest.
  8. Befestige direkt neben der Palme einen Pfahl mit einer Schnur (zum Beispiel aus Bast), um für einen besseren Stand zu sorgen.
  9. Gieße die Zwergpalme ordentlich an.
  10. Verteile Rindenmulch um die neu gepflanzte Palme. Er bietet Schutz und versorgt sie mit Nährstoffen.

Tipp: Pflanze nur ältere Exemplare der Zwergpalme ins Freie. Sie sind etwas toleranter gegenüber kälteren Witterungsbedingungen. Das heißt, du kannst die Palme die ersten paar Jahre im Kübel kräftig wachsen lassen und dann nach draußen pflanzen.

So pflegst du deine Zwergpalme

Ob im Topf oder draußen – die Pflege der Zwergpalme fällt in beiden Fällen ähnlich aus. Beachte folgende Punkte, um dich möglichst lange an einer gesunden Zwergpalme zu erfreuen:

  • Gießen: Gieße die Palme sowohl im Topf als auch im Garten regelmäßig. Die Erde sollte immer leicht feucht sein, die oberer Erdschicht kann ruhig leicht antrocknen. Komplett austrocknen sollte die Erde aber nie, da Trockenheit die Pflanze schwächt. Passe die Wassermenge und Gießregelmäßigkeit an das Wetter an: Ist es längere Zeit sehr heiß, solltest du mehr gießen als an kühleren Tagen. Vermeide es, zu oft zu gießen und vermeide unbedingt Staunässe. Im Winter musst du allgemein weniger gießen.
  • Düngen: Unterstütze die Palme in ihrer Wachstumsphase circa alle zwei Wochen mit Dünger. Das betrifft vor allem Jungpflanzen im Frühjahr und Sommer. Verwende dazu hochwertigen Bio-Dünger oder (selbst gemachten) organischen Dünger. Du kannst zum Beispiel Brennnesseljauche selber machen.
  • Schneiden: Schneide lediglich braune, vollständig eingetrocknete Blätter ab, damit neue kräftig nachwachsen können. Schneide das Blatt dann an der Basis ab und lasse wenige Zentimeter stehen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst.
  • Umtopfen: Pflanzt du die Palme in einen Kübel, solltest du sie ab und an umtopfen. In der Regel ist dies nur alle paar Jahre notwendig. Wenn Wurzeln oben oder unten aus dem Gefäß treiben und die Zwergpalme lockerer im Topf steht, ist es Zeit. Topfe dann am besten im Frühjahr um, tausche große Teile der „alten“ Erde aus. Vergiss nicht, die Erde zu lockern.
  • Vermehren: Am einfachsten ist es, die Zwergpalme über Wurzelableger zu vermehren. Schneide dazu einen Trieb mit Wurzel ab und pflanze ihn an einem anderen Ort oder in einem Topf mit angereicherter Erde (siehe oben) ein. Halte die Erde leicht feucht, bis sich neue Wedel bilden.
  • Krankheiten und Schädlinge: In der Regel wird die Zwergpalme kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen. Dennoch ist es ratsam, sie immer wieder zu kontrollieren, damit du frühzeitig handeln kannst.

Zwergpalme richtig überwintern

Zwergpalme drinnen überwintern: Wie oben erwähnt, solltest du im Winter für deine Zwergpalme einen etwas kühleren Standort wählen. Geeignet ist zum Beispiel ein kühles Treppenhaus oder eine Garage. Hast du keinen solchen Ort zur Verfügung, kannst du sie auch in der warmen Wohnung überwintern.

Zwergpalme draußen überwintern: Packe die Palme vor dem ersten Frost oder spätestens, wenn tagsüber Minustemperaturen herrschen, mit Vlies, einem Jutesack oder Luftpolsterfolie ein. Die Folie kannst du häufig wiederverwenden, wenn du sorgsam mit ihr umgehst. Schütze vor allem die Wurzeln, bestreue die Erdoberfläche um den Stamm dick mit Laub oder Rindenmulch. Hast du deine Zwergpalme im Topf gepflanzt, solltest du diesen an einen geschützten Ort stellen, zum Beispiel an eine Hauswand und am besten niederschlagssicher. Zusätzlich kannst du die Palme beispielsweise auf eine alte Holz- oder Styropor-Platte heben, um die Kälte von unten einzudämmen.