Aus Samen kannst du Kohlrabi selbst vorziehen. So züchtest du die Jungpflanzen unter geschützten Bedingungen heran, bevor du sie später ins Beet setzt. Wir verraten dir, wie du den pflegeleichten Kohlrabi für den Garten vorbereitest.
Kohlrabi vorzuziehen bedeutet, dass du die Samen im Haus oder in der Wohnung keimen lässt. So verhinderst du, dass die jungen Pflänzchen draußen bei kalten Temperaturen erfrieren. Außerdem sind sie auf diese Weise in den ersten Wochen besser vor Schädlingen geschützt.
Die beste Zeit, um Kohlrabi vorzuziehen, ist von Mitte Februar bis Ende März. Natürlich kannst du im Frühling auch auf dem Markt oder in der Gärtnerei Kohlrabi-Jungpflanzen kaufen und sie direkt bei dir daheim einpflanzen. Wenn du Kohlrabi selbst vorziehst, kommst du allerdings günstiger weg. Außerdem hast du beim Saatgut eine größere Auswahl als bei den schon herangewachsenen Pflanzen. Die Kohlrabisorten Blaril, Azur Star und Blaro sind sogar lila und stellen im Garten einen besonderen Blickfang dar.
Kohlrabi vorziehen: Das brauchst du dazu
Gemüse selbst zu säen ist nicht schwierig. Egal ob Kohlrabi oder Tomaten – das Grundprinzip ist immer das gleiche. Folgende Materialien brauchst du, um Kohlrabi vorzuziehen:
- Kleine Blumentöpfe, einen Eierkarton oder ausgewaschene Joghurtbecher als Aussaatgefäße. Wichtig ist, dass die Gefäße ein Loch am Boden haben, damit das Wasser ablaufen kann.
- Anzuchterde. Sie ist nährstoffärmer als herkömmliche Erde. Auch wenn das unlogisch klingt, wachsen die Pflanzen dadurch besser, denn sie müssen sich beim Wachsen mehr „anstrengen“. Das Resultat sind längere und stärkere Wurzeln.
- Einen Müllbeutel, um die Anzuchtgefäße zu bedecken. So schaffst du ein gewächshausähnliches Klima für die Jungpflanzen.
- Um die Jungpflanzen zu pikieren, brauchst du später einen Balkonkasten oder größere Blumentöpfe.
Kohlrabi vorziehen und umpflanzen: So geht's
Hast du alles für die Vorzucht vorbereitet, kannst du auch schon ans Ansäen gehen:
- Fülle deine Aussaatgefäße mit Anzuchterde. Stecke pro Töpfchen oder Becher einen Samen circa einen Zentimeter tief in die Erde. In einem größeren Topf kannst du auch mehrere Samen säen. Achte dabei auf einen Abstand von mindestens fünf Zentimeter, damit sie ausreichend Platz zum Wachsen haben.
- Gieß die Erde – aber nicht zu viel. Sonst schwemmt das Wasser die Samen weg.
- Stelle die Aussaatgefäße an einem sonnigen Ort, zum Beispiel ein Fensterbrett.
- Stich einige Löcher in die Mülltüte und bedecke deine Aussaatgefäße damit. Durch die Tüte stauen sich ähnlich wie in einem Gewächshaus Feuchtigkeit und Wärme. So wächst dein Kohlrabi schneller.
- Halte die Erde während der gesamten Anzucht feucht. Sie darf weder zu nass noch zu trocken sein. Das erreichst du gut mit einer Sprühflasche.
- Nach ungefähr einer Woche beginnen die Samen zu keimen. Nach spätestens vier Wochen sollten neben zwei Keimblättern mindestens zwei weitere, größere Blätter zu sehen sein.
Sobald die größeren Blätter zu sehen sind, kannst du dich ans Pikieren machen. Das bedeutet, dass du die Kohlrabis vereinzeln und umtopfen musst.
- Löse die Pflänzchen vorsichtig aus der Erde. Es gibt spezielle Pikierstäbchen dafür, aber du kannst auch einen gewöhnlichen Teelöffel verwenden.
- Pflanze die pikierten Kohlrabiplänzchen im Anschluss einzeln in größere Töpfe. Jetzt kannst du statt Anzuchterde normale, torffreie Pflanzenerde verwenden.
Ab Anfang Mai, wenn die Temperaturen über 10 Grad bleiben, kannst du die Kohlrabipflanzen nach draußen umsiedeln. Entweder pflanzt du sie mit circa 30 Zentimetern Abstand zueinander in ein Gemüsebeet oder in einen größeren Topf. Kohlrabi wächst auch gut als Balkongemüse in einem Blumenkasten oder einer Blumenschale.
Hat die Kohlrabiknolle einen Durchmesser von circa zehn Zentimetern erreicht, kannst du sie ernten. Je nach Sorte und Wetterverhältnissen ist es acht bis zwölf Wochen nach dem Pikieren so weit. Da Kohlrabi verhältnismäßig schnell wächst, ist es sogar möglich, das Gemüse zweimal im Jahr anzubauen. Kohlrabi kannst du bis Anfang Juli säen. Danach wird es zu spät, weil ab dem Spätsommer die Nächte wieder kälter werden.