Die Rhabarber-Erntezeit beginnt im April und ist von relativ kurzer Dauer. Hier erfährst du, wie lange Rhabarber geerntet werden darf und was der Johannistag damit zu tun hat.
Das saure Gemüse ist vielseitig einsetzbar und wegen seiner Vitamine und Mineralstoffe ist Rhabarber besonders gesund. Doch es gibt einen Wermutstropfen für alle, die ihn lieben: Die Rhabarber-Erntezeit ist recht kurz. Sie beginnt im April und endet bereits Mitte Juni, traditionell spätestens am 24. Juni, dem Johannistag. Die Stangen wachsen und reifen auch noch danach, aber diese sollten dann nicht mehr geerntet werden.
Warum ist die Rhabarber-Erntezeit so kurz?
Das hat zwei Gründe:
1. Der Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber steigt an
Rhabarber enthält eine Menge Oxalsäure. An sich ist diese nicht ungesund. Der menschliche Körper produziert Oxalsäure selbst und sie steckt in einer Vielzahl pflanzlicher Lebensmittel, zum Beispiel Spinat. Zu viel Oxalsäure kann dem Körper allerdings schaden: sie vermindert die Nährstoffaufnahme und fördert die Bildung von Nierensteinen. Je länger du mit der Rhabarberernte wartest, desto mehr Oxalsäure produziert das saure Gemüse. Deswegen solltest du die Rhabarber-Erntezeit von April bis Ende Juni einhalten.
2. Die Pflanze muss sich regenerieren können
Ende Juni kommt es beim Rhabarber zu einem Wachstumsschub, einem zweiten Austrieb. Die Pflanze benötigt diesen, um sich zu regenerieren. Rhabarber sollte dann nicht mehr geerntet werden, damit er im nächsten Jahr gut gedeihen kann.
Rhabarber-Ernte: Warum der 24. Juni/Johannistag?
Der Stichtag für das Ende der Rhabarber-Erntezeit ist traditionell der 24. Juni beziehungsweise der Johannistag: Im Kirchenjahr wird die Geburt von Johannes dem Täufer gefeiert.
Der Johannistag spielt ebenso für die Landwirtschaft und das Wetter eine wichtige Rolle. Es gibt viele Ernteregeln und Erntetraditionen für diesen Tag – unter anderem, dass die Erntezeit von Rhabarber endet, außerdem auch die Spargelzeit. Am 24. Juni geht laut dieser Tradition die sogenannte Schafskälte zu Ende und viele Pflanzen werden reif. Auch für den Rhabarber bedeutet dies einen Wachstumsschub, für uns aber den Anstieg der Oxalsäure in der Pflanze.
Natürlich kann man das Ende der Rhabarber-Erntezeit nicht an einem einzigen Tag festmachen. Falls du das saure Gemüse noch am 25. Juni erntest, wird das nicht gleich negative Auswirkungen auf deinen Körper haben. Trotzdem gilt: Gegen Ende Juni sollte wirklich Schluss sein mit der Rhabarberernte.
Wenn du das saure Gemüse gerne nach der Erntezeit isst, kannst du Rhabarber einfrieren. So kannst du leckere Rhabarber-Rezepte ebenso im Sommer, Herbst oder Winter zubereiten.
Der richtige Zeitpunkt für die Rhabarber-Ernte
Die Rhabarber-Erntezeit beginnt normalerweise im April. Ob die einzelnen Rhabarberstangen reif sind, erkennst du an den glatten Blättern und Stangen, sie sind also nicht mehr gewellt sind. Die Stangen haben dann in etwa eine Dicke von 1,5 bis 2,5 Zentimetern und fühlen sich fest an. Die Farbe der Stängel kann zwischen einem frischen Grün bis zu einem kräftigen Rot variieren.
Wichtig: Du solltest keinen Rhabarber ernten, der sich in seinem ersten Anbaujahr befindet. Ansonsten ist sein Wachstum gefährdet.
Rhabarber richtig ernten
Beim Rhabarber werden die Stängel geerntet, die Blätter sind ungenießbar. Diese kannst du aber noch verwenden, zum Beispiel als Dünger: Nicht wegwerfen! So kannst du Rhabarberblätter verwenden. Die Wurzeln sind zwar essbar, werden hierzulande aber in der Küche meist nicht verwendet. Allerdings finden sie Anwendung in der Medizin.
So erntest du Rhabarber:
- Umfasse den Stängel am unteren Ende und drehe ihn vorsichtig heraus. Schneide ihn nicht ab, denn dadurch wird das Wachstum der Pflanze gestört.
- Schneide danach die Blätter und das untere weiße Ende des Rhabarbers ab. Beide Teile enthalten sehr viel Oxalsäure.
- Bei dieser Gelegenheit kannst du auch die Blüten des Rhabarbers entfernen, das fördert das Wachstum.
- Außerdem solltest du nicht alle Stangen auf einmal ernten, mindesten ein Drittel sollte übrig bleiben. So strapazierst du die Pflanze nicht zu sehr und sie ist auch im nächsten Jahr kräftig.