Pak Choi anzubauen ist einfacher als gedacht, denn der asiatische Blattkohl wächst auch in europäischem Klima. Was du dabei beachten solltest, liest du hier.
Pak Choi stammt aus dem chinesischen Raum. Das Blattgemüse wird oftmals auch Pok Choi oder Pak Choy geschrieben. Im Deutschen heißt Pok Choi häufig „Chinesischer Blätterkohl“ oder „Chinesischer Senfkohl“. Optisch ähnelt das Blattgemüse unserem heimischen Mangold, weshalb er im Englischen den Namen „Mustard Chard“ (also „Senfmangold“) trägt.
In den letzten Jahren gewann Pak Choi immer mehr an Beliebtheit. Die Hauptanbaugebiete sind im ostasiatischen Raum. Neben China gehören auch Taiwan, Korea und Japan dazu. In den letzten Jahren bauen außerdem europäische Landwirt:innen Pak Choi vermehrt an, wie etwa in Holland.
Dabei musst du den Verwandten des Chinakohls nicht importiert kaufen, um ihn genießen zu können: In deinem Garten oder sogar auf dem Balkon kannst du Pak Choi selbst anbauen.
Was du beachten solltest, wenn du Pak Choi anbauen möchtest, liest du in den folgenden Absätzen.
Pak Choi anbauen: Die Vorbereitungen
Pak Choi anzubauen gelingt mit der richtigen Vorbereitung bestimmt. Da das Blattgemüse ursprünglich aus einem anderen klimatischen Gebiet stammt, ist es wichtig, dass du für einen guten Standort und gute Bodenbedingungen sorgst. Die folgenden Hinweise solltest du beachten, bevor du Pak Choi anbaust:
Standort:
- Pak Choi benötigt einen hellen und warmen Standort. Außerdem ist es wichtig, dass der Platz windgeschützt ist.
- Pak Choi hat flache Wurzeln und ist daher auch für den Anbau in Kübeln und damit für Balkongemüse geeignet.
Boden:
- Die Erde sollte nährstoffreich und humos (also reich an Humus) sein. Je nach Bodenbedingungen solltest du den Boden noch einmal auflockern und mit reifem Kompost anreichern, bevor du Pak Choi pflanzt.
- Das Auflockern ist auch wichtig für die Bodenbeschaffenheit. Pak Choi fühlt sich in lockerer, durchlässiger Erde am wohlsten. Staunässe hingegen bekommt der Pflanze nicht gut.
Mischkulturen:
- Damit sich Pak Choi in deinem Garten wohl fühlt, solltest du die passenden Mischkulturen beachten. Zu guten Nachbarn für Pak Choi gehören unter anderem: Bohnen, Erbsen, Endiviensalat, Kohlrabi, Spinat, Tomaten.
- Zu den schlechten Nachbarn zählen: Andere Kohlarten und Kreuzblüter, Rettich, Radieschen.
Pak Choi anbauen: Pflanzen und Pflegen
Pak Choi anzubauen ist unkompliziert und geht schnell. Das Blattgemüse ist bereits in fünf bis acht Wochen erntereif. Nur auf Kälte und Frost reagiert die exotische Kohlsorte empfindlich. Daher solltest du Pak Choi erst nach den Eisheiligen im Freiland aussäen. Ab Mitte April kannst du Pak Choi auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen und Mitte Mai in die Beete setzen. Dank der kurzen Kulturzeit reicht es aber auch aus, wenn du Pak Choi im Juni, Juli oder sogar erst im August aussäst.
So gehst du bei der Aussaat vor:
- Ziehe Rillen mit etwa einem halben bis einem Zentimeter Tiefe. Da legst du die Samen in einem Abstand von etwa 10 Zentimetern hinein.
- Bedecke die Samen nun mit Erde und versorge sie mit ausreichend Wasser. Versorge den Boden während der gesamten Keimzeit ausreichend mit Feuchtigkeit.
- Nach etwa drei Wochen vereinzelst du die Samen auf einen Abstand von 25 mal 25 Zentimetern.
- Setzt du vorgezogene Jungpflanzen ein, achte von Beginn an auf einen Abstand von 25 mal 25 Zentimetern.
Tipp: Lass dir ruhig Zeit bei der Aussaat von Pak Choi. Als sogenannte Langtagpflanze fördern lange Tage und niedrige Temperaturen die Blüte des chinesischen Kohls. Durch die Blüte schießt die Pflanze in die Höhe, die Blattrippen werden holzig und ungenießbar. Zwar kannst du auch die Blüten essen, aber während der Blüte bildet die Pflanze kaum noch Blätter aus. Es macht also Sinn bis nach dem 21. Juni (dem Tag im Jahr mit der längsten Sonnendauer), zu warten, um Pak Choi anzubauen beziehungsweise auszusäen.
Einmal am richtigen Standort, ist die Pflege von Pak Choi einfach. Die folgenden Hinweise zur Pflege solltest du dennoch beachten:
- Das wichtigste für den exotischen Kohl ist ausreichend Wasser. Vor allem wenn du Pak Choi in Kübeln kultivierst und wenn der Sommer heiß und trocken ist, solltest du Pak Choi täglich wässern. Damit der Boden nicht so schnell austrocknet, kannst du die Pflanzen auch mulchen.
- Hast du den Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt (zum Beispiel mit Kompost), bevor du Pak Choi gepflanzt hast, brauchst du die Pflanzen dank der kurzen Kulturzeit kein weiteres mal zu düngen.
- Hast du den Boden zu Beginn nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, kannst du auch später noch mit etwas organischem Dünger nachhelfen. Verteile den Dünger um die Pflanzen, damit die Nährstoffe nach und nach mit dem Wasser in den Boden einsickern.
Pak Choi ernten, lagern und verarbeiten
Nachdem du Pak Choi erfolgreich angebaut und gepflegt hast, ist es nach fünf bis acht Wochen an der Zeit zu ernten, zu lagern und zu verarbeiten. Was du dabei beachten solltest, liest du hier:
Ernte:
- Im Vergleich zu anderen Salat- und Kohlsorten bildet Pak Choi keinen festen Kopf aus. Die löffelförmigen Blätter formen eher eine lose Rosette. Du kannst die Blätter nach und nach von außen ernten. Wenn du das Herz der Pflanze nicht verletzt, wächst sie einfach weiter.
- Du kannst natürlich auch die gesamte Pflanze auf einmal ernten. Das hat den Vorteil, dass du die Blätter mitsamt der Wurzel aus der Erde ziehst. Das hilft, um die Blätter länger frisch zu halten.
Lagern:
- Nach der Ernte hält sich die Kohlsorte ein paar Tage. Wickle die Blätter dafür in etwas feuchtem Küchenpapier ein und bewahre sie im Kühlschrank auf.
- Damit du das ganze Jahr von deinem selbst angebauten Pak Choi zehren kannst, frierst du die Blätter am besten ein. Wie das funktioniert, liest du hier:
Verarbeiten:
- Mit anderen Kohlsorten verglichen ist Pak Choi vergleichsweise mild im Geschmack und gut bekömmlich. Daher kannst du Pak Choi roh essen und für Salat verwenden. Wie wäre es zum Beispiel mit unserem Pak-Choi-Salat mit Apfel?
- Für asiatische Wokgerichte ist das Blattgemüse besonders gut geeignet. Dafür kannst du Pak Choi braten.