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Trotz Hitze und Trockenheit ein schöner Garten? So geht’s

Unter einem sehr heißen und trockenen Sommer leiden auch die Pflanzen in deinem Garten. Deshalb solltest du deinen Garten an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen. Wie das funktioniert, erfährst du hier.

Die immer heißeren Sommer lassen uns auch in Deutschland die Klimakrise bereits spüren. So berichtet der Deutsche Wetterdienst, dass die Jahre bis 2028 bis zu einem Grad zu warm ausfallen könnten. Damit steigt die Gefahr für Hitzewellen und ungewöhnlich trockene Sommer.

Diese neuen klimatischen Bedingungen stellen auch unsere Pflanzen vor neue Herausforderungen. Die Expertin für Agrarpolitik Katrin Wenz gibt in einem Artikel des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Tipps, wie wir unseren Garten an heiße Sommer anpassen können.

Neue Pflanzen für heiße Sommer

Laut Wenz müssen wir für unsere Gärten zunächst Pflanzen auswählen, die gut mit Trockenheit umgehen können und auch in einem heißen Sommer nicht viel Wasser benötigen. Andere Pflanzen werden kommende Sommer wohl kaum überstehen. Denn wir können nicht unbegrenzt gießen, sondern werden besonders in Zukunft sehr sparsam mit Wasser umgehen müssen, so Wenz.

Gut geeignete Pflanzen für veränderte Bedingungen in der Klimakrise sind viele alte, regionale Sorten. Diese sind in der Regel besonders widerstandsfähig. Mehr zu alten Obst- und Gemüsesorten aus Deutschland findest du in diesen Artikeln:

  • Alte Gemüsesorten: Kennst du diese 7 seltenen Gemüse?
  • Alte Apfelsorten: Darum sind sie gesünder
  • Alte Tomatensorten: Für mehr Vielfalt und Geschmack

Auch Pflanzen, die ursprünglich in südlichen Gebieten beheimatet sind, kommen mit Trockenheit und Hitze gut zurecht. Laut Wenz fühlen sich so zum Beispiel auch zunehmend Feige, Kiwi und Aprikosen in deutschen Gärten wohl. Du musst nur in der Anfangsphase darauf achten, ausreichend zu gießen. Die Expertin empfiehlt dafür sogenannte Baumbewässerungssäcke. Diese füllst du einmal auf. Dann laufen sie über einen Zeitraum von bis zu acht Stunden leer und versorgen die Pflanze dabei regelmäßig mit Flüssigkeit.

Bodenqualität, richtige Standorte und Bio-Pflanzen

Neben den passenden Pflanzenarten kannst du deinen Garten laut Katrin Wenz durch weitere Tipps vor Austrocknung schützen:

  • Nutze den Boden als natürliche Klimaanlage: Achte dafür darauf, so viel Bodenfläche wie möglich zu bepflanzen. Denn Pflanzen können die Umgebungstemperatur durch Verdunstung leicht herunterkühlen. Sie entziehen der Luft dabei Wärme, indem sie Sonnenenergie aufnehmen und diese in Verdunstungskälte umwandeln.
  • Bepflanze nicht nur deinen Boden, sondern nutze dafür auch Dächer und Fassaden.
  • Plane gut, wo du welche Sorten anpflanzt: Für manche Pflanzen kannst du bedenkenlos vollsonnige Standorte wählen. Andere benötigen regelmäßig Schatten und würde in der prallen Sonne eingehen.
  • Erhöhe den Humusanteil im Boden: Humusreiche Böden können Wasser besser speichern. Um dies zu bewerkstelligen, solltest du deinen Boden möglichst wenig bearbeiten. Säe zudem Pflanzen aus, die die Bodenqualität gezielt verbessern. Auch Mulch und Kompost kannst du regelmäßig einarbeiten.
  • Greife möglichst auf Pflanzen und Saatgut in Bio-Qualität zurück: Diese sind frei von Gentechnik und Pestiziden und damit widerstandsfähiger. Mehr dazu erfährst du hier: Bio-Saatgut: Gute Gründe für Bio-Samen und wo du sie kaufen kannst
  • Spare Wasser: Versuche, das Wasser möglichst im Kreislauf deines Gartens zu halten. Dafür kannst du Regenwasser sammeln und speichern oder Mulden anlegen. In diesen kann das Wasser versickern und so den Boden bewässern, anstatt vorher zu verdunsten. Verzichte zudem auf Rasensprenger und gieße stattdessen selbst mit der Gießkanne. Denn beim Sprengen geht viel Wasser durch Verdunstung verloren. Wasser möglichst effizient zu nutzen, ist übrigens auch ein wichtiger Aspekt der Permakultur.
  • Gieße in Maßen: Wir neigen dazu, unsere Pflanzen zu stark zu wässern. Die Pflanzen passen sich an die übermäßige Wasserzufuhr an und halten ihre Wurzeln nah der Oberfläche. Gießen wir weniger, wurzelt die Pflanze hingegen tiefer und wird widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit.

So unterstützt du den Artenschutz im Garten

Mit einem Garten, der gut an die Klimakrise angepasst ist, kannst du auch heimische Insekten und Vögel schützen. Dafür solltest du laut Wenz vorwiegend alte, heimische Pflanzen anbauen. Auf Pflanzen aus südlichen Gebieten solltest du nur in Maßen zurückgreifen. Sie sind zwar gut an Hitze und Trockenheit angepasst, jedoch nicht an die Bedürfnisse der hier lebendenden Insekten.

Besonders gut für den Artenschutz eignen sich heimische, mehrjährige Stauden. Diese sind robust und gleichzeitig besonders gut als Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten und Vögel geeignet.

Anstatt einen gepflegten und kurzen Rasen empfiehlt die BUND-Expertin zudem eine Blumenwiese. Denn das kurze Gras braucht viel Pflege und Bewässerung und vertrocknet bei heißen Temperaturen besonders schnell. Indem du das Gras stattdessen wachsen lässt, sparst du nicht nur Wasser und Mühe, sondern bietest Insekten auch vielfältige Nahrungsquellen.