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Kaffeesatz entsorgen: Bitte nicht im Abfluss

Kaffeesatz in den Abfluss zu gießen soll nicht nur bequem sein, sondern auch die Rohre reinigen und so Verstopfungen vorbeugen. Ob es sich dabei um einen Fakt oder einen Mythos handelt, erfährst du hier.

Den Kaffeesatz direkt in den Abfluss zu spülen und die Kaffeekanne oder -maschine dann gleich abzuwaschen, ist meist bequemer, als den Kaffeesatz im Biomüll zu entsorgen. Und für die Rohre soll es auch noch gut sein: Eine verbreitete Weisheit besagt, Kaffeesatz könne auf seinem Weg durch die Rohre Ablagerungen entfernen und wie eine Art natürlicher Rohrreiniger wirken. Laut Expert:innen hat diese Annahme leider wenig mit der Realität zu tun.

Kaffeesatz im Abfluss: Eher Verstopfung als Reinigung

Dass Kaffeesatz den Abfluss reinigt, ist nicht nur falsch – es ist sogar das Gegenteil der Fall, so Ralph Sluke vom Verband Deutscher Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen gegenüber der ZEIT. Ihm zufolge verbinden sich die Kaffeekörner mit anderen Ablagerungen zu besonders harten Klumpen, die die Rohre schließlich irgendwann verstopfen.

Um dies zu verhindern, solltest du möglichst gar keine Essensreste im Abfluss entsorgen. Kleinere Speisereste gehören in der Regel in den Biomüll. Auch Öle und Bratfett, die wie Kaffeesatz oft im Abfluss landen, solltest du besser im Hausmüll entsorgen. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber Speiseöl entsorgen: Wohin mit dem abgelaufenen Öl?

Kaffeesatz kannst du statt in den Abfluss in den Biomüll geben oder du auf andere Weise weiterverwenden. So eignet sich Kaffeesatz unter anderem als Zutat für Shampoos oder Peelings, als Ersatz für Scheuermilch oder als Mittel gegen schlechte Gerüche. Genaue Anleitungen und weitere Tipps findest du hier: 7 Tipps für Kaffeesatz – viel zu wertvoll zum Wegwerfen.

Verstopfter Abfluss: Das kannst du tun

Du solltest also besser keinen Kaffeesatz verwenden, wenn dein Abfluss tatsächlich einmal verstopft ist. Die Kaffeekörner würden die Verstopfung sogar eher verschlimmern. Du musst jedoch auch nicht gleich zu chemischen Rohrreinigern greifen, denn diese zählen laut dem NABU zu den giftigsten Haushaltsreinigern überhaupt. Die enthaltenen giftigen Chemikalien sorgen zwar für freie Rohre, gelangen so jedoch auch in die Umwelt und belasten umliegende Gewässer.

Leicht verstopfte Rohre kannst du stattdessen mit einer Mischung aus Backpulver oder Natron und Essig reinigen. Bei schwereren Verstopfungen hilft meist ein Pömpel oder eine Rohrspirale. So reinigst du das Rohr effizient und ohne zusätzliche Chemikalien. Wie diese Methoden genau funktionieren, erklären wir dir hier: Verstopften Abfluss reinigen.