Die Temperatur im Schlafzimmer wirkt sich auf unsere Schlafqualität aus. Sie sollte weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Welche die ideale Schlaftemperatur ist und ob du dafür im Winter heizen musst, erfährst du hier.
Lieber die kalte Nachtluft durchs geöffnete Fenster ins Schlafzimmer lassen oder die Heizung für gemütliche Temperaturen aufdrehen? Darüber, ob das Schlafzimmer besser kühl oder warm temperiert sein sollte, gehen die Meinungen auseinander. Schließlich hat jeder Mensch seine persönliche Wohlfühltemperatur. Daher gibt es auch nicht die eine ideale Temperatur für alle Schlafzimmer. Doch Richtwerte geben Orientierung, bei welchen Temperaturen wir besser und gesünder schlafen.
Was ist die ideale Temperatur im Schlafzimmer?
Grundsätzlich gilt, dass es im Schlafzimmer weder zu kalt noch zu warm sein sollte. Die Schlafpsychologin Dr. Michelle Drerup rät, die Temperatur im Schlafzimmer auf 15 bis 19 Grad einzustellen. Viel kälter oder wärmer sollte es im Schlafzimmer nicht werden, denn zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können sich negativ auf unsere Schlafqualität und Gesundheit auswirken. Laut Michelle Drerup wachen wir beispielsweise eher auf, wenn es im Schlafzimmer unangenehm warm oder zu kalt wird.
Einer Studie aus dem Jahr 2012 zufolge liegt dies daran, dass zu viel Wärme oder Kälte in direktem Zusammenhang mit erhöhter Wachsamkeit und verringertem REM-Schlaf steht, also der Phase des Schlafes, in der unser Gehirn hochaktiv ist und wir träumen. Grund dafür ist, dass zu hohe oder zu niedrige Temperaturen unseren Körper zur Thermoregulation veranlassen. Diese beeinflusst wiederum den Mechanismus der Schlafregulierung.
Thermoregulation meint die Regulation unserer Körperkerntemperatur. Unser System versucht mittels der Thermoregulation, die Körpertemperatur konstant auf etwa 37 Grad zu halten. Dazu nutzt es Mechanismen wie Wärmeproduktion und Wärmeabgabe.
Forschende der Universität Bern fanden heraus, dass bestimmte Gehirnzellen die REM-Schlafphase jedoch dann auslösen, wenn sich der Körper am wenigsten um die Temperatur kümmern muss. Das heißt: Du kannst aktiv deinen REM-Schlaf mit der richtigen Temperatur im Schlafzimmer fördern. Dafür sollte es weder zu warm noch zu kalt sein, sodass dein Körper keine Thermoregulation betreiben muss.
Temperatur im Schlafzimmer: Im Winter heizen?
Im Winter musst du meistens nicht heizen, um die Richtwerte von 15 bis 19 Grad zu erreichen. Wenn die Temperatur im Schlafzimmer beispielsweise bei 16 oder 17 Grad liegt, du aber trotzdem frierst, kannst du zunächst probieren, ob dir nicht eine dickere Bettdecke und Wärmflasche ausreichen. Wer jedoch stark friert und aufgrund schlechter Isolierung nur 15 Grad im Schlafzimmer hat, kann die Temperatur durch leichtes Heizen entsprechend anpassen.
Auch ein weiterer Punkt spricht dafür, das Schlafzimmer im Winter unter Umständen zu heizen: Laut dem Umweltbundesamt steigt das Schimmelrisiko, wenn es im Schlafzimmer kälter als 17 Grad wird. Ulrike Körber von der Verbraucherzentrale Sachsen erklärt die Ursache dafür: Während des Schlafens geben wir jede Nacht rund einen halben Liter Feuchtigkeit über Atmung und Schwitzen ab. Diese lagert sich in einem unbeheizten Schlafzimmer an allen kalten Oberflächen wie Innenwänden, Möbeln und Matratzen ab. Mit gelegentlichem Heizen kann man die Feuchtigkeit stattdessen in der Umgebungsluft lösen und dann rauslüften.
Wichtig ist jedoch: Zu warm sollte es im Schlafzimmer nicht werden – nicht nur, um Energie und Geld zu sparen, sondern auch, weil auch Schwitzen der Schlafqualität abträglich ist.
Im Sommer bedeutet das entsprechend, dass du die Temperatur im Schlafzimmer gegebenenfalls senken solltest, um gut schlafen zu können. Tipps dazu findest du hier: Wohnung kühlen – Tipps & Tricks