Wenn du Orchideen schneiden möchtest, solltest du dabei einige grundlegende Hinweise beachten. Wir stellen dir fünf gängige Fehler vor und geben Tipps, wie du diese vermeiden kannst.
Orchideen sind beliebte Zimmerpflanzen. Damit sie möglichst lange leben und immer wieder neue Blüten tragen, ist es wichtig, Orchideen zu schneiden. Dabei schneidest du nicht (wie bei anderen Pflanzen) die Blätter ab, sondern die Wurzeln und Stängel.
Der Rückschnitt der Wurzeln ist nur etwa alle zwei bis drei Jahre fällig – also immer dann, wenn du die Orchidee auch umtopfst. Eingetrocknete Stängel musst du eventuell öfter entfernen. Begehst du beim Schneiden der Orchideen Fehler, können die Pflanzen dadurch Schaden nehmen und gehen im schlimmsten Fall sogar ein.
1. Die richtigen Wurzeln entfernen
Bevor du beginnst, Orchideen zu schneiden, solltest du dich genau darüber informieren, welche Wurzeln du wegschneiden kannst. Denn es passiert leicht, dass du auch gesunde Wurzeln entfernst und der Pflanze damit Schaden zufügst.
Hebst du die Pflanze aus dem Topf, siehst du in der Regel braune, gelbe, weiße, grüne und eventuell auch schwarze Wurzeln:
- Braune, gelbe und schwarze Wurzeln können keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Sie solltest du zurückschneiden, denn sie nehmen der Pflanze wertvollen Platz weg, ohne dabei eine Funktion zu erfüllen.
- Grüne und weiße Wurzeln sind hingegen noch intakt. Sie solltest du nicht wegschneiden.
2. Der richtige Rückschnitt
Ein weiterer Fehler, der häufig beim Schneiden von Orchideen auftritt, ist ein zu zaghafter Rückschnitt. Kranke Wurzeln bilden meist faule Stellen aus, die das Wachstum von Pilzen fördern und die Pflanze anfälliger für Krankheiten machen.
Alle Wurzeln, die nicht grün oder weiß sind, solltest du deshalb direkt an der Basis abschneiden. Weißlich bis grün-gräuliche Wurzeln kannst du etwas kürzen. Bei einer schlecht gepflegten Orchidee mit vielen faulen Wurzeln kann es also sein, dass du die Pflanze fast komplett auslichten musst. Halte dich auch in diesem Fall nicht zurück! Orchideen können in der Regel schnell und effizient neue Wurzeln ausbilden, die sie deutlich besser mit Nährstoffen versorgen.
Auch die Stängel der Orchidee solltest du entfernen, wenn sie braun und eingetrocknet sind. Schneide sie dazu direkt am Ansatz ab.
3. Orchideen mit den richtigen Hilfsmitteln schneiden
Wenn du Orchideen schneiden möchtest, solltest du nicht auf eine Haushaltsschere zurückgreifen. Diese wird kaum in der Lage sein, die teilweise sehr dicken Wurzeln zu durchtrennen. Versuchst du es trotzdem, kann dies zu Verletzungen im Wurzelbereich führen.
Nutze deshalb eine scharfe Garten- oder Bonsaischere. Achte zudem darauf, dass du die Schere vor der Benutzung gut säuberst. Sonst kann es leicht passieren, dass sich Krankheitserreger auf die sensible Pflanze übertragen.
4. Nicht die Orchideen-Blätter schneiden!
Blätter solltest du nicht entfernen, wenn du Orchideen schneiden möchtest. Wenn sich die Blätter gelb verfärben oder eintrocknen, fallen sie irgendwann von selbst ab.
Schneidest du sie ab, können sich an der Schnittstelle Krankheitserreger bilden.
5. Ruhepause nach dem Schneiden
Du hast deine Orchidee geschnitten und jetzt sieht sie ganz kahl aus und zeigt kein Lebenszeichen mehr? Das ist völlig normal. Besonders nach einer intensiven Blütezeit braucht die Pflanze nun Zeit, um sich wieder zu regenerieren. Dann bildet die Orchidee erst einmal weder neue Triebe noch Blätter.
Das ist jedoch kein Grund, die Pflanze voreilig zu entsorgen. Gib ihr etwas Zeit und du wirst vermutlich bald wieder neue Triebe entdecken können. Gießen und düngen musst du die Pflanze in der Zeit nach dem Schneiden übrigens nicht.