Die Clematis ist eine beliebte Rankpflanze und wird dank ihrer vielfältigen Farbenpracht gern als Ziergewächs kultiviert. Wir zeigen dir, was du beim Pflanzen und Schneiden deiner Clematis beachten solltest.
Clematis: Unkomplizierte Zierpflanze
Die pflegeleichten Clematis gibt es in zahlreichen Sorten und Farben. Die beliebte Rankpflanze eignet sich wunderbar, um den Balkon oder Garten von Frühjahr bis Spätherbst in bunten Farben erstrahlen zu lassen. Clematis sind im Allgemeinen sehr robust und unkompliziert. Dennoch solltest du beim Pflanzen und Schneiden ein paar Dingeberücksichtigen.
Clematis pflanzen: Die richtige Zeit
Die meisten Clematis sind so robust, dass sie theoretisch das ganze Jahr über gepflanzt werden können. Besonders gut gelingt die Kultivierung allerdings im Spätsommer, in der Zeit von August bis Oktober. Die Bodentemperatur beträgt jetzt zwischen 15 und 22 Grad und sorgt dafür, dass die Wurzeln schnell und stabil gedeihen können. Dabei ist es egal, ob du deine Clematis in den Topf auf dem Balkon oder direkt ins Freie pflanzt.
Wenn du im Spätsommer pflanzt, gibst du deiner Pflanze außerdem die Möglichkeit, über den Winter fest am neuen Standort einzuwurzeln. So kann sie im kommenden Frühjahr pünktlich austreiben und dich bereits in ihrem ersten Jahr mit einer reichen Blütenpracht beschenken.
Der richtige Standort für deine Clematis-Pflanze
Wilde Clematis wachsen in Laubwäldern, wo sie an den Bäumen bis in die sonnenbeschienenen Kronen hinauf ranken.
- Kopf und Blüten deiner Clematis freuen sich daher immer über ausreichend direktes Sonnenlicht.
- Der untere, oft blätterarme Teil deiner Pflanze steht hingegen lieber schattig.
- Ideal ist ein nach Westen oder Osten ausgerichteter Balkon oder eine Hauswand mit ausreichend Rankmöglichkeiten, in der die Pflanze die Hälfte des Tages Sonnenlicht bekommt.
Damit die unteren 30 bis 50 Zentimeter deiner Clematis nicht der direkten Sonne ausgesetzt sind, kannst du sie mit schattenspendenden Stauden umpflanzen. Pflanze dazu beispielsweise Glockenblumen, Funkien oder Purpurglöckchen in die Nähe des Clematis-Stammes. Diese mögen Sonne und haben eine perfekte Wuchshöhe, um den Clematis-Stamm zu beschatten. Ideal ist, dass ihre Wurzeln recht wenig Platz benötigen und der Clematis so nicht in die Quere kommen.
Die Clematis ist ein Waldgewächs. Sie benötigt daher einen humusreichen Boden mit gutem Wasserabfluss. Staunässe solltest du unbedingt vermeiden. Sie könnte dazu führen, dass die Wurzeln schimmeln.
Möchtest du deine Clematis in einen Ort mit schwerem, dichten Boden pflanzen, solltest du dafür sorgen, dass sich das Wasser dort nicht staut. Hebe dazu mit einem Spaten ein ausreichend großes Loch aus und fülle den Grund mit Sand oder Pflanzenkies. Anschließend kannst du deine Jungpflanze in ausreichend humusreicher Erde darüber setzen.
Clematis schneiden
Wann du deine Clematis schneiden solltest, hängt davon ab, welcher Sorte sie angehört. Die Pflanzen werden in drei Schnittkategorien unterteilt. Diese erkennst du wie folgt:
Schittgruppe eins
Hierzu zählen alle Clematis, die im Frühjahr blühen. Das sind etwa „Clematis montana“ und „Clematis alpina“:
- Diese wilde Gattung legt ihre Blütenknospen im Winter an den bereits bestehenden Trieben an.
- Beide Arten und ihre Untersorten kommen gut ohne Rückschnitte aus.
- Sollte dir die Pflanze jedoch zu groß werden, oder ihre Blütenpracht mit der Zeit nachlassen, kannst du sie im Mai oder Juni zurückschneiden. Zu dieser Zeit ist die Blüte vorüber und deine Pflanze hat ausreichend Zeit, um bis zur nächsten Saison neue Triebe zu entwickeln.
Schnittgruppe zwei
Zu Schnittgruppe zwei zählen die aus verschiedenen Urformen herausgezüchteten Clematis-Hybride.
- Du erkennst sie daran, dass sie meist zwei mal jährlich blühen. Neue Blüten findest du im Frühjahr an kurzen Vorjahrestrieben.
- In der zweiten Blühphase im Sommer bilden sie an den jungen Trieben Knospen.
- Häufig haben Clematis-Hybride besonders große Blüten von bis zu 15 Zentimetern Durchmesser.
- Deinen Clematis-Hybrid solltest du im Winter um gut die Hälfte ihrer Wuchshöhe zurückschneiden. So bleiben dem Frühjahrsflor noch genügend alte Zweige und ein neuer Austrieb erhält durch den Rückschnitt genügend Kraft, um eine üppige Sommerblüte zu entwickeln.
Schnittgruppe drei
Zur dritten Gruppe gehören alle sommerblühenden Arten, wie „Clematis integrifolia“, „Clematis heracleifolia“, „Clematis orientalis“, „Clematis texensis“ und „Clematis tangutica“. Auch die italienische Waldrebe, „Clematis viticella“ gehört zur dieser Kategorie.
- Sommerblüher schneidest du bereits im November oder Dezember stark zurück.
- Es reicht, wenn du von jedem Haupttrieb 50 bis 30 Zentimeter über dem Boden stehen lässt. Dieser radikale Rückschnitt im Winter ist wichtig, da deine sommerblühende Clematis sonst sehr schnell ausdünnen und weniger Blüten entwickeln würde.
Clematis-Pflanz überwintern
Die meisten Clematis-Sorten sind äußerst robust und überstehen auch mehrere Kälteperioden im Winter gut. Bei lang anhaltender Kälte und Minustemperaturen solltest du deine Clematis im Freien jedoch etwas schützen:
- Clematis im Garten bedeckst du dazu mit Reisig, Laub oder Humus. Auch Tannen- oder Fichtenzweige eignen sich als Kälteschutz.
- Steht deine Pflanze im Topf, eignen sich wärmende Matten aus Bast oder Kokos. Wickle die Matten dazu um den kompletten Topf und binde sie locker am unteren Stamm deiner Clematis zusammen.
- Steht deine Clematis überdacht, etwa auf dem Balkon, vergiss nicht, sie auch im Winter regelmäßig zu gießen.