Kein Gefrierfach zu haben, erscheint auf den ersten Blick unpraktisch. Jedoch kommst du auch ohne Tiefkühlfach gut zurecht. Wir stellen dir einige Tipps vor, die ein Gefrierfach überflüssig machen.
Einen Kühlschrank, in dem ein Gefrierfach integriert ist, nennt man Kombigerät. Solche Modelle sind in vielen Haushalten beliebt, lassen allerdings oft nur wenig Stauraum für Gefriergut. Insbesondere große Kombigeräte mit Gefriervolumen verbrauchen laut Angaben des Umweltbundesamts viel Strom und alles andere als nachhaltig. Daneben gibt es Kühlschränke ohne Gefrierfach. Es gibt viele Aspekte, die dafür sprechen, einen einfachen Kühlschrank zu kaufen und kein Gefrierfach im Haushalt zu haben:
- Ohne Gefrierfach bleibt mehr Platz, um Lebensmittel oder Getränke im Kühlschrank aufzubewahren.
- Ein Kühlschrank ohne Gefrierfach lässt sich ideal mit einem energieeffizienten Gefrierschrank kombinieren. Dieser bietet sich vor allem für Mehrpersonenhaushalte an, die viel Tiefkühlkost verzehren und den entsprechenden Stauraum benötigen. Sieh dir dazu unsere Bestenliste der energieeffizientesten Gefrierschränke an.
- Nicht zuletzt sind auch die geringeren Kosten ein Argument, um kein Gefrierfach in der Wohnung zu haben. Denn Kühlschränke ohne Gefrierfunktion verbrauchen weniger Strom und sind meist auch im Anschaffungspreis günstiger.
Kein Gefrierfach: Lebensmittel trotzdem kühlen
Kein Gefrierfach zu haben, bedeutet nicht, dass du Lebensmittel nicht frisch halten kannst. So nutzen viele Menschen die Gefriertruhe, um übrig gebliebene Mahlzeiten einzufrieren. Solche Speisereste kannst du für kurze Zeit jedoch auch im Kühlschrank aufbewahren. Das deutsche Tiefkühlinstitut empfiehlt, Produkte mit kurzer Haltbarkeit noch am selben Tag zu verarbeiten. Das betrifft in der Regel vor allem tierische Lebensmittel. Länger haltbare Lebensmittel, wie gegartes Gemüse kannst du zwischen einem und drei Tagen im Kühlschrank aufbewahren.
Um Lebensmittel mithilfe der richtigen Lagerung länger haltbar zu machen, kannst du dir die natürlichen Eigenschaften der Lebensmittel zunutze machen. Verwende dafür ein spezielles Regalsystem, das keine Energie zum Kühlen benötigt. Innerhalb dieses Regalsystems bleiben bestimmte Produkte wie Äpfel oder Kartoffeln länger frisch. Auch Karotten, Zwiebeln und selbst Eier kannst du in einem solchen Regalsystem ohne Kühlung aufbewahren.
Eine solche clevere Regallösung hat beispielsweise die koreanische Designerin Jihyun Ryou entworfen. Das von ihr designe Regalsystem trägt den Namen „Save Food From The Fridge“ und dient speziell dazu, Lebensmittel platz- und ressourcensparend aufzubewahren. Dabei funktioniert das Regal mit feuchtem Sand und/oder Wasserbehältern, in denen beispielsweise Karotten und Frühlingszwiebeln, sowie andere Gemüsesorten mit Feuchtigkeit versorgt werden. Leider gibt es die Regallösung, die keine Energie zur Kühlung verbraucht noch nicht im Handel zu kaufen. Jedoch kannst du mit etwas handwerklichem Geschick ein solches Regal auch selbst bauen.
Kein Gefrierfach: Fünf weitere Tipps
Hast du kein Gefrierfach, können dir auch die folgenden fünf Tipps dabei helfen, Lebensmittel möglichst lange frisch zu halten:
- Falls du in einem älteren Gebäude wohnst, kannst du unter Umständen deinen Keller nutzen, um Lebensmittel ungekühlt frisch zu halten. Mitunter gibt es sogar im Erdreich spezielle Kühlräume aus Polyester, die durch die gute Isolation für konstante Temperaturen zwischen 10 bis 12 Grad Celsius sorgen. Eine solche Lösung ist jedoch sehr kostspielig, da ein solcher „Groundfridge“ bis zu 16.000 Euro kostet.
- Nutze das Wetter, um deine Lebensmittel frisch zu halten. Im Herbst oder Winter, wenn die Temperaturen fallen, kommst du leicht ohne Gefrierfach zurecht. Lagere deine Lebensmittel in gut verschlossenen Behältnissen auf dem Balkon, auf der Terrasse oder auf dem Fensterbrett. Weitere Hinweise dazu bekommst du hier: Lebensmittel auf dem Balkon lagern: So lange klappt es
- Du kommst sehr gut ohne Gefrierfach zurecht, wenn du keine tierischen Lebensmittel verzehrst. Denn ein Großteil der Produkte, die eine ununterbrochene Kühlkette benötigen, enthalten tierische Bestandteile. Hingegen kannst du die meisten Gemüse- und Obstsorten problemlos für kurze Zeit ohne Kühlschrank und Gefriertruhe aufbewahren.
- Auch haltbare Lebensmittel in geschlossenen Konserven benötigen oftmals weder einen Kühlschrank noch eine Gefriertruhe.
- Solltest du doch einmal etwas Tiefgekühltes benötigen, musst du dir nichts zwangsweise ein eigenes Gefrierfach zulegen. Frage einfach Nachbar:innen oder Freund:innen in deiner Umgebung, ob sie das Gefriergut kurzfristig aufbewahren können.
3 Tipps für ein nachhaltiges Gefrierfach
Wer regelmäßig größere Mengen Tiefkühlkost benötigt oder größere Mengen an Lebensmitteln einfrieren möchte, dem bleibt meistens keine andere Wahl, als sich ein Gefrierfach oder eine Gefriertruhe zuzulegen. Bevor du ein solches Gerät erwirbst, solltest du jedoch prüfen, ob es zu deinem individuellen Bedarf passt. Abhängig davon, wie niedrig oder hoch dein Verbrauch ist, empfiehlt die Verbraucherzentrale pro Person einen Nutzinhalt zwischen 50 und 80 Litern. Schaue außerdem auf das Energielabel und wähle ein möglichst energieeffizientes Gerät. Falls du ein Gefriergerät nutzt, hast du unterschiedliche Möglichkeiten, um Strom und Energie einzusparen:
- Nutze Schubladen, damit du die Tiefkühlware optimal aufbewahren kannst.
- Auch solltest du den Gefrierschrank laut Stiftung Warentest an einem kühlen Ort (beispielsweise im Keller) aufstellen, da er dort weniger Strom verbraucht. Die optimale Gefriertemperatur beträgt -18 Grad Celsius. Achte zudem darauf, dass sich keine Eisschicht bildet. Falls dennoch eine entsteht, solltest du deinen Gefrierschrank abtauen. Denn schon ein Zentimeter Eis erhöht den Stromverbrauch laut Angaben der Verbraucherzentrale um etwa 10 bis 15 Prozent.
- Achte darauf, möglichst wenig Plastik zu verwenden. Du kannst Lebensmittel ohne Plastik einfrieren, beispielsweise im Glas, in Vorratsdosen aus Stahl oder in Papier und Wachspapier.