Klettergemüse ist besonders praktisch, wenn du nur einen kleinen Balkon oder Garten hast. Wir verraten dir, welche Gemüsesorten besonders gut in die Höhe wachsen und was sie dazu brauchen.
Klettergemüse ist eine gute Lösung, wenn du Gemüse anbauen möchtest und wenig Platz dafür hast. Statt in die Breite wächst das Gemüse mit Hilfe einer Rankhilfe in die Höhe. Außerdem kannst du das Klettergemüse meist auch in viel geringerem Abstand pflanzen, das spart weiteren Platz ein.
Die meisten Sorte stellen keine hohen Ansprüche. Allerdings mögen sie es warm, weil ein Großteil von ihnen aus wärmeren Regionen stammt. Du kannst Klettergemüse nicht nur im Freiland, sondern auch im Kübel anpflanzen, wodurch es zum Beispiel gut für den Balkon geeignet ist. Das Substrat, in dem du das Klettergemüse pflanzt, sollte für Stark- und Mittelzehrer geeignet sein. Die Pflanzen benötigen also Erde mit vielen Nährstoffen. Zusätzlich solltest du sie regelmäßig mit organischem Dünger versorgen, beispielsweise einmal pro Woche.
Bei Klettergemüse wird zwischen Schling- und Rankpflanzen unterschieden. Schlingpflanzen wachsen kreisartig um die Rankhilfe nach oben und umschlingen diese quasi, während sich Rankpflanzen eher an Gittern oder ähnlichen Stützen hochranken.
Klettergemüse: Diese Sorten gibt es
Je nach Sorte solltest du die Samen von Klettergemüse nicht direkt draußen aussäen, sondern zunächst drinnen auf der Fensterbank vorziehen. In unserer Übersicht erfährst du, bei welchen Klettergemüse-Sorten sich das empfiehlt und was du sonst noch beachten musst.
- Stangenbohnen: Diese Schlingpflanze kann bis zu drei Meter hoch werden. Stangenbohnen sollten an einem sonnigen und windgeschützten Ort stehen, da sonst bei Sturm Blüten oder Hülsen abbrechen können. Die Hülsen, in denen sich die Bohnen befinden, können je nach Sorte zehn bis 30 Zentimeter lang werden. Stangenbohnen kannst du direkt im Freien aussäen – allerdings nicht vor Mitte Mai, da sie empfindlich auf Kälte reagieren. Sie brauchen außerdem von Anfang an eine Rankhilfe.
- Erbsen: Egal ob Zuckerschoten oder Markerbsen – die Erbse ist ein genügsames Klettergemüse und zählt ebenfalls zu den Schlingpflanzen. Sie braucht meist nur eine niedrige Rankhilfe, weil sie nicht so hoch wächst. Aussäen solltest du Erbsen vor Ende Mai, sonst wird es zu spät für sie. Sie wachsen sowohl im Schatten als auch in der Sonne und kommen gut mit Temperaturschwankungen zurecht.
- Gurke: Diese Rankpflanze solltest du drinnen vorziehen, bevor du sie in den Garten oder auf den Balkon umsiedelst. Währenddessen braucht sie noch keine Rankhilfe. Sobald die Temperaturen nachts nicht mehr unter acht Grad fallen, kannst du die Gurken nach draußen pflanzen. Das Klettergemüse mag es warm und braucht daher einen sonnigen Standort. Obwohl Gurken in die Höhe wachsen, benötigen sie auch in der Breite viel Platz. Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte circa 40 Zentimeter betragen.
- Kürbis: Sowohl Zierkürbisse wie der Flaschenkürbis als auch besonders kleine Hokkaido– oder Butternut-Kürbisse wachsen gut an Rankgittern. Das hat auch einen Vorteil: Liegen die Kürbisse nicht direkt auf dem Boden, fangen sie seltener zu schimmeln an. Achte allerdings darauf, dass du eine Sorte mit kleinen Früchten auswählst – sonst wachsen sie nicht in die Höhe, weil größere Kürbisse zu schwer dafür sind. Auch Kürbisse solltest du ab April drinnen vorziehen, bevor du sie ab Mitte Mai nach draußen umsetzt. Die Kürbiskeimlinge sollten dabei mindestens drei Blätter haben. Da sie viel Nährstoffe brauchen, solltest du dieses Klettergemüse regelmäßig düngen.
- Zucchini: Nicht alle Sorten wachsen nach oben, wohl aber die Sorte „Black Forest“. Diese wächst an Stangen oder Gittern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zucchini sind die Früchte der „Black Forest“ viel kleiner und zarter. Die Sorte kannst du ab April im Haus vorziehen. Ab Mitte Mai darf sie dann ins Freie. Sie mag es feucht und wächst an einem sonnigen Standort besonders gut.
Klettergemüse: Diese Rankhilfen gibt es
Eines haben alle Sorten von Klettergemüse gemeinsam: Sie brauchen eine Rankhilfe, an der sie entlangwachsen können. Doch Rankhilfe ist nicht gleich Rankhilfe. Zum Schluss erklären wir dir deshalb, welche Stützen sich für welches Klettergemüse am besten eignen.
- Maschendraht- oder Stabgitterzaun: Umgibt ein solcher Zaun deinen Garten, kannst du davor Gurken oder Kürbisse anfplanzen. Es ist dann leicht für sie, sich am Zaungeflecht hochzuhangeln.
- Gitter: Auch an Gittern oder Baustahlmatten wachsen Kürbisse und Gurken gut. Dabei ist es egal, ob die Gitter aus Holz oder Metall sind. Im Baumarkt kannst du Gitter in den verschiedensten Größen kaufen.
- Netze: Diese Rankhilfe eignet sich wie die Gittervariante für Kürbisse und Gurken und ist ebenfalls in verschiedenen Größen erhältlich. Der Vorteil an Netzen ist, dass sie sehr leicht sind und wenig Platz wegnehmen, wenn du sie im Herbst zum Bespiel im Keller verstaust. Allerdings müssen die Netze sehr straff gespannt sein, wenn du sie im Gemüsebeet oder auf dem Balkon aufstellst. Als Material ist statt Nylon zum Beispiel Jute empfehlenswert, da es sich um eine Naturfaser und nicht um einen Kunststoff handelt.
- Stab: Erbsen und Bohnen können an einem stabilen Stab entlangwachsen. Dafür musst du nicht unbedingt eine spezielle Rankhilfe wie einen Bambusstab kaufen. Vielleicht findest du beim Spazierengehen ja einen besonders soliden und geraden Stock, der über 50 Zentimeter lang ist. Stäbe als Rankhilfe für Klettergemüse sind besonders auf dem Balkon sehr platzsparend. Der Stab sollte mindestens 20 Zentimeter tief in der Erde stecken, damit er fest steht.
- Seile: Auch Seile oder Stricke, die du auf dem Balkon in die Höhe spannen kannst, eigenen sich als Rankhilfe für Bohnen- und Erbsensorten. Du solltest dazu allerdings keine dünnen Schnüre verwenden, sondern solche aus robustem Material wie Stahl oder Jute. Zum Spannen verankerst du das Seil im Boden oder an einem Kübel und befestigst es dann an einem Holzbalken, einem Holzgestell oder der Balkondecke.