DeuAq.com >> Leben >  >> Haus & Garten

Portulak: Verwendung, Anbau und Pflege des vergessenen Krauts

Portulak ist ein unscheinbares Kraut, welches aber voller Vitamine steckt. Warum es mehr als ein „Unkraut“ ist und wie du es in deinen Garten und deine Küche bringst, ließt du hier.

Portulak: Pflanzen-Power für die Gesundheit

Gemüse ist gesund und dann gibt es noch mal welches, das so richtig gesund ist, dazu gehört der Portulak (Portulaca oleracea).

Das kleine unscheinbare Kraut enthält fast alles an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffe, die du für eine gesunde Ernährung brauchst. Kein Wunder also, dass der Portulak in früheren Zeiten als heimische Vitaminquelle, vor allem für Vitamin C hoch geschätzt war. Heute ist diese gesunde Seite des Portulaks fast vergessen und er wird als „Unkraut“ missachtet.

Portulak enthält:

  • Vitamin C ist reichlich enthalten und stärkt das Immunsystem.
  • Vitamin A und Vitamin E sind unter anderem wichtige Antioxidantien, die deine Zellen vor Schäden schützen und regenerieren.
  • Es enthält Lebenswichtige Mineralien wie Magnesium, Calcium, Kalium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium zum Aufbau der Körpergewebe, wie Knochen, Muskeln und Nervenbahnen.

Der Portulak gilt als traditionelle Heilpflanze. Die saftigen Blätter enthalten Schleimstoffe, die bei einer gereizten Magen- oder Darmschleimhaut beruhigend wirken.

  • Frisch gepresster Portulak-Saft hilft gegen Verdauungsstörungen oder Sodbrennen.
  • Als Vitamin-Cocktail mit Brennnessel und Löwenzahn wirkt es gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Mit Portulak versorgst du deinen Körper auch mit den wertvollen Omega-3 Fettsäuren. Die Omega-3-Fettsäuren hemmen Entzündungen und schützen auch die Blutbahnen vor Ablagerungen. 

So bereitest du Portulak zu

Vom Portulak sind die fleischigen, eiförmigen Blätter und zarten Stängel essbar. Sie haben ein säuerliches Aroma und schmecken dabei etwas salzig. Du kannst dir getrost das Salz sparen, wenn du Portulak verwendest.

Die frischen Blätter und Triebe kannst du roh oder blanchierst essen – so bleiben die wertvollen Vitamine erhalten. Portulak kannst du vielseitig in der Küche einsetzten:

  • Streue rohen, klein gehackten Portulak in deinen Salat oder über ein herzhaftes Vollkornbrot.
  • Der würzige Geschmack passt zu Frischkäse, Brotaufstrichen oder zu einem Bauernfrühstück mit Rührei oder veganem Rührei aus Tofu.
  • Frischer Portulak gibt deinem selbst gemachten Kräuterquark eine besondere Würze.
  • Traditionell wird Portulak auch warm als Gemüse gegessen. Die Blätter blanchierst du kurz oder garst sie schonend über Dampf. Das Gemüse servierst du beispielsweise mit einer Rahmsoße als Beilage zu  Omelette oder Spiegelei.
  • In mediterranen Ländern wird Portulak einfach in heißem Olivenöl mit Knoblauch kurz geschwenkt. Mit einer Joghurtsauce zusammen passt der Portulak zum Beispiel zu Kichererbsen oder Backkartoffeln. Achte darauf, dass du Olivenöl nicht über 180 Grad Celsius erhitzt. Sollte das Öl in der Pfanne rauchen oder anbrennen, können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.

Portulak im Garten aussäen gelingt immer

Die Portulakpflanze liebt die Sonne und wird auch als Sommerportulak bezeichnet. An trockenen sonnigen Wiesenrändern findest du den wilden Portulak. Er hat verzweigte längliche ovale Blätter, die oftmals eine rötliche Färbung an den Blattenden aufweisen. Die Pflanzen breiten sich flächig über dem Boden aus, mit bis zu 30 Zentimeter langen Trieben.

 Du kannst das gesunde Kraut in deinem Garten oder im Topf auf deinem Balkon anbauen.

  • Ab Anfang Mai, wenn das Wetter milder wird, beginnst du den Portulak im Garten auszusäen. Suche dir einen sonnigen Platz aus, mit einem lockeren sandigen Boden.
  • Entweder säst du ihn in Reihen oder wirfst die Samen flächig über das Beet aus. Die Reihen sollten etwa 20 Zentimeter Abstand zueinander haben.
  • Die Samen keimen sehr sicher, aber sie brauchen Licht. Bedecke sie daher nur mit etwas lockerer Erde.
  • Die Keimlinge wachsen schnell und verzweigen sich über dem Boden. Du brauchst genügen Abstand zwischen den jungen Pflanzen. Vereinzel die Keimlinge, indem du zu dicht zusammenstehende Pflanzen auszupfst.
  • Der Portulak ist einfach in der Pflege – regelmäßiges Gießen reicht aus. Die Pflanze ist genügsam und kommt ohne zusätzlichen Dünger aus. Es reicht, wenn du das Beet im Frühjahr vor der Aussaat mit Kompost aufbereitet hast.
  • Portulak verträgt keine Staunässe. Wenn du einen schweren Boden mit viel Lehm hast, mische etwas Sand darunter

Tipp: Lass einige Pflanzen blühen, so erhälst du gleich Samen für das nächste Jahr. Der Portulak ist eine einjährige Pflanze, die du jedes Jahr wieder neu säen musst. 

Portulak richtig ernten

Die ersten frischen Triebe erntest du schon nach rund vier Wochen. Scheide mit einem scharfen Messer nur die oberen Triebe ab. Das untere Drittel der Pflanze treibt dann wieder aus und du kannst erneut ernten.

Sobald sich die ersten gelben Blüten zeigen, sammeln sich Bitterstoffe in den Blättern und du solltest sie nicht mehr essen.

Den geernteten Portulak verwendest du am besten sofort. Schneide nur soviel ab, wie du gerade benötigst. Denn der Portulak lässt sich schlecht aufbewahren, auch im Kühlschrank werden die knackigen Triebe schnell matschig. Aber wenn du im Abstand von zwei Wochen neu aussäst hast du immer frischen Portulak zur Hand.

Bis etwa Ende September kannst du draußen noch neu säen. Für deinen Winterbedarf säe Portulak im Topf und stelle ihn an ein sonniges Fenster.

Portulak – Verwirrspiel der Namen

Den Namen Portulak teilen sich im Volksmund noch zwei weitere Pflanzen. Sie sind sich nicht besonders ähnlich und haben auch botanisch nur entfernt etwas mit einander zu tun.

  1. Winterportulak (Claytonia perfoliata oder Montia perfoliata): Du kannst diese Pflanze vom Sommerportulak leicht an den Blättern unterscheiden. Der Winterportulak heißt auch Tellerkraut, nach seinen runden etwas herzförmigen Blätter, die wie Teller um den Stängel wachsen. Eine weitere häufige Bezeichnung, die du für dieses Kraut findest, ist Postelein
  2. Portulakröschen (Portulaca grandiflora): Sie sind entfernt mit dem Portulak verwandt, stammen aber ursprünglich aus Südamerika. Diese üppig blühenden Pflanzen findest du häufig in Steingärten. Dort sind sie vor allem wegen ihrer Farbenpracht der Blüten geschätzt. Die Blätter ähneln eher Nadeln als Laubblätter.