Wenn du deinen Lavendel schneidest, wächst er kräftiger und schön. Zu welchem Zeitpunkt und wie du den Strauch zurückschneiden solltest, erfährst du hier.
Zur Pflege deines Lavendels gehört auch der richtige Schnitt. Durch ihn bilden sich neue Triebe am Fuß der Lavendelpflanze. Dadurch ensteht eine schöne, kompakte Form. Würdest du ihn wild wachsen lassen, kann der Lavendel so weit in die Höhe sprießen, bis sich die Pflanze zu einer Seite neigt.
Schneiden trägt auch dazu bei, dass der Lavendel weniger verholzt. Allerdings sorgt die natürliche Verholzung aber auch dafür, dass sich die Wirkstoffe im Lavendel intensivieren. Das kommt der Heilwirkung der Lavendelpflanze zu Gute.
Allerdings solltest du beim Schneiden einiges beachten, denn auf einen falschen Schnitt reagiert der Lavendel recht sensibel. Wir zeigen dir, worauf es ankommt.
Lavendel schneiden: der richtige Zeitpunkt
Lavendel solltest du zweimal im Jahr zurückschneiden. Hierbei ist es besonders wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen:
Im Frühjahr
Du solltest den Frühjahrsschnitt vornehmen, wenn kein Frost mehr droht, der Lavendel aber auch noch nicht ausgetrieben hat. Im Frühjahr findet der Hauptschnitt statt, mit dem du den Lavendel in Form bringst. Über den Sommer behält er diese Form dann bei und bleibt kompakt. Der richtige Zeitpunkt zum Zurückschneiden liegt in Deutschland meist Ende März bis Anfang April.
Im Spätsommer
Im Spätsommer solltest du deinen Lavendel schneiden, bevor die Blütezeit endet. Nach der Blüte beginnt die Samenbildung, die viel Kraft kostet. Schneidest du den Lavendel davor, steckt die Pflanze ihre Kraft nicht in die Samenbildung, sondern in eine zweite Blütezeit. Außerdem dient der Spätsommerschnitt der Kräftigung des Lavendels vor der Winterkälte. Ein zu später Schnitt im Herbst kann dazu führen, dass die neuen Triebe erfrieren. In kälteren Gebieten wird Lavendel daher auch grundsätzlich nur einmal im Jahr geschnitten (im Frühling). Der richtige Zeitpunkt zum Zurückschneiden für den Spätsommerschnitt liegt in Deutschland bei Mitte Juli bis Anfang August.
Lavendel schneiden: Ein-Drittel-zwei-Drittel-Methode
Lavendel darfst du ruhig kräftig zurückschneiden. Doch zu tiefe Schnitte in den holzigen Teil schwächen die Pflanze. Die „Ein-Drittel-Zwei-Drittel-Methode“ ist eine gute Orientierungshilfe:
Zwei Drittel im Frühjahr
Beim Frühjahrsschnitt kannst du den Lavendel etwa um zwei Drittel zurückschneiden. Wähle als Schnittpunkt eine Stelle, die etwa zwei Zentimeter oberhalb des verholzten Teils liegt. Entferne alle verholzten, vertrockneten oder erfrorenen Pflanzenteile aus dem Vorjahr. Achte aber darauf, einige grüne Triebe mit Blättern stehen zu lassen, sodass der Strauch wieder gut austreibt.
Ein Drittel im Spätsommer
Beim Spätsommerschnitt ist etwas mehr Zurückhaltung gefordert. Du kannst den Lavendel dann etwa um ein Drittel zurückschneiden. Junge Lavendelpflanzen vertragen jedoch auch noch einen Zwei-Drittel-Rückschnitt im Spätsommer. Entferne in jedem Fall die welken Blüten, aber Zweige mit Blättern solltest du stehen lassen. Bereits einen Monat nach dem Rückschnitt wird der Lavendel wieder zu seiner vorherigen Größe zurückgefunden haben.
Schnittform: Kugelschnitt
Die beliebteste Schnittform für den Lavendel ist der Kugelschnitt. Er regt die Pflanze dazu an, von unten auszutreiben. Das verhindert, dass er beim Wachsen zur Seite kippt und sein Unterholz zum Vorschein kommt. Den Kugelschnitt solltest du im Frühjahr vornehmen.