Den essbaren Waldsauerklee kannst du entweder im Wald sammeln oder im eigenen Garten anpflanzen. Wir erklären dir, worauf du dabei achten solltest und wie du den säuerlich-frischen Klee beim Kochen verwenden kannst.
Waldsauerklee ist eine dreiblättrige Kleesorte, die in den gemäßigten Breiten Mitteleuropas wächst. Zu finden ist sie in der Regel an feuchten und schattigen Orten im Wald. Der Waldsauerklee ist ein Frühblüher und kommt mit weniger Licht aus als jede andere heimische Blütenpflanze. Er ist auch unter umgangssprachlichen Namen wie Hasenklee oder Kuckuckssalat bekannt. Mit botanischem Namen heißt er Oxalis corniculata, was seine Zugehörigkeit zu den Sauerkleegewächsen (Oxalidaceae) ausweist.
Waldsauerklee ist mit seinen dunkelgrünen Kleeblättern und den weißen Blüten, die sich im Frühjahr bilden, ein schöner Anblick, auch wenn er häufig etwas versteckt wächst. Darüber hinaus ist er auch essbar. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen solltest, wenn du das Wildkraut sammeln oder selbst anpflanzen möchtest.
Waldsauerklee sammeln: Das musst du beachten
Der Waldsauerklee wächst in Laub-, Laubmisch und Nadelwäldern. Dort bevorzugt er schattige und feuchte Orte abseits der Wege. Am besten gedeiht er auf sauren Böden.
Waldsauerklee wächst von März bis August. Während dieser ganzen Zeit kannst du ihn im Wald sammeln. Laut Naturschutzgesetz ist grundsätzlich erlaubt, Wildkräuter in kleinen Mengen für den persönlichen Bedarf zu pflücken – ausgenommen sind davon nur geschützte Arten, zu denen der Waldsauerklee nicht gehört. Ganze Pflanzen ausgraben darfst du jedoch auf keinen Fall. Pflücke also immer nur so viel Sauerklee, wie du verbrauchen kannst und lass genug Pflanzen stehen, damit der Sauerklee sich regenerieren kann. Sei beim Sammeln außerdem umsichtig und achte darauf, keine anderen Pflanzen zu zertreten. Weil der Sauerklee oft abseits von Waldwegen wächst, kann das schnell passieren, wenn du nicht aufpasst.
Verwende zum Ernten am besten eine saubere Schere oder ein scharfes Messer. Du kannst Waldsauerklee zusammen mit dem Stiel ernten. Alle Teile der Pflanze sind essbar – das schließt Blätter, Blüten, Stiele, Wurzeln und Samen ein.
Waldsauerklee bestimmen: So erkennst du ihn
Waldsauerklee wird nur etwa 15 Zentimeter hoch. An der Spitze eines filigranen Stiels bildet er normalerweise drei herzförmige Blätter aus. Zwischen April und Juni trägt der Sauerklee fünfblättrige weiße Blüten mit roter bis lilafarbener Aderung. Die Stiele der Blüten sind meist etwas länger als die der Blätter.
Achtung: Gefährlich werden kann es, wenn du den Waldsauerklee mit dem giftigen Buschwindröschen verwechselst. Auf den ersten Blick sehen sich die Blätter und Blüten der beiden Pflanzen durchaus ähnlich. Auch die Wuchshöhe ist vergleichbar. Wenn du genauer hinschaust, kannst du aber klare Unterschiede ausmachen:
- Das Buschwindröschen gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Seine Blätter sind dementsprechend ähnlich wie Vogelkrallen geformt und unterscheiden sich dadurch deutlich von den drei herzförmigen Kleeblättern des Sauerklees.
- Im Gegensatz zu den fünf Blütenblättern des Sauerklees haben die weißen Blüten des Buschwindröschens sechs bis acht Blätter. Außerdem fehlt ihnen die markante Aderung der Sauerkleeblüten.
Waldsauerklee selbst anpflanzen
Waldsauerklee kannst du auch im eigenen Garten anpflanzen, statt ihn im Wald zu sammeln. Auch dort braucht er einen möglichst schattigen, mindestens aber halbschattigen Platz. Der Boden sollte frisch bis feucht und humos sein. Wie schon erwähnt, bevorzugt der Waldsauerklee saure Böden, wächst aber auch auf neutralem Substrat. Kalkreiche Erde dagegen verträgt er nicht.
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Waldsauerklee liegt zwischen Ende April und Anfang Mai Die Samen bekommst du im Gartenfachhandel – wir empfehlen Bio-Saatgut. Hast du dich für einen geeigneten Platz im Garten entschieden, genügt es, die Samen dort großzügig auf der Erde zu verteilen. Der Waldsauerklee ist ein Lichtkeimer, deshalb musst du das Saatgut nicht tief in den Boden einbringen. Wenn du möchtest, kannst du es mit einer sehr dünnen Schicht Erde bedecken. Gieße die Samen anschließend gut an und halte sie auch während der Keimzeit gleichmäßig feucht. Sie beträgt normalerwiese zwischen 14 und 28 Tagen.
Ist er einmal herangewachsen, braucht der Waldsauerklee keine nennenswerte Pflege. Du solltest nur darauf achten, dass er immer genug Wasser hat und ihn bei Trockenheit regelmäßig gießen. Waldsauerklee ist mehrjährig und winterhart. Frosttemperaturen übersteht er ohne Probleme.
Achtung: Waldsauerklee sät sich selbst aus und kann sich schnell stark ausbreiten, wenn er sich selbst überlassen ist. Möchtest du das verhindern, kannst du die Samenkapseln absammeln, sobald sie sich auszubilden beginnen. Sie reifen zwischen Juni und Juli.
So verwendest du Waldsauerklee in der Küche
Waldsauerklee wird seinem Namen geschmacklich gerecht: Er hat einen frisch-säuerlichen bis leicht scharfen Geschmack, der dem Aroma von Zitronen ähnelt. In der Küche kann er deshalb in verschiedenen Gerichten Zitronensaft ersetzen – zum Beispiel in Salaten, Suppen und Saucen, Gemüsegerichten, Pastasaucen oder Marmeladen. Seine erfrischende Note macht sich auch gut in Limonaden oder Cocktails. Aus den Blüten lässt sich ein Tee aufbrühen. Sowohl die Blätter als auch die Blüten eignen sich als essbare Dekoration.
Trocknen lässt sich Waldsauerklee allerdings nicht, dabei verliert er seinen charakteristischen Geschmack. Am besten verwendest du ihn also möglichst frisch – egal, ob du ihn im Wald sammelst oder im eigenen Garten erntest.
Vorsicht: Wie Mangold und andere Blattgemüsesorten enthält roher Waldsauerklee Oxalsäure, die in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Verwende also in der Küche immer nur kleine Mengen, um zu würzen oder zu dekorieren. Wenn du unter Gicht, Rheuma oder Magenschleimhautentzündung leidest, solltest du vorsichtshalber ganz auf Lebensmittel mit Oxalsäure verzichten.