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Essbare Blätter: Von diesen Gemüsepflanzen solltest du das Grünzeug nicht wegwerfen

Essbare Blätter liefern viele Gemüsesorten. Sie wegzuschmeißen wäre Verschwendung. Bereichere mit essbaren Blättern stattdessen deine Küche, um neue Rezepte und besondere Aromen auszuprobieren.

Möglichst viel Essbares von einer Pflanze zu verwerten sollte eine Selbstverständlichkeit sein – ist es in vielen Haushalten offenbar aber nicht. Von den 78 Kilogramm an Lebensmitteln, die jede:r Verbraucher:in in Deutschland pro Jahr wegwirft, ist ein erheblicher Teil vermeidbar. Denn auch, was gemeinhin als „Abfall“ gilt, ist in vielen Fällen genießbar, solange es nicht verdorben ist: Schalen, Kerne, Strünke und Blätter. 

Darauf baut unter anderem das Leaf-to-Root-Konzept auf, bei dem du vom Blatt bis zur Wurzel jedes verwertbare Stück einer Pflanze verwendest. Wir zeigen dir, welche Pflanzen essbare Blätter haben und wie du diese verwerten kannst. So ernährst du dich besonders ressourcenschonend, vermeidest Lebensmittelverschwendung und trägst zum Klimaschutz bei.

Essbare Blätter: So kannst du sie verwerten

Viele Gemüsesorten haben essbare Blätter, mit denen du deine Küche durch neue Aromen und Rezepte bereichern kannst. 

Die jungen, zarten Blätter eignen sich dabei gut für eine rohe Verarbeitung. Sie sind mild im Geschmack und fallen daher in Salaten, Smoothies oder Pestos nicht auf.

In gekochten Speisen kannst du hingegen ältere, größere Blätter unterbringen, die oft faseriger sind und bitter schmecken können. Als Ersatz für Blattgemüse wie Mangold oder Spinat kannst du diese essbaren Blätter zu Suppen, Pürees, Nudelgerichten, Currys, Aufläufen, Quiches oder Füllungen für Teigtaschen verarbeiten. 

Diese essbaren Blätter gibt es

Essbare Blätter kannst du also ganz unkompliziert vor der Bio-Tonne bewahren, indem du sie als wertvolle und nährstoffreiche Zutat in deine Gerichte integrierst. Die folgenden Blätter kannst du beispielsweise in der Küche verwerten:

  • Kohlrabi-Blätter: Kohlrabiblätter kannst du wie Spinat zubereiten und beispielsweise mit etwas Knoblauch andünsten. Auch in einem Smoothie schmecken die Blätter gut.
  • Radieschenblätter: Das Grünzeug der kleinen Knollen schmeckt lecker roh in Salaten, in Smoothies oder als Pesto. 
  • Rote-Bete-Blätter: Die Blätter von Rote Bete sind mehr als nur grünes Beiwerk. Du kannst sie zu leckeren Gerichten weiterverarbeiten, beispielsweise einem Risotto, einer Suppe oder zusammen mit Meerrettich als Beilage für Nudelgerichte. 
  • Mairübchen-Blätter: Das Grün der weißen Knolle hat einen frischen, milden Geschmack und schmeckt in einer leichten, cremigen Pastasoße gut. 
  • Möhrengrün: Aus Möhrengrün lässt sich ein aromatisches Pesto zubereiten. 
  • Knollensellerieblätter: Blätter können auch als Würzmittel dienen. Die Blätter von Knollensellerie haben beispielsweise ein intensives Aroma, mit dem du vielen Gewürzen das gewisse Etwas verleihen kannst. Hacke die Blätter fein und friere sie ein, damit du immer welche parat hast. 
  • Rettich-Blätter: Die jungen Blätter des Rettichs sind milder als die Wurzel. Du kannst sie fein gehackt zum Beispiel in einen veganen Kräuterquark geben. 
  • Brombeerblätter: Hast du einen Brombeerstrauch in deinem Garten, lohnt es sich, nicht nur die Früchte zu ernten. Aus den Blättern kannst du einen Tee zubereiten, der ein altbewährtes Hausmittel bei Durchfall ist. 
  • Blumenkohlblätter: Blumenkohlköpfe sind oft von besonders vielen Blättern umgeben. Diese sind viel zu schade für die Tonne. Du kannst sie stattdessen zu einer cremigen Suppe verwerten oder als Blattgemüse anbraten. 
  • Brokkoliblätter: Auch die Blätter dieses Kohlgemüses kannst du fein geschnitten zum Beispiel in Salaten oder über Suppen und Gemüsegerichte gestreut verzehren. Sie schmecken herzhaft, aber haben nicht das intensive Kohlaroma des Brokkoli selbst. 
  • Fenchelgrün: Die feinen, fedrigen Blätter des Fenchels ergeben ein aromatisches Pesto. 
  • Löwenzahnblätter: Neben den leuchtend gelben Blüten des Löwenzahns sind auch die Blätter der Pflanze essbar. Ernte die Blätter von Mai bis September, dann sind sie jung und fein und eignen sich als Zutat in Salaten. Aus den getrockneten Blättern kannst du einen Tee zubereiten. 
  • Blätter von „Unkäutern“: In vielen Gärten gelten Giersch, Brennnessel, Gartenschaumkraut und andere Wildpflanzen als lästige Unkräuter. Dabei stecken in ihnen viele Nährstoffe und überraschende Aromen. Die Blätter kannst du vielseitig verarbeiten und als Zutat in Salaten, Suppen oder als Topping für Brote verwenden. 

    Essbare Blätter: Darauf solltest du achten

    Nicht alle Gemüseblätter sind zum Verzehr geeignet. Die Blätter dieser Pflanzen solltest du nicht essen:

    • Tomaten
    • Gurken
    • Paprika
    • Kartoffeln
    • Rhabarber 

    Wenn du essbare Blätter häufiger auf den Tisch bringen möchtest, solltest du besonders auf eine gute Qualität der Produkte achten:

    • Wähle Gemüse aus Eigenanbau oder biologischem Anbau. In der konventionellen Landwirtschaft kommen insbesondere die Blätter von Pflanzen mit chemisch-synthetischen Pestiziden in Kontakt. 
    • Kaufe regional und saisonal ein. So kannst du sicherstellen, dass das Gemüse möglichst frisch ist. Das ist wichtig, da Blätter schnell welk werden. 
    • Statte dem Hofladen einen Besuch ab: Viele Supermärkte bieten ihr Gemüse überhaupt nicht mit Blattbeiwerk an. Möchtest du essbare Blätter ausprobieren, wirst du aber in vielen Bioläden, auf Wochenmärkten und in Hofläden fündig.