Als natürlicher Eiweißlieferant feiern Linsen aktuell ein Comeback in der regionalen Küche. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du im eigenen Garten Linsen pflanzen kannst und was du bei Anbau und Pflege beachten musst.
Im Supermarkt ist die Auswahl an Hülsenfrüchten mittlerweile sehr groß. Einige der pflanzlichen Eiweißlieferanten wie etwa Linsen kannst du auch selbst pflanzen. In ihrer Wildform wuchsen Linsen ursprünglich vor allem im Mittelmeerraum und Vorderasien. Auch in Deutschland lassen sie sich anbauen, vor allem in Regionen mit kargen Böden wie auf der Schwäbischen Alb.
Da die Hülsenfrüchte viel pflanzliches Eiweiß enthalten, kannst du sie gut als Fleischalternative in eine vegetarische Ernährung einbinden. Frisch aus dem eigenen Garten schmecken die verschiedenen Arten der Linsen besonders gut. Es lohnt sich also durchaus, ein paar der einjährigen Linsenpflanzen im Beet anzubauen.
Ein weiterer Vorteil beim Anbauen von Linsen ist außerdem, dass die Pflanzen zu den Leguminosen gehören und dank der Bakterien in ihren Wurzelknöllchen Stickstoff im Boden bilden können. Dadurch bereiten sie den Boden im Beet wie ein natürlicher Gründünger für Folgekulturen vor.
Linsen pflanzen: Diese Sorten gibt es
Linsen sind eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt – mittlerweile gibt es deshalb eine große Auswahl an Linsenarten, die du pflanzen kannst. So kannst du zum Beispiel zwischen Gelben Linsen, Grünen Linsen oder Roten Linsen entscheiden. Weitere bekannte Arten sind die Teller- und die Beluga-Linsen. Am besten lässt du dich direkt im Gartenfachhandel beraten, welche Art in deinem Garten gut gedeihen könnte. Kaufe außerdem immer bevorzugt Bio-Saatgut. Sobald du dich für die richtige Sorte entschieden hast, kannst du dich daran machen, die Linsen-Pflanzen im Beet anzubauen.
Linsen im eigenen Garten anbauen: So funktioniert’s
Möchtest du Linsen im eigenen Garten pflanzen, solltest du zuvor einige Hinweise beachten. So stellst du sicher, dass der Anbau auch wirklich erfolgreich verläuft und die Linsenpflanzen schnell anwachsen:
- Standort: Suche für die Linsen am besten einen warmen und sonnigen Platz in deinem Garten aus. Trockenheit und pralle Sonne sind für die anspruchslosen Hülsenfrüchte kein Problem.
- Boden: Linsen pflanzen kannst du selbst dort, wo andere Gemüsepflanzen nicht mehr gedeihen. Denn als Schwachzehrer wächst die Linse am besten auf kalkhaltigen Böden. Zu nährstoffreiche Gartenerde eignet sich dagegen weniger für die Hülsenfrüchte, da sie dort schnell von Pilzen befallen werden.
- Fruchtfolge und Mischkultur: Linsen solltest du immer in Mischkultur mit Getreide anbauen, da die Pflanzen allein oft schnell umknicken. Gut geeignete Mischkulturen sind zum Beispiel Hafer oder Hirse. Sie dienen den Linsen-Pflanzen als natürliche Stützhilfe, an denen sie sich gut entlangranken können.
- Pflanzzeitpunkt: Die Samen der Linse können schon ab etwa vier Grad Celsius keimen. Der ideale Zeitpunkt, um Linsen zu säen liegt deshalb im Frühjahr zwischen Ende April und Anfang Mai. Die Ernte kannst du dann bereits im Hoch- oder Spätsommer erwarten.
Linsen im Beet anbauen:
- Befreie den zukünftigen Standort für die Linse zuerst von Unkraut und lockere den Boden gut auf.
- Ziehen im Abstand von etwa 20 Zentimetern kleine Pflanzrillen.
- Drücke die Linsensamen und die Mischkultursamen nun etwa vier Zentimeter tief in die Erde. Halte zwischen den einzelnen Samen ebenfalls einen Abstand von fünf Zentimetern ein.
- Gieße die Samen zum Schluss leicht an.
Die richtige Pflege für Linsen
Als anspruchslose Kulturpflanze benötigt die Linse nach der Aussaat kaum weitere Pflege. Linsen pflanzen kannst du deshalb auch als Gartenanfänger und im pflegeleichten Garten. Die folgenden Pflegetipps können dir dabei helfen, eine möglichst reiche Linsenernte im Sommer zu bekommen:
- Gießen: Linsen kannst du auch in sehr sonnigen und trockenen Lagen pflanzen, da sie mit Trockenheit gut klarkommen. Aus diesem Grund musst du sie auch nicht gießen. Das gelegentlich fallende Regenwasser reicht den Linsen-Pflanzen als Flüssigkeitslieferant aus. Wenn sie die Hülsen der Linsen ausbilden, kannst du die Pflanze mit mäßigen Wassergaben unterstützen.
- Düngen: Linsen bilden ihren eigenen Stickstoff und benötigen deshalb keinen weiteren Dünger. Ganz nebenbei tragen die Linsenpflanzen so auf natürliche Weise zur Bodenverbesserung bei.
- Unkraut jäten: Linsen sind relativ konkurrenzschwach und laufen deshalb Gefall, von schnell wachsendem Unkraut überwuchert zu werden. Deshalb solltest du im Beet regelmäßig Unkraut jäten, damit die Linsen-Pflanze genug Platz haben.
- Ernten: Je nachdem, wann du die Linsen ausgesät hast, sind die ersten Hülsen ab Mitte oder Ende August reif. Achte beim Ernten darauf, dass Linsen von unten nach oben reifen. Das heißt, dass nicht immer alle Hülsen gleichzeitig reif sind und du häufig mehrmals nachernten musst. Reife Linsen erkennst du an den harten Linsenkörnern und den sich braun verfärbenden Hülsen. Schneide die Linsenpflanze nach der Ernte bis auf den Boden zurück. Die Hülsenfrüchte solltest du zuerst einige Tage trocknen lassen, bevor du die Hülsen in ein Tuch gewickelt zerreibst und so an die Linsenkörner kommst. Reinige die Körner gründlich in einem Sieb und befreie sie von Hülsenresten, bevor du sie weiterverarbeitest.