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Square Foot Gardening: Gärtnern mit kleinen Quadraten – auch am Balkon

Beim Square Foot Gardening, oder übersetzt „Gärtnern im Quadrat“, kannst du viele unterschiedliche Pflanzenarten auf kleinstem Raum anbauen. Wir erklären dir die Methode aus den USA.

Das Square Foot Gardening kam Anfang der 80er Jahre in den USA in Mode. Der US-Amerikanische Bauingenieur und Gärtner Mel Bartholomew entwickelte die Quadratische Anbaumethode. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • die Fläche zwischen den Beeten (Gehweg) entfällt
  • es wird weniger Platz benötigt
  • der Abstand zwischen den Reihen und Pflanzen ist geringer
  • die Pflege der Quadratgärten ist weniger intensiv und spart Zeit
  • Unkraut hat wenig Platz
  • du kannst fast das ganze Jahr über erntent
  • Schädlinge verbreiten sich nicht so gut

Zum Square Foot Gardening reicht eine Erdbeschichtung von 25 bis 30 Zentimetern aus. Dies spart nicht nur Erde, sondern bringt auch viel Flexibilität mit sich. Aus diesem Grund ist es auch problemlos auf dem Balkon möglich. Bei sehr wenig Platz reicht auch schon ein einfacher Balkonkasten von circa 30 Zentimetern Breite. In anderen Fällen sind Hochbeete die Anbaumethode der Wahl.

Natürlich ist mehr Platz von Vorteil, da du dann mehr Hochbeete aufbauen kannst. Dies ist allerdings keine Grundvoraussetzung für das Square Foot Gardening. Du brauchst dabei also grundsätzlich erst einmal wenig Platz und kannst dabei viele verschiedene Pfalnzenarten gleichzeitig anbauen.

Eine Mindestgröße für die Hochbeete gibt es beim Square Foot Gardening nicht. Zur einfachen Bearbeitung werden jedoch Hochbeete empfohlen, die eine Seitenlänge von 120 Zentimetern nicht überschreiten. Das Hochbeet selbst wird dann in kleinere Quadrate von circa 30 Zentimetern unterteilt. Dieser Größe hat das Square Foot Gardening auch seinen Namen zu verdanken: 30 Zentimeter ergeben ungefähr einen Fuß (US-amerikanische Maßeinheit). 

In jedem Quadrat kannst du dann eine Pflanzenart anbauen. Am Ende sollten es genau so viele Quadrate wie Pflanzenarten sein.

Das solltest du über Square Foot Gardening wissen

Um deinen ersten Square Foot Garden zu bepflanzen, brauchst du als erstes Platz an der frischen Luft und ein Hochbeet oder einen Balkonkasten. Du kannst dein Hochbeet entweder kaufen oder auch selbst bauen. Egal. wofür du dich entscheidest, achte auf Holz aus nachhaltigem Anbau. Nachhaltige Hochbeete kannst du zum Beispiel beim Avocadostore** kaufen. Im Gegensatz zu einem gekauften Hochbeet ist ein selbst gebautes Hochbeet nicht günstiger.

Ist das Hochbeet fertig, mussst du es befüllen, am besten in vier Schichten. Mehr dazu hier: Hochbeet befüllen: Darauf kommt es bei den Schichten an.

Dann kannst du das Beet mit Bambus–oder Holzstäben in Quadrate einteilen. Die Art der Bepflanzung ist für ein erfolgreiches Square Foot Gardening wichtig. Es ist wichtig, dass hochwachsende Pflanzen so gesetzt werden, dass sie die anderen nicht überschatten. Jede Pflanze muss genügend Licht abbekommen. Dementsprechend solltest du dir im Vorfeld Gedanken zur Bepflanzung machen.

Square Foot Gardening: Die richtige Samenwahl

Das Square Foot Gardening ermöglicht es dir, viele verschiedene Pflanzen in einem Beet anzubringen. Allerdings eignen sich nicht alle Pflanzen– und Gemüsesorten für das Quadratgärtnern. Beispielweise benötigen größere Pflanzen, wie zum Beispiel Kürbisse oder Blumenkohl, mehr Platz und sind somit für die kleinen Quadrate eher ungeeignet. 

Aber keine Sorge, es gibt eine Menge Gemüsesorten, die sich gut im Quadratgarten anpflanzen lassen. Diese sind zum Beispiel:

  • Möhren
  • Tomaten
  • Radieschen
  • Lauchzwiebeln
  • Rucola
  • Pflücksalat
  • Gartenkresse
  • Feldsalat
  • Spinat
  • Zwiebeln

Da nicht alle Pflanzen gleich viel Platz benötigen, gibt es keine pauschale Anzahl an Samen, die in ein Quadrat passen. Aus diesem Grund werden die Samen beim Square Foot Gardening in Größen eingeteilt. Die Unterteilungen gehen von S (Small) bis XL (Large):

  • Small: Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte hier circa acht Zentimeter betragen. Demnach passen 16 Pflanzen in ein Quadrat (30 Zentimeter Größe). Ein kleiner Abstand eignet sich für Pflanzen mit wenig Platzverbrauch, wie zum Beispiel Radieschen.
  • Medium: Hier beträgt der Abstand zehn Zentimeter und ein Quadrat bietet Platz für neun Pflanzen. Geeignet sind hier Pflanzen mit einem relativ geringen Platzverbrauch, wie zum Beispiel Spinat.
  • Large: Der Abstand beträgt 15 Zentimeter und ein Quadrat bietet Platz für vier Pflanzen. Blattsalat eignet sich beispielsweise gut dafür, er benötigt mehr Platz.
  • X-Large: In diesem Fall bietet ein Quadrat Platz für eine Pflanze, zum Beispiel einen Tomatenstrauch.

Auf den Samenpäckchen der Pflanzen sind immer bestimmte Abstände angegeben, an die du dich halten kannst. So kannst du schnell herausfinden, zu welcher Größe dein Samenpäckchen gehört. Du kannst entweder einen Meterstab für die Abstände verwenden, oder dir eine Aussaatschablone basteln. Für die Aussaatschablone kannst du beispielsweise stabile Kartonage verwenden. Nimm hierfür drei Kartonstücke und schneide sie dir auf ein 30 Zentimeter Quadrat zu. Markiere dann die Abstände für drei Größen (Small bis Large) und schneide dir kleine, runde Kreise aus. Diese kannst du dann beim Aussäen einfach auf dein Quadrat legen und jedes Loch mit einem Pflanzensamen bestücken. Somit stellst du sicher, dass alle deine Pflanzen genügend Platz haben.

Die vielen verschiedenen Pflanzenarten beim Square Foot Gardening machen es Schädlingen relativ schwer. Befällt beispielsweise eine Salatblattlaus deinen einen Salatkopf, so kann sie diesen zwar vernichten, ist jedoch für deine anderen Pflanzen oft unproblematisch aufgrund der Abgrenzung. Auch die verschiedenen Gerüche der Pflanzen machen es Schädlingen schwerer, da sie dadurch verwirrt werden.

Der richtige Pflanzplan beim Square Foot Gardening

Da du beim Square Foot Gardening verschiedene Quadrate hast, spielt das Thema Mischkultur natürlich eine wichtige Rolle. Wie oben bereits beschrieben, können sich Pflanzen gegenseitig schützen. Möhren halten beispielsweise die Zwiebelfliegen fern, während der Lauch die Möhrenfliege auf Abstand hält. Diese beiden Pflanzen eignen sich beispielsweise dazu, nebeneinander gepflanzt zu werden. Beim Pflanzen solltest du außerdem darauf achten, nicht zwei Gemüsesorten aus derselben Pflanzenfamilie nebeneinanderzusetzen.

Generell solltest du darauf achten, nicht immer dasselbe Gemüse in einem Quadrat anzupflanzen. Jede Pflanzenart hat verschiedene Ansprüche an den Boden und entzieht dem Boden verschiedene Nährstoffe. Baust du jedes Mal dasselbe Gemüse in einem Quadrat an oder Pflanzen derselben Familie nebeneinander, kann dies zur Unterversorgung des Bodens führen. Sinn macht also ein möglichst diverser Pflanzplan, der sich nach der vollständigen Ernte ändert.

Bei richtiger Planung kannst du praktisch das ganze Jahr über ernten. Hierfür brauchst du allerdings eine Frühbeet-Abdeckung, um dein Gemüse bei kalten Temperaturen zu schützen, und einen passenden Pflanzplan.

Da einige Gemüsesorten die Kälte nicht mögen, kannst du nicht alle Sorten im Winter anpflanzen. Es gibt aber einige Gemüsesorten, welche sich durchaus gut eignen. Diese sind zum Beispiel:

  • Spinat
  • Mangold
  • Babysalat
  • Endivie
  • Radieschen
  • Rosmarin

Square Foot Gardening – passend für mich?

Wenn du gerne dein eigenes Gemüse anbauen würdest, dir aber der Platz fehlt, dann könnte Square Foot Gardening genau richtig für dich sein.

Wie oben bereits beschrieben, funktioniert Square Foot Gardening praktisch das ganze Jahr über. Wenn du dein Hochbeet selbst baust sind die Kosten außerdem sehr überschaubar. Für ein selbst gebautes Hochbeet solltest du circa 80 Euro einkalkulieren (inklusive Unkrautvlies). Die Kosten für die Erde hängen von deiner Größe deines Hochbeets ab. Für ein Standard Square Foot Gardening Hochbeet mit 100×100 Zentimetern und 30 Zentimetern Tiefe, benötigst du circa:

  • 90 Liter Grundfüllung (circa 18 Euro)
  • 120 Liter Kompostfüllung (circa 20 Euro)
  • 90 Liter torffreie Gartenerde (circa 40 Euro)

Pro Packung Samen kannst du grob mit ein bis drei Euro rechnen, wobei die Preise hier stark variieren können. Holzstäbe, um die Quadrate abzustecken, bekommst du kostengünstig im Baumarkt. Alternativ kannst du auch eine Schnur nehmen und an den Rändern festtackern, so dass die Schnur deine Quadrate einteilt. 

Falls du noch keine Schaufel oder ähnliches besitzt, musst du eventuell noch mit Kosten für Gartenutensilien rechnen, damit du deine Samen besser einpflanzen kannst. 

Solltest du auch im Winter ernten wollen, ist meistens eine Frühbeet-Abdeckung nötig. Diese kannst du selbst bauen oder kaufen. Slche Abdeckungen fangen bei circa 50 Euro an. Es gibt auch Hochbeete mit integrierter Frühbeet-Abdeckung zu kaufen. Diese sind allerdings etwas teurer. Solche Frühbeete mit Abdeckung findest du zum Beispiel im Avocadostore**. 

Alles in allem sind die Kosten für das Square Foot Gardening überschaubarer als bei anderen Anbaumethoden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, dass du viele Sorten auf einmal anbauen kannst und dadurch für jede:n etwas dabei ist. Wenn du also schon länger mit dem Gedanken spielst, deinen eigenen Gemüsegarten aufzubauen, dir aber der Platz fehlt, dann ist Square Foot Gardening vielleicht genau das Richtige für dich.