Du magst Ananas und hast den Blattschopf übrig? Dann kannst du ganz einfach deine eigene Ananas selbst ziehen. Wie das geht, erfährst du hier.
Ananas schmecken fruchtig und frisch. Noch dazu soll Ananas sehr gesund sein: Die Frucht enthält Vitamin C und Mineralstoffe, ist sehr wasserreich und hat nur wenige Kalorien. Lies mehr dazu in unserem Artikel über das süße Superfood Ananas.
Der Exot ist vielseitig einsetzbar: Ob als Snack, als Zutat im Obstsalat, in Gerichten wie Nudelsalat, Curry oder auf der Pizza oder zum Verfeinern und Dekorieren von Getränken. Allerdings werden Ananas meist in Tropengebieten angebaut und haben somit einen langen Transportweg hinter sich.
Ein Grund mehr, den Versuch zu starten, deine eigene Ananas zu ziehen. Den Teil der Frucht, den du dafür benötigst – nämlich den Blattschopf – würdest du ohnehin in den Müll werfen. Du brauchst zwar etwas Geduld, aber es funktioniert. Also los geht’s!
Ananas ziehen: die Frucht vorbereiten
Was gilt es zu beachten, wenn du deine eigene Ananas ziehen möchtest?
- Die Frucht sollte frisch und nicht verdorben sein, die Blätter frisch und grün.
- Die Ananas sollte nicht zu groß sein. Am besten eignet sich eine mittelgroße Frucht.
- Verwende am besten eine Bio-Ananas. Zumeist geht diese Zertifizierung mit einer besseren Qualität einher. Aber nicht nur das, Bio-Siegel stehen für höhere Anforderungen und Standards in Anbau und Produktion. Leider gibt es derzeit nicht sehr viele Bioplantagen beim Ananasanbau, aber ein Besuch beim Bioladen um die Ecke lohnt sich dennoch.
- Bevorzuge Ananas mit Fairtrade-Siegel. Dieses steht für fairen Handel und bessere Arbeitsbedingungen.
- Du kannst eine Ananas das ganze Jahr über ziehen.
Zur Vorbereitung sind einige Handgriffe nötig:
- Schneide mit einem scharfen, großen Messer etwa drei Viertel der Ananasfrucht ab und verwerte sie. Es bleibt dir der Blattschopf mit etwas Strunk und Fruchtfleisch übrig.
- In der Mitte der Ananas befindet sich der Strunk, erkennbar als etwas hellerer, runder Kreis. Um diesen herum schneidest du das Fruchtfleisch ab. Der Strunk selbst bleibt am Blattschopf. Das Fruchtfleisch kannst du weiterverwenden oder gleich als Snack verzehren. Wenn du ganz vorsichtig vorgehst, kannst du alternativ den Blattschopf aus der Frucht herausdrehen. Dazu brauchst du allerdings etwas Kraft. Wichtig ist aber, dass du die Enden nicht verletzt.
- Optional kannst du Holzkohlereste/-asche zur Desinfektion des Strunks verwenden. Tunke und rolle die Schnittstelle darin.
- Lasse nun die Schnittstelle für wenige Tage (circa zwei bis drei) trocknen. Auf diese Weise beugst du vor, dass die Stelle fault. Lege den Schopf dafür einen warmen Ort.
- Ziehe anschließend die untersten (circa zehn) Blätter der Blattschopfs vorsichtig ab. Das gelingt am besten mit einer ruckartigen Handbewegung von unten nach oben.
- Stelle den vorbereiteten und getrockneten Blattschopf in ein Wasserglas. Am besten berührt das Wasser nur die Schnittstelle. Warte einige Tage bis Wochen bis sich Wurzeln gebildet haben. Diese sollten mindestens fünf Millimeter, bestenfalls etwa drei Zentimeter lang sein. Achte darauf, dass während dieser Zeit immer genügend Wasser im Glas ist. Tausche das Wasser hin und wieder aus. Ist das Glas zu groß, kannst du Zahnstocher oder Ähnliches verwenden, um den Strunk am Glasrand auf der gewünschten Höhe zu fixieren.
Ananas ziehen: Einpflanzen
- Verwende am besten eine nährstoffarme und durchlässige Erde wie zum Beispiel spezielle Anzuchterde. Als Substrat eignet sich auch ein Sandgemisch oder spezielle Blumenerde Palmengewächse. Achte unbedingt darauf, dass du torffreie Erde kaufst.
- Der Blumentopf sollte ausreichend groß sein. Achte auch darauf, dass genug Abflusslöcher vorhanden sind. Diese beugen Staunässe, die Wurzelfäulnis zur Folge haben kann, vor.
Wie musst du beim Einpflanzen deiner eigenen Ananaspflanze vorgehen?
- Fülle etwas Substrat in den Topf.
- Setze den Blattschopf hinein. Der Blattschopf selbst bleibt dabei an der Luft, die Erde beginnt direkt darunter.
- Fülle mehr Erde hinein und drücke sie gut fest.
- Gieße die Ananaspflanze ordentlich an.
Das sind die idealen Bedingungen für deine eigene Ananas
Da die Ananas hauptsächlich in den Tropen angebaut wird, braucht die Pflanze hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Raumtemperatur sollte daher etwa 25 Grad Celsius und die Luftfeuchtigkeit 60 Prozent betragen. Diese Bedingungen sind nicht so einfach zu erreichen. Daher haben wir folgende Tipps für dich:
- Wähle einen hellen und warmen Standort. Meide aber die Nähe zu Heizkörpern sowie pralle Sonne.
- Stelle einen Luftbefeuchter oder eine Schale mit Wasser neben die Pflanze.
- Hast du einen Wintergarten zur Verfügung, nutze diesen Standort aus. Alternativ eignet sich auch das Badezimmer. Dies sollte aber am besten hell sein, da die Pflanze Sonnenlicht zum gedeihen braucht.
- Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur für die Pflanze kannst du erhöhen, indem du eine Plastiktüte über sie stülpst. Darin staut sich dann die Hitze und Feuchtigkeit. Ab und zu solltest du die Tüte jedoch abziehen, damit die Luft zirkulieren kann und keine Fäulnis entsteht.
- Die Ananas kommt mit wenig Wasser aus: Gießen solltest circa alle zwei Wochen.
Ananas ziehen: So geht es weiter
Nach und nach wirst du merken, dass der Blattschopf neue Blätter bildet. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Pflanze anwächst. Wenn du die oben genannten Bedingungen einhalten kannst, kann deine Ananas gedeihen. Jetzt heißt es abwarten.
Die erste Blüte zeigt sich in einem Zeitraum zwischen einem und vier Jahren. Eine Fremdbefruchtung braucht die Pflanze nicht, da sie selbstbefruchtend ist. Nach der Blüte dauert es etwa ein halbes Jahr bis du die Frucht ernten kannst. Aber nicht verzagen: Bis zur Ernte ist die Ananas eine dekorative Grünpflanze in deiner Wohnung.
Die Ananasfrucht kannst du ernten, sobald der Fruchtkörper gelblich wird. Der Blattschopf stirbt zwar ab, aber ringsherum bilden sich vorher Tochterpflanzen. Diese kannst du – wenn du möchtest – abtrennen und eintopfen.